Seiten

Sonntag, 1. November 2020

[Rezension] Gefährten der Hoffnung: Eriks Suche von Jörg Krämer

Hallo ihr Lieben,

ich habe bereits mein erstes November Buch beendet. "Gefährten der Hoffnung" habe ich vom Autor persönlich zugeschickt bekommen und war sehr angetan von der Idee des Buches. Wie es mir letztendlich gefallen hat, erfahrt ihr nun - viel Spaß! :-)


Autor: Jörg Kramer
Erschienen am 02.12.2019
Originalsprache: Deutsch
Fantasy/ Dystopie
Reihenauftakt
236 Seiten
Taschenbuch 15,95€ (D), Kindle Edition 4,99 € (D)


*Dieses Buch wurde mir vom Autor als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt natürlich dennoch vollkommen ehrlich.*


In einer zerstörten Welt, bewohnt von Mutanten und erwachten Wesen, findet Erik seine große Liebe: Irinskat.
Alles scheint perfekt. Doch dann schlägt das Schicksal zu. Irinskat und ihre Tochter Nanuk werden von Plünderern entführt.
Kann Eriks vierbeiniger Gefährte Odin, ein riesiger Bärenhund, helfen, Irinskat zu retten?
Und welche Rolle spielt Giada, die italienische Kriegerin, der sie unterwegs begegnen?
Während der Suche tritt immer häufiger Eriks Geheimnis zutage. Wird das seine Familie retten oder seine Gefährten in den Untergang reißen?

Zach, der Waldkauz, ist Nanuks Freund. Er unterstützt die Gefährten als Kundschafter und erzählt ihre Geschichte auf seine ganz eigene Art und Weise.


Die Gestaltung des Buches hat mich direkt angesprochen. Man bekommt einen guten Eindruck zu den Hauptfiguren, die durch eine Prägung wunderschön hervorgehoben sind. Die satten Grüntöne geben dem ganzen ein abenteuerliches Aussehen und insgesamt hat mich das Cover sehr angesprochen, weshalb ich unter anderem beschlossen habe, dass ich diese Geschichte gerne lesen würde.


Als Eriks Frau und Tochter entführt werden, macht sich Erik gemeinsam mit seinem Hund Odin und Waldkauz Zach auf die Suche nach ihnen. Doch ihre Welt ist gefährlich, da ein Virus Menschen zu Mutanten werden lässt und somit hinter jeder Ecke tödliche Gefahren lauern können...


Diese Geschichte klang total nach etwas, was ich gerne lese: Dystopie, Endzeit und Abenteuer. Ich habe mich wegen der Mutanten direkt an "The Walking Dead" erinnert gefühlt und konnte es gar nicht abwarten mit der Geschichte zu beginnen.
Obwohl die Idee von "Mutanten" oder "Zombies", die durch ein neuartiges Virus entstehen und die Menschen angreifen, nicht mehr wirklich neu ist, hat der Autor dieses Zukunftsszenario durch ein spannendes, neuartiges Element ergänzt: Die Geschichte wird aus der Sicht des Waldkauzes Zach geschildert. Das ist genauso ungewöhnlich wie es klingt, hat der Geschichte aber frischen Wind gegeben und war für mich ein Grund, das Buch zu lesen. Außerdem finde ich es toll, dass das Buch in Deutschland spielt - das ist meiner Meinung nach bei vielen deutschen Autoren*innen nicht der Fall und umso schöner ist es, wenn das schöne Deutschland auch mal als Schauplatz für spannende Geschichten genutzt wird.

Die Umsetzung ist per se gelungen, allerdings habe ich ein paar Kritikpunkte. An der Seitenzahl von knapp 240 Seiten erkennt man bereits, dass das Buch nicht sonderlich dick ist. Es handelt sich zudem um einen Auftakt einer Fantasyreihe, sodass es auch dazugehört, die Welt den Lesern*innen erst mal vorzustellen und zu beschreiben. Diese Einführung in die Welt hat mir etwas gefehlt. Zwar erfährt man ein bisschen was über die Virus Entstehung und wie die Welt zu dem geworden ist, was sie in Eriks Welt ist, aber Beschreibungen und Emotionen kamen mir etwas zu kurz. Das Verschwinden von Frau und Tochter am Anfang geht wahnsinnig schnell und auch, wenn durch verschiedene Perspektiven und Zeitstränge versucht wird, die Geschichte facettenreich zu gestalten, blieb es bei mir leider aus, dass ich diese Welt ganz bildhaft vor Augen hatte.

Der Schreibstil von Jörg Krämer ist spannend, einfach zu lesen und passt sehr gut zu der Geschichte des Buches. An mancher Stelle ging mir die Erzählweise etwas zu schnell, sodass recht sprunghaft und ein bisschen abgehackt zwischen verschiedenen Szenen hin- und hergesprungen wurde. Auch das hängt sicherlich mit der eher geringen Seitenzahl zusammen, aber um den Plot ein bisschen reichhaltiger zu machen und echte Endzeit-Abenteuer Stimmung aufkommen zu lassen, wäre die ein oder andere detailliertere Beschreibung schön gewesen.

Die Figuren habe ich größtenteils schnell ins Herz geschlossen. Besonders Zach und Odin, unsere tierischen Hauptfiguren, waren wirklich tolle Wegbegleiter für Erik und es hat mir Freude gemacht, sie auf ihrer Reise zu begleiten. Erik weist auf jeden Fall alle wichtigen Eigenschaften eines richtigen Helden auf und Giada mochte ich persönlich auch sehr gerne. Die ein oder andere Figur hätte noch ein bisschen mehr Einblick in die eigene Gefühlswelt geben können, sodass man sich noch besser in sie hineinversetzen kann, aber im großen und ganzen sind die Charaktere dieser Geschichte allesamt interessant und diesem Abenteuer durchaus würdig!

Da es sich um einen Reihenauftakt handelt, finde ich es vollkommen in Ordnung, dass einige Fragen noch ungeklärt bleiben. Nach einigen spannenden Wendungen nimmt die Geschichte auch einen actionreichen Abschluss und ich habe einige Spekulationen dazu, wie es weitergehen könnte. Noch bin ich mir nicht sicher, ob ich die Reihe weiterverfolgen möchte, aber Potenzial für Fortsetzungen ist in jedem Fall gegeben. 


Wenn ihr Lust auf eine Endzeit Geschichte habt, wissen wollt, wie ein Waldkauz die Welt sieht und ob es Erik gelingen wird, seine Familie wiederzufinden, dann solltet ihr dieses Buch unbedingt lesen! Ich mochte die Geschichte ganz gerne, obwohl ich in Sachen Schreibstil und Worldbuilding einige Kritikpunkte habe. Ob ich die Reihe weiterverfolgen werde, weiß ich gerade noch nicht, aber ihr solltet als Fans von Dystopien mal in die Leseprobe reinlesen, ob das Buch vielleicht für euch etwas sein könnte...

Alles Liebe