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Mittwoch, 8. Juli 2020

[Rezension] Girl running, Boy falling von Kate Gordon

Hallo ihr Lieben,

heute stelle ich euch ein Buch vor, das ich bisher noch gar nicht so häufig auf den sozialen Netzwerken entdeckt habe, obwohl es ein sehr wichtiges Thema behandelt. Wie mir "Girl running, boy falling" von Kate Gordon aus dem Carlsen Verlag gefallen hat, erfahrt ihr nun - viel Spaß! :-)

Autorin: Kate Gordon  
Verlag: Carlsen
Erschienen am 02.07.2020
Originalsprache: Englisch
Jugendbuch
Empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Einzelband
240 Seiten
Gebundene Ausgabe 16,00€ (D), Kindle Edition 4,99€ (D)
Kaufen? *Beim Verlag* oder in deinem regionalen Buchhandel :-)
 

 *Dieses Buch wurde mir freundlicherweise als kostenloses Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt natürlich dennoch vollkommen ehrlich.*
 
 
 

 Ein ergreifender Coming-of-Age-Roman über die erste Liebe und den ersten Verlust. 
Was tun, wenn der beste Freund Selbstmord begeht? Ein Buch, das tröstet und Mut macht! Ein schwieriges Thema, sensibel beschrieben.

Therese liebt die kleine Stadt auf der Insel am Ende der Welt. Sie liebt Tante Kath, von der sie Tiger genannt wird, ihre Freunde, die sie Resey rufen, und vor allem ihren besten Freund Wally, für den sie nur Champ ist, und der sie endlich, endlich geküsst hat. Doch dann geschieht das Undenkbare. Der strahlende Wally, die nächste große Football-Hoffnung der Schule, nimmt sich das Leben und Thereses Welt fällt in sich zusammen. Sie versucht alles, um nicht selbst zu fallen. Zum Glück gibt es Tante Kath und ihre Freunde, die Therese auffangen und ihr helfen weiterzuleben.

»Ein packendes Buch: nachdenklich, authentisch und feinfühlig geschrieben.« (Nick Earls)

Trigger-Warnung: suizidales Verhalten

 
 

Ich finde den äußeren Eindruck des Buches schön. Mir gefällt das Muster des Schutzumschlages, welches aussieht wie ein Grobstrickmuster und direkt kuschelig wirkt. Berücksichtigt man den Inhalt des Buches, passt dieser nicht wirklich zu einer gemütlichen Stimmung, aber für sich betrachtet gefällt mir die Optik gut. Den Titel finde ich sehr passend und freue mich, dass dieser aus dem Englischen übernommen wurde. Insgesamt ist die Aufmachung des Buches sehr wertig und ansprechend.

 

 ***Trigger-Warnung: Suizidales Verhalten***

Therese ist schon seit langer Zeit verliebt in ihren besten Freund Wally. Doch er scheint davon nichts zu merken, außer Therese' beste Freundinnen weiß niemand davon. Als Wally Therese küsst, glaubt sie, dass sich ihre Träume nun endlich erfüllen werden. Doch es kommt ganz anders: Wally erhängt sich und Therese muss nach dem Verschwinden ihrer Eltern auch noch damit klar kommen, dass ihr bester Freund sie verlassen hat.


 

Ich habe mir den Rücken des Buches schon vor längerer Zeit durchgelesen und habe direkt vor dem Lesen keine Erinnerungen mehr daran gehabt. Ich persönlich habe die Wendung des Buches deshalb als sehr schockierend und überraschend wahrgenommen. Ich kann gut nachvollziehen, dass das Thema des Buches bereits vorweggenommen wird, um die Trigger Warnung auszusprechen und potenzielle Leserinnen und Leser zu schützen, andererseits nimmt es dem Buch den Überraschungsmoment und auf dem Buchrücken werden bereits 50 % des Inhalts gespoilert. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Autorin und der Verlag hier abwägen mussten, welche Variante besser ist, und sich für die Schadensbegrenzung entschieden haben. Zu diesem Thema und allgemein Triggerwarnungen würde mich eure Meinung sehr interessieren.

Der Schreibstil ist überraschend leicht und humorvoll, weshalb ich die ersten hundert Seiten dachte, es handele sich um eine eher typische Young Adult Geschichte über die Liebe zwischen zwei besten Freunden. Ab der Hälfte wird die Story entsprechend schwermütiger, aber ich habe das Buch dennoch in einem Rutsch weggelesen und mochte den leichten, einfachen Schreibstil der Autorin Gordon sehr gerne. Besonders schön sind zudem die kleinen Gedichte, die zwischen den Kapiteln stehen.

Ich lese zwischendurch gerne Bücher über Trauerbewältigung und in Verbindung mit Themen der Selbstfindung und des Erwachsenwerdens. Dieses hier ist für mich ein besonderes Exemplar, dass das Thema Trauer sehr feinfühlig behandelt und zeigt, dass es auch okay ist, wenn man erst einmal Zeit braucht, bis man über das Geschehene sprechen kann und Hilfe annimmt. Nebenher wird außerdem das Verschwinden von Therese' Eltern angeschnitten und das Aufwachsen bei ihrer Tante gespickt mit Erzählungen aus der Kindheit behandelt.
Therese war eine sympathische, interessante und vielschichtige Protagonistin, die ich zu jeder Zeit des Buches gerne mochte und die eine schöne Entwicklung durchgemacht hat. Ich habe viele der Nebenfiguren und auch Wally gerne gemocht und konnte mich mit vielen Facetten identifizieren. Ein besonderer Schatz ist Rhino und Peter mochte ich auch gerne. Insgesamt hat die Autorin hier wirklich spannende Figuren geschaffen, die trotz des schweren Themas auch viel Humor beweisen.

Das Ende der Geschichte fand ich ebenfalls gut gelöst, obwohl das Buch schon eine recht begrenzte Seitenzahl hat. Trotzdem könnte ich nicht direkt sagen, ob ich mir noch mehr Inhalt gewünscht hätte, möglicherweise hätten dem Buch einige zusätzliche Seiten gut getan, um den Trauerprozess noch etwas langwieriger und dadurch authentischer darzustellen.


Ich habe dieses Buch über die Themen Trauerbewältigung, Freundschaft, Liebe und Verlust insgesamt sehr gerne gelesen. Trotz des schmerzhaften Themas hat die Autorin nicht nur eine berührende, sondern auch teilweise lustige und hoffnungsstiftende Geschichte in wenige Seiten verpackt. Ich kann das Buch empfehlen, wenn ihr gerne ein Buch über Suizid und Trauer im Jugendalter lesen möchte, das das Thema sensibel behandelt und insbesondere jüngere Leserinnen und Leser (die Empfehlung ab 14 Jahren des Verlages kann ich so unterschreiben) an das Thema heranführen kann. 

 Alles Liebe

Vielen herzlichen Dank an:

 https://www.carlsen.de/sites/default/files/Carlsen_Logo.jpg

2 Kommentare:

  1. Hallo Fina!
    Ich habe von dem Buch vorher noch nie gehört, aber es klingt nach einem interessanten Konzept.
    Ich bin mir nicht sicher ob ich es gut finde, so viel vom Inhalt schon vorweg zu erfahren. Ich denke es kommt immer darauf an wie es umgesetzt wird. Wenn es nur eine Triggerwarnung gibt, wie bei dir am Anfang, dann weiss man ja tortzallem noch nichts vom Inhalt und von der Geschichte. Man denkt sich nur das dieses thema in irgendeiner Form im Buch enthalten ist. Das finde ich durchaus ok.
    Wenn aber richtig gespoilert wird im Klappentext, dann brauch ich das Buch auch nicht mehr lesen. Das ist ja dann schon wie eine Zusammenfassung. Das kommt natürlich auch darauf an wo der Schwerpunkt der Geschichte liegt. Wenn der gespoilerte Teil nur einen kleinen Teil der Story ausmacht, oder nicht Teil der überraschenden Wende ist, kann das durchaus ok sein.

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    1. Hallo Twineety,

      da kann ich dir nur zustimmen. Ich weiß leider nicht, wie das rechtlich gehandhabt wird, aber die Triggerwarnung muss in irgendeiner Form ja noch adressiert werden, also die Frage, WAS wird denn potenziell getriggert. Da es hier um suizidales Verhalten geht, wird natürlich ziemlich schnell klar, was passiert und nimmt automatisch auch etwas Spannung, aber man hätte in der Beschreibung meiner Meinung nach verschweigen können, welche Figur es betrifft, um zwar eine Warnung auszusprechen, aber die Handlung weniger zu spoilern. Ist echt schwierig :)

      Liebe Grüße
      Fina

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