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Freitag, 12. Juni 2020

[Rezension] Truly von Ava Reed

Hallo ihr Lieben,

wie ihr mitbekommt, taste ich mich langsam, aber sicher an das New Adult Genre heran. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, Ava Reeds erster New Adult Reihe eine Chance zu geben, weil ich ihre Jugendbücher sehr gerne mochte. Warum mich Truly nicht vollends überzeugen konnte und ob ich die Trilogie weiterverfolgen werde, erfahrt ihr nun - viel Spaß! :-)

Autorin: Ava Reed
Verlag: LYX Verlag

Erschienen am 27.05.2020
Broschierte Ausgabe
New Adult 
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
Originalsprache: Deutsch
384 Seiten
Klappenbroschur: 12,90€ (D), Kindle: 9,99€ (D)
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Ich habe das Buch selbst gekauft und nenne sowie verlinke den Verlag des Buches aus freien Stücken. Die Rezension gibt meine eigene Meinung wieder. 


Wenn meine Welt stillsteht, dreht sich deine dann weiter?
Kein Job, keine Wohnung, kein Geld – so kommt Andie nach Seattle. Hier will sie sich ihren Traum erfüllen und endlich zusammen mit ihrer besten Freundin an der Harbor Hill University studieren. Während Andie darum kämpft, das Chaos in ihrem Leben in den Griff zu bekommen, trifft sie auf Cooper, der sie mit seiner schweigsamen Art gleichermaßen anzieht wie verwirrt. Und obwohl Andie genug Sorgen hat, lässt er sie einfach nicht los. Sie will wissen, wer Cooper wirklich ist. Aber sie merkt schnell, dass manche Geheimnisse tiefere Wunden hinterlassen als andere… (Quelle: LYX/Juni2020).


Von der Optik des Buches bin ich wirklich angetan! Ich mag helle New Adult Bücher in Weiß und Pastelltönen besonders gerne, weil das für mich zu den Markenzeichen des Genres gehört. Bei Truly haben sich die Verlagsgestalter auf jeden Fall selbst übertroffen, ein bisschen floral, aber nicht zu verspielt und bunt. Insgesamt gefällt mir das optische Konzept der Trilogie extrem gut. Ganz unabhängig vom Inhalt würde ich mich freuen, die Trilogie komplett im Regal stehen zu haben.




Andie hat bereits seit der Kindheit den Traum, mit ihrer besten Freundin June nach Seattle zu gehen, um dort zu studieren und auf ihren Traum einer gemeinsamen Firma hinzuarbeiten. Der Tod ihrer Mutter hat ihr Leben allerdings mit einem Schlag verändert und nun beginnt sie anders als geplant ein Semester später mit ihrem Studium. Nichts scheint so zu laufen, wie Andie es sich gedacht hat, doch dann lernt sie bei ihrem neuen Job in einem Club Cooper kennen, der sie stark anzieht und gleichzeitig abweisend verhält. Was steckt dahinter?


Ich kann verstehen, dass es bei dem New Adult Genre darum geht, mit Klischees zu spielen, aber für mich muss dennoch immer etwas dabei sein, was der Geschichte Wiedererkennungswert verleiht und sie zu etwas Besonderem macht.
Leider muss ich hier sagen, dass die Kurzbeschreibung bereits klingt, wie aus dem Leitfaden für angehende New Adult Autoren. Ich finde ihn nicht besonders gelungen, weil die Geschichte sehr wohl ihre Ecken und Kanten hat, diese aber nicht vorteilhaft hervorgehoben werden. Wieso lässt man diesen düsteren Typen mit einem Haufen Probleme nicht auch mal weg und nimmt stattdessen jemanden, wie Jack in diesem Buch, der freundlich, offen und total lieb ist? Das wird mir vermutlich immer ein Rätsel bleiben.

Für mich macht den Reiz dieser Geschichte die Beziehung zwischen June und Andie aus. Ich finde die Idee vom gemeinsamen Traum wirklich schön, liebe die kurze Sequenz in Montana, wo die beiden gemeinsam aufgewachsen sind, und bin ebenfalls ein Fan von Mason. Ich hätte mir noch mehr Montana gewünscht und etwas weniger "Der Typ behandelt mich scheiße, aber er sieht so gut aus und deswegen stehe ich trotzdem so sehr auf ihn." Das ist nämlich das Element, bei dem ich mich am wenigsten mit New Adult anfreunden kann. Stehen Frauen denn wirklich auf A****löcher? Mitunter vielleicht, aber nicht immer, und ich finde nicht, dass es sich Frauen gefallen lassen sollten, sich von einem Mann so behandeln zu lassen, wie Cooper es zu Beginn dieser Geschichte mit Andie tut.

Was ich Ava Reed hoch anrechne ist, dass sie zumindest teilweise versucht hat, mit einigen Klischees zu brechen.
Andie ist nach den Beschreibungen und der süßen beigelegten Charakterkarte keine typische Schönheit, sondern jemand mit Charakter. Sie ist Brillenträgerin, wird häufiger mit Kurven beschrieben und hat einige Macken. Das hat mir schon mal richtig gut gefallen. Coopers bin ich in der New Adult Welt leider schon zu oft begegnet, bei denen man nur den Namen hätte austauschen müssen. Mit ihm bin ich nicht warm geworden. Dafür wie bereits erwähnt umso mehr mit Mason, den ich interessant finde und der in Madly eine Hauptrolle spielen wird. Ebenfalls ist June eine wirklich tolle Figur, vielleicht etwas zu perfekt, um wahr zu sein, aber äußerst liebenswert und lustig. 

In der ersten Hälfte des Buches war ich noch nicht so angetan vom Schreibstil und es gab recht wenig Handlung. Das änderte sich aber im Laufe der Zeit und spätestens die letzten 150 Seiten waren verdammt spannend. Ich mochte Andies inneren Kampf, ob sie die richtige Entscheidung mit dem Umzug nach Seattle getroffen hat, weil ich es nur zu gut kenne, dass man im jungen Erwachsenenalter an der Studien- und Wohnortwahl zweifelt, und es vielen ebenso geht. Dass sie wegen eines Typen zurückkehrt, den sie kaum kennt, lasse ich dabei mal außen vor...

Insgesamt ist das Buch im Vergleich zu anderen New Adult Büchern okay. Ich würde sagen, es ist recht typisch, kann für mich mit "Show me the stars" oder "New beginnings" nicht mithalten. Gerade von einer deutschen Autorin hätte ich mir gewünscht, dass vielleicht auch mal eine deutsche Universität als Setting genommen wird, um dem New Adult Genre etwas frischen Wind zu verleihen. Ava Reed ist eher auf der sicheren Seite geblieben und hat nicht so viel riskiert, was aber natürlich trotzdem für viele Leserinnen und Leser funktioniert, wie die zahlreichen positiven Stimmen zu dem Buch beweisen.


  

Ich mag Ava Reeds Schreibstil sehr gerne, weshalb ich immer wieder zu ihren Büchern greifen würde, wenn die Themen mich ansprechen. Truly ist für mich etwas schwächer als z. B. "Wir fliegen, wenn wir fallen", weil es sich in die Reihe vieler New Adult Bücher einreiht, die ungefähr den gleichen Plot haben und nicht so viel Neues hinzukam.
Meine Pluspunkte sind teilweise lebhafte Figuren, wie June und Mason, ein paar kleine Brüche mit den typischen Klischees und authentische Emotionen hinsichtlich Andies Zukunftsenscheidungen. Die Liebesgeschichte dagegen war mir zu abgehalftert und Cooper zu klischeehaft und langweilig.
Ich werde Madly vermutlich dennoch lesen, weil gerade June und Mason mir ausgesprochen gut gefallen haben.

Lest ihr gerne New Adult Bücher? Wie steht ihr zu Klischees?

Alles Liebe
 

P. S. Ich habe auf Instagram bei der #wirlesenTRULY Aktion von LYX mitgemacht und euch meine Templates dazu in den Highlights abgespeichert. :-)

4 Kommentare:

  1. Hallo Fina,

    ich bin ja auch nicht so der NA-Leser und bisher konnten mich Avas Jugendbücher auch noch nicht vollkommen überzeugen. Daher habe ich von diesem Buch die Finger gelassen. Schade, dass es auch dich nicht wirklich überzeugen konnte.
    Da du ja geschrieben hast, dass du gerne auch einmal Geschichten in Deutschland lesen würdest, kann ich dir die "The Way to find"-Reihe sehr ans Herz legen. Sie ist so ein Zwischending aus YA und NA und ich finde sie auf jeden Fall sehr gelungen. :) Der 4. und 5. Band spielt an einer deutschen Uni. :)

    Liebe Grüße
    Anna

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  2. Hallo Anna,

    danke für den Tipp. Das klingt nach etwas, das mir richtig gut gefallen könnte :)

    Alles Liebe
    Fina

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  3. Hallo liebe Fina,

    manchmal ziehe ich kurz in Erwägung, New Adult mal eine Chance zu geben, aber dann les ich einen Klappentext, und sobald ich College und irgendeine amerikaniche Stadt trotz deutscher Autorin lese und "trifft Typen" lese, habe ich dann doch wieder keine Lust mehr. xD
    Und ja, auch so Punkte, die du ansprichst, sprechen mich definitiv ab. Dass Frauen zum Beispiel immer auf Arschlöcher stehen, denn was vermittelt das denn bitte für ein problematisches Bild? (Also, klar, ich mag düstere Charaktere an sich sehr gerne, aber bei einer Liebesgeschichte erwarte ich Respekt. VON BEIDEN SEITEN. Und keine toxische Beziehung.)
    Und ja, einfach auch der Punkt, dass ich nie verstehen werde, warum deutsche Autor*innen ihre Bücher nicht einfach auch mal in Deutschland spielen lassen können?! Schließlich ist der Kontext vertrauter, die Geschichte könnte meist genauso gut ablaufen und nicht selten sind die amerikanischen Städte im deutschen NA ja auch fiktiv? Und deutscher Uni-Kontext = mehr Identifikationspotenzial?
    Kein Buch für mich, fürchte ich. xD

    Liebe Grüße ♥

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    1. Hallo Dana,

      so geht es mir auch mit vielen New Adult Büchern, alle Klappentexte klingen gleich. Ich bin dazu übergegangen abzuwarten, welche Bücher besonders gemocht werden und diesen dann eine Chance zu geben. Bei Truly war das leider eher ein Griff ins Klo.... :D
      Wieso deutsche Universitäten nicht mal als Schauplatz gewählt werden, ist mir auch ein Rätsel, ich fände es definitiv mal richtig cool!

      Liebe Grüße
      Fina

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