Mittwoch, 31. Juli 2013

[Neuzugänge] Glück schmeckt wie der Sommernachtszauber auf der Godspeed?

Hallo ihr Lieben,

Es sind nach wie vor (wenn auch nicht mehr allzu lange) Ferien und zu diesem gehört auch spannender, romantischer und sommerlicher Lesestoff! Diese neuen Lieblinge werden mir noch ein wenig Sommerlaune bescheren!



Jaaaaa! Der lang ersehnte Abschluss der "Godspeed"- Trilogie ist bei mir eingezogen. Das Cover ist traumhaft schön und schaut mal, wie toll die Trilogie zusammen aussieht!!! Ich kann es überhaupt nicht erwarten, zu erfahren, was Junior und Amy auf der Zentauri Erde erwartet. Auf ins All.Ich lese es übrigens im Rahmen der Leserunde auf Lovelybooks. Wer ebenfalls gerade am Lesen ist, kann sich gerne anschließen! *Klick*
Aber das ist nicht alles. Denn ich möchte gerne in die Welt von Kunst, Drama und Theater eintauchen. Als ich den Klappentext las, war für mich klar: DAS ist mein Buch! Und so lese ich gerade in "Sommernachtszauber". Ellen Alpsten ist auch die Autorin von "Halva, meine Süße", eins meiner absoluten Lieblingsbücher. Und der Coppenrath Verlag *Klick* hat mit den wunderschönsten und ausgefallensten Covern überhaupt schon lange mein Herz erobert. Bisher gefällt es mir einfach nur zauberhaft gut und ich freue mich schon, es euch bald vorzustellen, da es eher weniger bekannt ist und kein Hype- Buch.


Und mein letzter Schatz müsste euch schon bekannt sein, denn ich habe ihn erst in den letzten Tage begeistert vorgestellt. "Der Geschmack von Glück" hat mich sehr glücklich zurückgelassen und ich bin nun drauf und dran, mir "Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick" zu besorgen. Denn der Schreibstil von Jennifer E. Smith ist einfach zum Genießen. 

Das waren erst einmal meine neuen Bücher. Die nächsten Neuankömmlinge dürften schon in einer überhitzen Poststation irgendwo in Deutschland verweilen, aber ich warte ganz geduldig. ;-D
Dabei wird es eher düster und ein bisschen thrilliger. Mal wieder eine kleine Abwechslung zu den ganzen romantischen Sommerlektüren.

Wie sieht es bei euch aus? Lest ihr momentan auch eher Sommerbücher und Liebesgeschichten oder wie immer bunt gemischt? Erwartet ihr noch Bücher oder welche sind gerade neu bei euch eingezogen?
Ich freue mich (wie immer) über eure Kommentare! ^^

Alles Liebe,

Montag, 29. Juli 2013

[Rezension] Margos Spuren von John Green

Autor: John Green
Broschierte Ausgabe
Originaltitel: Paper towns
Verlag: Carl Hanser
Seitenzahl: 336
Teil einer Reihe? Nein.
Genre: Jugendbuch/ Realitätsroman
Themen: Geheimnis, Suche, Freundschaft, Liebe, Vertrauen

Empfohlenes Alter: 14- 17 Jahre
Preis/ neu: 8, 95€ (D)

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Solange Quentin denken kann, ist Margo für ihn das begehrenswerteste Mädchen überhaupt. Doch je näher er ihr kommt, desto rätselhafter und unerreichbarer wird sie. Und dann steht Margo eines Nachts plötzlich vor seinem Fenster und bittet ihn um Hilfe: Er soll sie auf ihrem persönlichen Rachefeldzug begleiten und Freunden, die sie enttäuscht haben, einen Denkzettel verpassen. Quentin macht mit. Für eine Nacht wirft er alle Ängste über Bord. Doch am nächsten Morgen ist Margo verschwunden. Quentin sucht sie verzweifelt und findet Spuren, die ganz bewusst gestreut wurden. Um Margo zu finden, taucht er ein in ihr Universum und folgt ihr quer durch die USA. Es ist eine Reise zu einer Frau, die viel mehr ist, als er sich je erträumt hat, und zugleich ganz anders, als er je hat wahrhaben wollen. (Quelle: Amazon.de)


Schlicht, aber wirkungsvoll. Genauso wie Margo strahlt das Cover etwas Mystisches und Geheimnisvolles aus. Ich mag die verwendeten Farben, gerade das grelle Orange und Pink, sehr gerne und wir erkennen nur die Beine des Mädchens. Ihre wahre Gestalt bleibt uns verborgen, genauso wie Quentin. Auch, wenn es nicht das Traumcover schlechthin ist, so ist es doch auf seine Art besonders. Das Originalcover sieht vollkommen anders aus, passt aber ebenso gut zur Story. Es gefällt mir ein bisschen besser als das Deutsche Exemplar, aber wie bei jedem Buch geht es natürlich in erster Linie um den Inhalt.


John Greens Bücher sind inhaltlich nie zu vergleichen. Es sind vollkommen unterschiedliche Geschichten und Protagonisten. Doch eines haben sie alle gemeinsam: Den unverwechselbaren, humorvollen Schreibstil John Greens. Genau deshalb zählt er zu meinen absoluten Lieblingsautoren. Und das ist auch hier der Fall. Locker, witzig und spannend erzählt er uns Quentins Suche nach der undurchschaubaren Margo und bleibt sich dabei selbst treu. Ich möchte nach und nach alle Bücher des Autors gelesen haben, da ich von seinen Worten nicht genug bekommen kann und meine Dosis Green einfach brauche. Deshalb liebe ich seine Bücher und seine außergewöhnlich berührenden Geschichten!


Thema/ Inhalt:
Quentin und Margo sind Nachbarn. Doch viel mehr verbindet sie auch nicht. Margo ist eine stolze Schönheit, die sich vor Beliebtheit gar nicht retten kann und für ihre halsbrecherischen Abenteuer bekannt ist. Quentin dagegen ist eher der Durchschnittsschüler mit wenigen, aber guten Freunden und einem Hang zum ständigen Nachdenken. Doch weit in der Vergangenheit erlebten sie zusammen was Unfassbares, was sie immer wie ein Band zusammenhielt. Doch plötzlich bittet Margo Quentin um Hilfe und die beiden erleben zusammen eine aufregende Nacht. Am nächsten Tag ist Margo verschwunden und hat Spuren hinterlassen, wo sie sich aufhält. Für Quentin und seine Freunde beginnt eine spannende Jagd nach dem  Mädchen, welches sie Quentin zu kennen glaubte...

Idee/ Umsetzung:
Dieses Jugendbuch ist wirklich keine gewöhnliche Highschool Geschichte. Es geht viel mehr um Geheimnisse und tiefsinnige Fragen, um ein Mädchen, das von allen gekannt wird und das doch keiner kennt. Alle sehen Margo und keiner sieht sie. Genau das ist das spannende an dieser Geschichte und die Spuren von Margo sind alles andere als eindeutig. Solch eine Spurensuche habe ich noch nie erlebt. Ebenso habe ich noch keine so unnahbare Figur wie Margo kennenlernen dürfen. 

Die Idee des Autors ist faszinierend, weil er Altbekanntes mit neuen Elementen paart. Sicherlich kommt die ein oder andere wilde Highschool Party vor und es gibt Schulbälle, Liebeschaos und verrückte Aktionen, aber parallel gibt es auch die ernsthafte, poetische und rätselhafte Suche nach einem Mädchen, das ganz anders ist, als es scheint. Und diese Balance hält die Geschichte in einem spannenden und unterhaltsamen Gleichgewicht. Die Handlung folgt einem roten Faden, der sich gerne auch mal schlängelt und um Ecken biegt, aber am Ende erhält man doch alle Antworten, die man gesucht hat. Ein neuer Plot, der gut durchdacht ist und Lust auf mehr macht. Sowohl die Idee, als auch die Umsetzung sind sehr besonders und nicht zu vergleichen mit den meisten Jugendbüchern.

Charaktere:
Als Protagonist ist Quentin wirklich unschlagbar gewesen. Die Dialoge mit seinen Freunden sind einfach nur zum Lachen und er selbst ist einerseits so unerfahren und unauffällig, andererseits aber auch sehr schlau und ehrgeizig. Im Laufe der Geschichte macht er sich sehr gut und wird ein ganzes Stück reifer. Zuerst denkt man wirklich, er und Margo sind wie Tag und Nacht, aber mit der Zeit lernt man beide besser kennen und merkt, vielleicht sind beide eher die Dämmerung oder der Sonnenaufgang. 

Vergleicht man John Greens Figuren, so stellt man kaum Ähnlichkeiten fest. Margo ist definitiv keine Hazel und Quentin kein Gus, aber alle Figuren des Autors blühen immer und haben etwas Lebendiges. Kleine Eigenheiten machen sie liebenswert und auch, wenn man Quentin vielleicht erst für einen typischen Nerd hält, so blickt man hinter die Fassade, genauso wie bei Margo und entdeckt nicht nur die wahren Gesichter der Charaktere, sonder vielleicht auch die, von Menschen in der Realität. Denn Greens Figuren sind direkt aus dem Leben gegriffen und kommen einem ab und zu durchaus bekannt vor.

Ihr müsst Margo, Quentin und Radar und die anderen Figuren auf jeden Fall mal erleben und ein paar verrückte, lustige und aufregende Stunden mit ihnen verbringen. Vor allem die Freundschaft zwischen Quentin und den anderen ist bemerkenswert und sehr schön geschildert. Wieder einmal Charaktere, die man ins Herz schließen kann und vor dem inneren Auge sieht.

Ende:
Und hier versteckt sich auch der einzige Kritikpunkt, den ich habe. Denn das Ende kam mir zu abrupt und war auch ganz anders, als ich es mir vorgestellt habe. Es war irgendwo schon zufriedenstellend, aber nach der ganzen Reise quer durch die USA dachte ich schon an einen anderen Ausgang der Geschichte. Trotzdem ist das Buch etwas Besonderes und hat mich während des Lesens richtig gepackt, aber das Ende war anders, als erwartet und erhofft.


Eine leise Botschaft versteckt sich zwischen den Zeilen und vielleicht könnt ihr sie zusammen mit Quentin hervorholen. Ich kann nur sagen, dass mich John Green ein weiteres Mal verzaubert hat, mit seinem Humor, den Charakteren und der Idee des Buches. In jedem Menschen steckt mehr, als man zuerst erahnen kann und Fassaden sind manchmal ziemlich hoch. Doch in dieser Geschichte kann man darüberklettern und fürs eigene Leben noch etwas mitnehmen. Auch, wenn ich "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" und "Tage wie diese" noch besser finde, so hat der Autor mit diesem Buch wieder einmal sein Können bewiesen und ich freue mich sehr auf weitere Bücher von John Green!






John Michael Green wurde am 24. August 1977 in Indianapolis, Indiana geboren. Bekannt wurde er durch den Videoblog, den er zusammen mit seinem Bruder Hank Green betreibt. Mittlerweile zählt es zu den 100 meistgesehenen auf YouTube. Green wuchs in Orlando, Florida auf, besuchte die Indian Springs Schools in Birmingham, Alabama und studierte anschließend Englisch und Vergleichende Religionswissenschaften am Kenyon College Ohio. Sein erstes Berufsziel war Pastor, welches er nach nach einschneidenden Erfahrungen als Kaplan in einem Kinderkrankenhaus verwarf. Sein Debütroman »Eine wie Alaska« wurde international ausgezeichnet, u.a. mit dem »Michael L. Printz Award« für besonderes Verdienste um die Jugendliteratur. Die deutsche Ausgabe war 2008 gleich zweimal für den »Jugendliteraturpreis« nominiert. Im Juli 2012 erschien sein aktueller Roman auf dem deutschsprachigen Buchmarkt unter dem Titel "Das Schicksal ist ein mieser Verräter".

Samstag, 27. Juli 2013

[Rezension] Der Geschmack von Glück von Jennifer E. Smith

Autorin: Jennifer E. Smith
Gebundene Ausgabe
Verlag: Carlsen
Originaltitel: This is what happy looks like
Seitenzahl: 384
Teil einer Reihe? Nein.
Genre: Jugendbuch/ Realitätsroman
Themen: Liebe, Sommer, Berühmtheit, Familie

Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Preis/ neu: 17, 90€ (D)


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Ein einziger, kleiner Tippfehler und schon landet die Email von Graham Larkin, dem zurzeit am heißesten umschwärmten Teeniestar, in Ellies Postfach - ganz am anderen Ende der USA und in einer vollkommen anderen Welt: ohne Glamour, dafür mit Ferienjob in einer Eisdiele. Dennoch, und ohne, dass der eine irgendetwas vom anderen weiß, entspinnt sich sofort ein wunderbarer, sprühender Dialog zwischen den beiden. Sie können über Gott und die Welt miteinander reden, nur nicht darüber, wer sie in Wirklichkeit sind. Doch dann schlägt Graham als Drehort für seinen neuesten Film Ellies kleines Küstenstädtchen vor, weil er sie endlich persönlich kennenlernen will. Aber wie macht man das als überall bekannter Filmstar und warum scheut umgekehrt Ellie die Öffentlichkeit so sehr? (Quelle: Amazon.de)


Inzwischen dürfte bekannt sein, dass ich es normalerweise nicht mag, wenn Personen auf den Covern zu sehen sind, weil somit jegliche Fantasie genommen wird. Bei diesem Jugendbuch muss ich allerdings eine Ausnahme machen, denn ich liebe dieses Cover! Das Mädchen sieht haargenau so aus, wie Ellie im Buch beschrieben wird und ich finde sie einfach nur wunderhübsch. Ihre fliegenden Haare geben dem Cover ein leichtes, sommerliches Flair und dies trifft auch haargenau auf die Story zu. Für mich eine sehr gelungene Aufmachung. Allerdings finde ich auch die Orignalausgabe (rechts) ansprechend, wenn auch ein wenig zu kitschig. Deshalb bin ich umso glücklicher mit der Deutschen Ausgabe, die ein wahrer Blickfang im Regal ist!


Leider habe ich bisher kein Buch der Autorin gelesen, noch nicht einmal das hochgelobte "Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick". Doch jetzt werde ich auf jeden Fall dranbleiben. Sehr leicht und luftig, wie ein Sommerbuch sein sollte, erzählt und Jennifer E. Smith von Ellies und Grahams Welt. Dabei geht sie vor allem sehr liebevoll und detailliert auf Gefühle und Empfindungen ein, was dem Buch sehr viel Tiefe gibt. Man sieht durch die Beschreibungen Ellies kleine Küstenstadt bildlich vor seinem inneren Auge und ist hautnah dabei. Der Stil der Autorin hat einfach das perfekte Mittelmaß gefunden, weder zu trocken und ausgefallen, noch zu kitschig oder langatmig. Perfekte Lektüre für einen warmen Sommer zum Träumen und Entspannen.

 

Thema/ Inhalt:
Eigentlich soll man im Internet ja nicht mit fremden schreiben, aber als sich aus Versehen die Nachricht eines unbekannten Jungen in Ellies Postfach verirrt, kann sie sich dem nicht mehr entziehen. Ohne ihn zu kennen fühlt sich Ellie ihm ganz nah und lernt ihn über Monate besser kennen. Der Reiz dabei- sie kennen weder den Namen des anderen, noch sonstige Angaben voneinander. So weiß Ellie auch nicht, dass sie mit dem heiß umschwärmten Jungschauspieler Graham Larkin schreibt. Als auf Grahams Wunsch Ellies Zuhause als Drehort seines neuen Films gewählt wird, gibt es kein zurück mehr, sie werden sich treffen. Eine unmögliche Liebe oder gibt es doch eine Chance für die beiden? 

Idee/ Umsetzung:
Inzwischen gibt es auf dem Markt für Jugendbücher so einige Exemplare, die mit Popstars oder Schauspielern zu tun haben. Beispielsweise "Rockoholic" von C. J. Skuse beschäftigt sich mit einem ähnlichen Thema, wobei sich die beiden Werke ansonsten absolut nicht vergleichen lassen. Hier ist diese Thematik gepaart mit allem, was ein gutes Buch für junge Leser benötigt- Liebe, Freundschaft, Familie und Probleme, die beim Erwachsenwerden auftreten. Von der Idee her finden wir in diesem Buch also nicht etwas vollkommen Neues vor, aber das braucht man auch gar nicht. Schon alleine des Stils wegen sollte man als Sommerlektüre zu diesem Buch greifen. Denn obwohl es leicht zu lesen ist, bleibt Ellies und auch Grahams Welt nicht oberflächlich. 

Man bekommt einen spannenden Einblick, wie es sein kann, ein Jungstar in Hollywood zu sein und das nicht alles Gold ist, was glänzt. Zudem hat auch Ellie ihre Vergangenheit, der sie sich stellen muss. Beide scheinen vollkommen unterschiedlich zu sein, aber sie verbindet mehr, als es zuerst scheint. Auch wenn an einigen Stellen die Geschichte auch nur leise dahinplätschert und man nicht genau einordnen kann, in welche Richtung es als nächstes gehen wird, bleibt die Story interessant und macht Spaß. Nur ab und zu könnte noch ein bisschen mehr Action auftauchen und die Küstenstadt Henley könnte zeigen, das sie gar nicht so langweilig ist, wie Ellie es Graham erzählt. Somit hat lediglich noch ein bisschen mehr Pepp, vielleicht eine unerwartete Wendung oder etwas Spezielles, das mir das Buch in Erinnerung bleiben lässt, gefehlt. Ansonsten ist es einfach eine gute, sommerliche Lektüre, die trotz ruhigem Stil unterhält und etwas fürs Herz zu bieten hat. 

Charaktere: 
Die Geschichte fing an und ohne es richtig zu begreifen, war ich schon in Ellies Welt eingetaucht. Und das lag an der tollen Protagonistin. Sie ist ein sehr angenehmes, unauffälliges Mädchen, das viel Kampfgeist und Mitgefühl in sich trägt. Im Gegensatz zu der ein oder anderen aufgedrehten, extrovertierten Hauptfigur ist Ellie ein stilles Wasser und sehr nachdenklich veranlagt. Sie liest gerne Gedichte und mag die Ruhe. Schon allein, wie sie mit ihrer besten Freundin umgeht, zeigt, dass sie ein Mensch zum Pferdestehlen ist. Die Autorin hat sehr viel Liebe und Charakter in die Figuren gesteckt und bei Ellie ist mir vor allem gute Menschenkenntnis im Gedächtnis geblieben. Vielleicht hätte Ellie noch ein paar Ecken und Kanten haben können, etwas, was nicht positiv heraussticht, denn auch jeder echte Mensch hat schließlich seine Macken.

Auch das typische Bild einer Berühmtheit lässt die Autorin nicht so klischeehaft stehen, wie man sie sich ausmalt. Lernt man Graham kennen, und das kann man sehr gut, da die Kapitel jeweils aus Ellies oder Grahams Sicht geschildert sind, so kann man das übliche Bild ganz schnell wegradieren und von Neuem beginnen. Der Glanz der Medien wird abgewischt und darunter ist ein einsamer, unentschlossener Junge, der sein Glück noch nicht gefunden hat, bis er Ellie kennenlernt. Ein sehr schöner Blickwinkel, der einem Hollywood ziemlich realistisch präsentiert und zum Nachdenken anregen kann.

Leider wurde durch die Erzählform ein wenig die Stimmung genommen. Ich bin ein großer Fan des personalen Ich- Erzählers, man bekommt alle Gefühle und Eindrücke direkt von der Protagonistin geschildert. Die Autorin hat sich bei diesem Buch allerdings für den allwissenden Erzähler entschieden, wodurch die Charaktere ein wenig distanzierter wirken und die Bindung zu Ellie und Graham etwas auf der Strecke bleibt. Trotzdem lohnt es sich, Ellie und Graham einmal "kennenzulernen" und ihre Liebesgeschichte zu verfolgen.

Ende:
So leise wie die das Meer in Henley sich dem Festland nährt, genauso ruhig und entspannt endet diese Geschichte und lässt einen das Buch mit gutem Gewissen zuschlagen. Egal, ob die Liebe bestehen bleibt oder ob die Welten letztendlich doch zu verschieden waren, Ellie und Graham haben eine spannende Zeit miteinander verbracht. Wie diese aussah und vor allem ausging müsst ihr natürlich selber lesen!


Glück ist für jeden anders zu beschreiben und schmeckt auch für jeden anders. Aber selbst, wenn es nur das Meersalz auf euren Lippen am Strand von Henley ist oder ein Whoopie Pie, welchen ihr schmeckt (falls ihr wirklich einen finden solltet), so solltet ihr auf der Suche nach einem schönen Sommerbuch, nicht an "Der Geschmack von Glück" vorbeigehen. Diese süße Liebesgeschichte kann auch ältere Leser begeistern und für einige Stunden nach Maine entführen. Ich kann von Glück sagen, dass ich auf dieses Buch aufmerksam geworden bin und Ellie und Grahams Geschichte mitverfolgen durfte. Es erwartet euch eine entspannte, ruhige Atmosphäre, Romantik ohne Kitsch und viel Gefühl. Wenn ihr genau solch einen sommerlichen Schmöker sucht, so wird euch Henley mit offenen Armen begrüßen, da bin ich sicher! 



Vielen Dank für die freundliche Bereitstellung dieses schönen Buches an:




Jennifer E. Smith wuchs in der Nähe von Chicago auf und studierte an der Colgate University. Sie hat bisher fünf Jugendbücher veröffentlicht, die in über 20 Sprachen übersetzt wurden. Heute lebt und arbeitet Jennifer E. Smith in New York City.

Freitag, 26. Juli 2013

[Award News] One lovely blog?!

Hallo ihr Lieben,

Wir haben ihn doch tatsächlich auch bekommen! Und zwar von der lieben lieben Kitty!! *klickt euch zu ihrem Paradies*. Und so schaut der gute aus:


Da ein Award nichts ohne kleine Aufgaben wäre, gibt es jetzt 7 mehr oder weniger interessante (Bücher) Fakten über mich:

- Meine Bloggerleidenschaft besteht jetzt schon gut ein Jahr und ich liebe es immer noch genauso wie am ersten Tag (übrigens folgt natürlich noch das versprochene Gewinnspiel, es dauert nur ein Weilchen...)

- In diesem Jahr habe ich schon ein Lieblingsbuch für mich gefunden, das ewig diesen Titel behalten wird. Ein wahres Herzensbuch! Wisst ihr, welches ich meine? ;-)


- Ich könnte mir niemals vorstellen, Book- YouTuberin zu sein, weil ich finde, dass ich mit geschriebenen Worten besser beschreiben kann, was ein Buch in mir auslöste und wie es mir gefallen hat.

- Allmählich lese ich ab und zu auch ein richtiges Fantasybuch und gewöhne mich an einige Fabelwesen und Elemente. Zum Beispiel hat mir "Meeresflüstern" sehr gut gefallen!

- Ich liebe es, eine Trilogie abgeschlossen zu haben. Davon habe ich leider erst 3 (Panem-, Edelsteintrilogie, Die Auserwählten).

- Ich mag Hardcoverbücher lieber, wenn sie einen Schutzumschlag haben, was bei den meisten zum Glück der Fall ist. Denn ich mag es sehr, das Buch unter dem Umschlag zu betrachten.

- Ich stelle mir gerne kleine Figuren oder Dinge, die mit Büchern zu tun haben, ins Regal, um es zu schmücken.

Und das war es auch schon! Ich verleihe den Award nun weiter, seid aber bitte nicht böse, wenn ihr ihn schon habt:

- meine liebe Filo  :-))) 
- May (Partnerblog- Power!!)
- die liebe Clärchen :-)
- Bloggerfreundin Chianti ^^
- und zu guter letzt der lieben Lynn!

Alles liebe,

Donnerstag, 25. Juli 2013

[Rezension] Julischatten von Antje Babendererde

Autorin: Antje Babendererde
Gebundene Ausgabe
Verlag: Arena
Seitenzahl: 480
Teil einer Reihe? Nein.
Genre: Jugendbuch/ Realitätsroman
Themen: Liebe, Indianer, Freundschaft, Wildnis, Sommer, Selbstfindung

Empfohlenes Alter: 14- 17 Jahre
Preis/ neu: 17, 99€ (D)

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Sim heißt eigentlich Simona und will um jeden Preis auffallen. und das tut sie wie ein bunter Hund im Reservat Pine Ridge im Nordwesten der USA, mit ihren merkwürdigen kurzen Haaren, ihren verrückten Klamotten und dem schiefen Lächeln. Doch als sie die unzertrennlichen Freunde Jimi und Lukas kennenlernt, ändert sich etwas für sie. Denn der blinde Lukas zeigt ihr eine ganz neue Sicht auf der Welt und auf sich selbst. Und in den attrativen Jimi verliebt sie sich Hals über Kopf. Doch die Dinge in Pine Ridge sind nicht so, wie sie scheinen. Während die Ereignisse sich überschlagen, die ihrer dreier Leben für immer verändern soll, muss Sim erkennen, dass sie sich für einen der beiden Jungen entscheiden muss. Für Lukas oder für Jimi.(Quelle: Amazon.de)


Schaue ich mir dieses wunderschöne Cover an, dann fühle ich mich nach Pine Ridge versetzt. Zurück in die faszinierend und gleichzeitig erschreckende Zeit im Indianerreservat. Das trockene Gras, durch das die Pferde galoppieren, der wolkenlose blaue Himmel, der große Adler (ich hoffe jetzt einfach mal, dass es wirklich dieser Vogel ist :-D). Alle Elemente passen zur Geschichte und sind genauso stimmungsvoll wie die Geschichte selbst. Eine tolle Aufmachung, die auch den anderen Büchern der Autorin sehr ähnelt. Somit kann ich mir eine Sammlung anlegen, bei der die Cover miteinander harmonieren. Für mich absolut gelungen!


Kennt ihr das, ihr lest ein Buch und seid plötzlich in einer ganz anderen Welt? Genauso ging es mir schon bei den ersten Zeilen dieses Buches. Antje Babendererde hat einen sanften, aber sehr eindringlichen Schreibstil, der es versteht zu berühren und zu verführen. Ich habe mich nie gelangweilt und immer voller Spannung Sims Abenteuer in der ihr unbekannten Welt verfolgt. Die Beschreibungen der Orte fühlen sich echt und authentisch an, die Gefühle sind absolut realistisch geschildert. Mir konnte der Stil alles geben, was ich mir wünsche und gerne möchte ich noch einmal in der Welt der Indianer eintauchen.


Thema/ Inhalt:
Sim ist mehr als sauer. Ihre Eltern haben sie einfach abgeschoben- in ein Indianerreservat in Amerika! Dort soll sie bei ihrer Tante, die sie kaum kennt, den Sommer verbringen. Als sie dort ankommt, erwarten sie zwei junge Indianer. Jimi und Lukas sind zwei unzertrennliche Freunde, die sich schon bald mit Sim anfreunden. Gemeinsam mit ihnen erkundet sie eine für sie ganz neue Welt und hegt schon bald starke Gefühle für beide Jungen. Doch diese Gefühle sind eine harte Belastungsprobe für die tiefe Freundschaft der beiden Indianerjungen...

Idee/ Umsetzung: 
Die Autorin ist für ihre Abenteuer in Indianerreservaten bekannt und somit wusste ich ungefähr, was mich erwartet. Doch dass mich die Geschichte so fesseln würde, dass sie mich tief berühren und vollkommen in ihren Bann ziehen würde wusste ich natürlich nicht. Die Idee, von Indianer im fernen Amerika zu berichten , finde ich sehr spannend. Auch, wenn ich zuvor keinen Bezug zu diesem Thema hatte, konnte mich das Buch begeistern und sogar für diese Welt öffnen. 

Die Umsetzung hat mich dann förmlich umgehauen. Die Autorin erschafft eine ganz besondere Atmosphäre. Man merkt, dass sie vor Ort recherchiert hat und ihr Herzblut in diese Bücher steckt. Genau diese Leidenschaft für diese faszinierende Welt spürt man beim Lesen und kann sich dieser Euphorie kaum entziehen. Ein absolutes Überraschungsbonbon und auch, wenn einen Indianer auf den ersten Blick nicht interessieren, so kann man sich darauf einlassen und etwas neues erleben, ganz abseits von den gewöhnlichen Büchern mit herkömmlichen Liebesgeschichten. 

Charaktere:
Die Protagonistin Sim ist kein einfaches Mädchen. Sie hat schon einiges erlebt und ertrinkt ihre Sorgen immer öfter im Alkohol. In dem Sommer im Reservat wird sie zu einem ganz anderen Menschen und entdeckt vollkommen neue Seiten an sich. Sie kann neues Vertrauen in Menschen fassen und lebt in dieser ganz neuen Welt auf. Sie hat mir als besonderes und ganz und gar nicht alltägliches Mädchen sehr gefallen. Sim ist genau das Gegenteil von der sonst häufig  nahezu perfekten Protagonistin und das macht sich so interessant. Auch die anderen Figuren stecken voller Leben und Individualität. Ich mochte Jimi und Lukas beide sehr, auf ihre ganz eigene Art und auch Sims Tante ist einfach klasse. Niemand in diesem Buch ist flach oder charakterlos- alle sind etwas Besonderes und werden mir in Erinnerung bleiben.

Ende:
Eine leichte Sommerlektüre? Keineswegs! Am Ende wird es sehr gefühlvoll und das Jugendbuch hat mich trotz seiner Leichtigkeit tief bewegt. Es gibt Denkanstöße fürs eigene Leben, einen super Einblick ins Leben in Pine Ridge und einfach jede Menge Spaß beim leben. Genau das, was man von einer tiefsinnigen, aber lockeren Sommerlektüre erwarten kann.


Man muss kein Indianerfan sein, um die Bücher von Antje Babendererde zu lesen. Allein durch ihren Schreibstil weiß sie einen zu begeistern und lässt uns wunderschöne, düstere und spannende Stunden in einem turbulenten Reservat miterleben. Wir begleiten Sim einen wunderschönen Sommer lang auf dem Weg zu sich selbst. Meine niedrigen Erwartungen wurden sehr weit übertroffen und ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der Lust auf eine spezielle Liebesgeschichte mit viel Hintergrund hat, bei der nicht schon von vorneherein ein Happy End in Sicht ist? Oder überhaupt möglich? Jedenfalls solltet ihr euch dieses Buch mal genauer anschauen und vielleicht entdeckt ihr ja auch bald schon eure Liebe zu Sim und ihrer Indianerwelt!




Antje Babendererde, geboren 1963, wuchs in Thüringen auf und arbeitete als Hortnerin, Arbeitstherapeutin und Töpferin, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Zwanzig Jahre lang galt ihr besonderes Interesse der Kultur, Geschichte und heutigen Situation der Indianer. Ihre einfühlsamen Romane zu diesem Thema für Erwachsene wie für Jugendliche fußen auf intensiven Recherchen während ihrer USA-Reisen und werden von der Kritik hoch gelobt. Mit dem Jugendroman "Isegrim" kehrt die Autorin erstmals zu ihren Thüringer Wurzeln zurück. www.antje-babendererde.de


Mittwoch, 24. Juli 2013

[Blitzrezension] Und keiner wird dich kennen von Katja Brandis

Autorin: Katja Brandis
Gebundene Ausgabe
Originaltitel: /
Verlag: Beltz & Gelberg
Seitenzahl: 400
Teil einer Reihe? Nein.
Genre: Jugendbuch/ Thriller
Themen: Liebe, Stalking, Opferschutzprogramm

Empfohlenes Alter: 12-15 Jahre
Preis/ neu: 16, 95€ (D)

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Ganz neu anfangen, alles hinter sich lassen, in eine andere Haut schlüpfen ... Was für manche ein verlockendes Gedankenspiel ist, wird für die 16-jährige Maja tödlicher Ernst. Ein packender Thriller um Identität, Stalking und die Macht des Internets. Gute Freunde, ein schönes Zuhause und den tollsten Jungen der Welt zum Freund: Nach Jahren der Angst ist Maja endlich glücklich. Bis zu dem Tag, als der Mann aus dem Gefängnis entlassen wird, der Majas Familie einst brutal terrorisiert hatte. Er schreckt auch jetzt vor nichts zurück. Die Familie muss untertauchen: neue Stadt, neue Identität, alles auf Null. Nicht mal zu Lorenzo, ihrem Freund, darf Maja, die nun Alissa heißt, Kontakt haben. Ein neuer Albtraum beginnt: Wie soll sie Freunde finden, wenn sie nur Lügen erzählen darf und schon das kleinste Partybild auf Facebook ihr Leben in Gefahr bringen kann? Und wie könnte sie Lorenzo je vergessen? Einsam, voller Wut und Sehnsucht trifft Maja eine verhängnisvolle Entscheidung … (Quelle: Amazon.de)


Nach den vielen guten Meinungen zu diesem Buch wollte ich auch endlich zu diesem Thriller greifen. Das Thema Stalking wird nicht allzu oft in Jugendbüchern aufgegriffen, umso mehr hat mich dieses Buch interessiert. Leider war ich entgegen der Erwartungen nicht ganz so begeistert wie die meisten. 

Die Idee hinter der ganzen Geschichte gefiel mir von Anfang an. Stalking gemischt mit Jugendliebe- genau das bietet dieses Buch. Allerdings blieb häufig die Spannung, die man in so einem Thriller natürlich erwartet, widererwartend auf der Strecke. Vielleicht lag es an der unpassenden Lesezeit, vielleicht passten das Buch und ich einfach nicht zusammen. Jedenfalls habe ich vergleichsweise lange für das Buch gebraucht und fand wirklich viele Stellen langatmig. Diese düstere, rasende Spannung, die viele durch das Stalking empfanden, habe ich nur selten gespürt. Somit war die Idee für mich sehr vielversprechend, die Umsetzung leider weniger mein Fall und das gesamte Werk eher ein mittelmäßiges Buch mit sinkender Tendenz.

Die Charaktere in "Und keiner wird dich kennen" sind der Autorin gut gelungen. Maja ist ein liebenswertes Mädchen, mit dem man gerade im Opferschutzprogramm, in dem sie sich nach Lorenzo sehnt, sehr mitfühlen kann. Auch mehr über den Ablauf eines solchen Programms zu erfahren, war sehr interessant. Dieses Thema ist sehr gut und detailliert geschildert und gewährt einen tiefen Einblick. Lorenzo hat mir auch gut gefallen, wobei er noch etwas mehr Charakterstärke hätte haben können. Der Stalker in diesem Jugendbuch ist genauso, wie man ihn sich vorstellt: Grausam, hochintelligent und erschreckend. Äußerst realistisch hat Katja Brandis hierbei beschrieben und den wichtigen Personen Leben eingehaucht.

Als die Geschichte zu Ende ging, wurde es wirklich noch einmal sehr spannend. und genauso dieses rasante Erzähltempo hätte ich mir schon vorher gewünscht. Auch eine interessante Wendung konnte die Geschichte nicht mehr herumreißen und somit lässt mich diese Jugendgeschichte um Liebe und Stalking leider etwas enttäuscht zurück.



So viele waren von diesem Jugendbuch begeistert und umso enttäuschter bin ich, dass mich das Buch nicht so packen konnte. Trotzdem sollte man einen Blick auf und in das Buch werfen. Es gibt durchaus spannende Stellen und für Fans vom Thema Stalking kann dieses Jugendbuch ein großer Lesespaß sein. Nur mich konnte es leider nicht ganz in seinen Bann ziehen. Deshalb 3  von 5 Drachen!

Montag, 22. Juli 2013

[News] Von kleinen Bloggerpannen und sommerlichem Lesestoff!

Hallo ihr Lieben,

Habt ihr schon mal die Automatik-Funktion bei unserem lieben Blogspot ausprobiert? So soll man ganz einfach Posts automatisch online stellen können, lediglich die Uhrzeit und das Datum muss vorher eingestellt werden. Das habe ich ausprobiert, als ich für meine kleine Labyrinthpause vor 10 Tagen in den Urlaub gedüst bin. Und jetzt sehe ich: Der Post ist erst seit ein paar Tagen online- viel zu spät! -.-
Wisst ihr vielleicht, woran das liegen könnte? Jedenfalls habe ich am Strand so einiges lesen können, wobei es nicht alle Bücher geworden sind, die ich eingeplant hatte.
Hier könnt ihr mein Resultat sehen, ich habe 4 1/2 von 7 Büchern geschafft. Eigentlich bin ich damit recht zufrieden und "Imago" ist auch schon angelesen, deshalb das 1/2!  :-D
Die Rezensionen folgen natürlich im Laufe der nächsten Zeit, genauso wie neue Buchgeflüster und Neuigkeiten. 

Ich hoffe, dass ihr ganz tolle Sommertage genießt! Ich werde jetzt erst mal all eure lieben Kommentare beantworten und freue mich auf neue Bücher und neue Kommetaraustausche mit euch!

Alles Liebe,

[Rezension] Die Geschichte von Zoe und Will von Kristin Halbrook

Autorin: Kristin Halbrook
Gebundene Ausgabe
Originaltitel: Nobody but us
Verlag: Heyne Verlag
Seitenzahl: 320
Teil einer Reihe? Nein.
Genre: Jugendbuch/ Realitätsroman
Themen: Liebe, Road Trip, Familie, Schuld
Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Preis/ neu: 14, 99€ (D)

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Ein packendes Roadmovie und eine herzergreifende Liebesgeschichte


Wenn du dich das erste Mal verliebst, gehört dir die ganze Welt. Alle Probleme verschwinden im Rückspiegel, und vor dir liegen die Freiheit und das Glück zu zweit. So geht es der fünfzehnjährigen Zoe, die zusammen mit Will von zu Hause abhaut. Eine aufregende Reise steht den beiden bevor. Eine Reise, auf der sie sich mit jeder Meile besser kennenlernen, auf der sie aber auch erfahren, dass die Nähe gefährlich und das Glück zerbrechlich sein können. Denn da sind noch Zoes Vater und die Polizei, die die beiden um jeden Preis einfangen wollen …
Zoe und Will brennen durch: Die fünfzehnjährige Zoe hat genug von ihrem Vater, der schon lange nicht mehr er selbst ist – vor allem nicht, wenn er trinkt. Und Will, der noch nie eine richtige Familie hatte, würde alles tun, um Zoe zu beschützen. Sie zum Lachen zu bringen, bei ihr zu sein. Zoe ist die Einzige, die je an ihn geglaubt hat. Die davon überzeugt ist, dass er seinen Schulabschluss schaffen kann. Doch jetzt gehen sie beide nicht mehr zur Schule, und der Highway ist ihre neue Heimat. Für beide ist es die große Freiheit, die erste große Liebe. Für einen kurzen Augenblick scheint alles perfekt – dass der Augenblick nicht ewig dauern kann, ahnen sie … Mutig, ehrlich und charmant erzählt Kristin Halbrook die zu Tränen rührende Geschichte von Zoe und Will, die an die Macht der Liebe glauben. (Quelle: Amazon.de)




Obwohl ich Fotocovern mit Personen eher skeptisch gegenüberstehe, da ich es einfach liebe, meiner Fantasie freie Lauf zu lassen, mag ich dieses Cover sehr. Die beiden Jugendlichen passen sehr gut zu den beschriebenen Charakteren und es strahlt die Romantik des Buches aus. Von den Farben her ist das Deutsche Cover eher rötlich gehalten und das Original in Blau. Aber das ist auch beinahe der einzige Unterschied zwischen dem Originalcover und dem Deuschen Exemplar. Auf der Rückseite des Schutzumschlag befindet sich das Bild eines Highways, welcher wunderbar den zweiten Schwerpunkt des Buches aufgreift: Den Road Trip. Somit beinhaltet die Gestaltung alles, was auch an Themen im Buch vorkommt und greift diese in Bildern sehr schön auf. Eine wunderschöne Aufmachung!



Kristin Halbrook hat die besondere Art, mit wenigen Worten viel Stimmung zu erzeugen und viel auszusagen.   Der Stil ist wunderbar flüssig zu lesen, hat aber seine Eigenarten und hebt sich von anderen ab. Ich empfand ihn als äußerst atmosphärisch und auch ein wenig melancholisch. Davon wurde man eingehüllt wie in eine Decke und hing an den Buchstaben und Worten, die teilweise doch so schlimme Schicksale beinhalteten, aber trotzdem tröstlich waren. Aber dieses Feingefühl der Sprache und die leisen Töne haben widerrum manchmal dazu geführt, dass die Spannung ein wenig auf der Strecke blieb. Trotzdem wird mir der Schreibstil dieser Autorin positiv in Erinnerung bleiben und die gefühlvollen Worte werden nachklingen. Eine Autorin, die ich wegen ihres Schreibstils auf jeden Fall im Auge behalten möchte.


Thema/ Inhalt:
Zoe hält es zu Hause einfach nicht mehr aus. Ihr Vater ist stetig betrunken und seine gewaltsamen Ausbrüche sind schon fast an der Tagesordnung. Immer wieder lässt sie die Schläge über sich ergehen. Umso beflügelter fühlt sie sich, als ihre große Liebe Will vorschlägt, einfach abzuhauen. Sie setzten sich ins Auto und begeben sich auf eine spannende und turbulente Reise quer durch Amerika. Dabei weiß Zoe nicht, weshalb Will unbedingt wegfahren wollte. Der Junge, der seit dem Verschwinden seiner Mutter in zahlreichen Pflegefamilien lebte und nun ein Heim bewohnt, trägt ein Geheimnis mit sich, welches den beiden bald zum Verhängnis wird und sie zu Gejagten macht...

Idee/ Umsetzung:
Ich bin spätestens seit "Amy on the summer road" ein riesengroßer Fan von Road Trips. Dies gepaart mit einer realistischen, spannenden Liebesgeschichte ist einfach grandios. Die Autorin hat mit Zoe und Will zwei wunderbare Charaktere erschaffen. Die beiden sind so unterschiedlich, ergänzen sich dadurch aber ganz wunderbar und man wünscht den beiden einfach nur, dass sie glücklich werden und ihre Liebe genießen können. Aber neben dieser Liebesbeziehung spielen auch andere Themen eine große Rolle. Gewalt, Familie, soziale Unterschiede, Geldnot, Verbrechen und noch viele andere Dinge kommen auf den Leser zu, wenn er sich mit den beiden Jugendliche auf den Road Trip begibt. Die Schicksale der beiden sind allein schon schlimm genug, aber Zoe und Will haben auch sonst nicht immer Glück. Durch eine spannende Wendung bekommt das Buch noch eine andere Facette und es wird gehetzter, aufreibender. Die Liebe der beiden wird auf die Probe gestellt. Von den gut ausgereiften Figuren lebt dieses Buch. Es wird abwechselnd aus Zoes und Wills Perspektive berichtet, was hierbei aber wirklich kein Problem ist. Die beiden sind von grundauf verschieden und so bin ich nicht einmal durcheinandergekommen. 


Die Umsetzung ist ebenso besonders. Es gibt viele Bücher über junge Liebespaare, die große Hürden überwinden und Entscheidungen treffen müssen, aber trotzdem sticht dieses Buch für mich heraus. Es gibt so viel Stoff zum Nachdenken, einige Stellen des Buches sind sehr leise und auch bedrückend, lassen die Augen feucht werden und das ganze Werk fesselt einen bis zum Ende. So hat Kristin Halbrook eine wunderschöne und gleichzeitig so tragische Geschichte in ein Jugendbuch verpackt, welches sich auf jeden Fall lohnt zu lesen. An einigen Stellen lässt die Spannung etwas zu wünschen übrig, dafür wird es an anderen umso action- und wendungsreicher. Die Idee ist nicht unbedingt neu, dafür besonders rührend und andersartig umgesetzt, was dem ganzen die nötige Individualität gibt!

Charaktere:
Wie schon erwähnt: Zoe und Will machen diese Geschichte lebendig. Ihre Schicksale berühren, ihre Art ist dadurch natürlich sehr geprägt und trotz großer Unterschiede in ihren Denk- und Verhaltensweisen passen sie so wahnsinnig gut zusammen. Sie sind so liebevoll zueinander und die kleinen Momente- in dem Will Zoes Stirn küsst, in dem Zoe Wills Hand nimmt, die zwei sich umarmen- der Zweisamkeit, der unbändigen Zuneigung und Liebe, muss man wirklich weinen, weil die beiden so schlimme Dinge erfahren mussten und alles, was sie haben, nur noch sie beide sind. Gerade deshalb sind die beiden zu einem meiner liebsten literarischen Liebespaare geworden und werden mir bestimmt noch lange im Gedächtnis bleiben. 

Die Nebencharaktere sind wirklich eher unwichtig bei dieser Geschichte, da der Fokus ganz auf den beiden Protagonisten liegt. Trotzdem gibt es auch hier einige Figuren, die sehr liebevoll ausgearbeitet waren und aus dem wahren Leben gegriffen sein könnten. Die Autorin verpackt in den Charakteren die schonungslose Realität und das macht alle Personen so authentisch. Sie hat ein sehr feines Gespür für Figuren und hat ganz besondere Menschen erdacht und aufs Papier gebracht. 


Ende:
Im Nachhinein kann ich die Geschichte am besten als "bittersüß" beschreiben. Das Ende nimmt soviel Fahrt auf, dass man die letzten 100 Seiten unbedingt in einem Rutsch durchlesen muss, weil es so spannend ist. Ich habe nicht geweint, war aber kurz davor und habe mitgefiebert und gehofft bis zum Schluss. Ein Ende, wie es nicht jeder erwarten würde und trotzdem irgendwie passend. Zu einem besonderen Buch gehört ein außergewöhnlicher Ausgang und den hat Kristin Halbrook hier auf jeden Fall gewählt.


Dass ich dieses Buch an einem Tag durchgelesen habe, dürfte schon für sich sprechen. Aber es gibt noch viele andere Gründe, zu diesem Buch zu greifen. Es hält die perfekte Balance zwischen Spannung, Tragik, Romantik und Melancholie. Es hat wunderbare, echte Charaktere in sich und weiß, durch die leisen Momente, zwischen den Zeilen, zu begeistern. Es beinhaltet Realitätssinn und unerwartete Wendungen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Jugendbuch nicht jedem gefällt. Der Stil ist am Anfang wirklich gewöhnungsbedürftig und man muss sich erst einfinden, und vielen mag auch die Geschichte nicht zusagen. Aber so ist das bei speziellen Büchern, sie heben sich von der Masse ab und gefallen nicht allen. 
Ich für meinen Teil kann nur sagen: Ich mochte das Buch sehr gerne und kann es weiterempfehlen!
Volle 5 Drachen für "Die Geschichte von Zoe und Will".





Kristin Halbrook lebt in Seattle. Sie liebt guten Kaffee, gutes Essen, gute Musik, hin und wieder Sport und natürlich Bücher. Die Geschichte von Zoe und Will ist ihr Debütroman.