Hallo ihr Lieben,
heute habe ich eine neue Rezension für euch. Pünktlich zum Erscheinungstag möchte ich euch gerne "Unsichtbar im hellen Licht" von Autorin Sally Gardner vorstellen. Ob das Buch innen genauso wunderschön und verträumt ist wie außen, erfahrt ihr nun - viel Spaß bei meiner Rezension!
Erscheinungsdatum: 25.08.2021
Originalsprache: Englisch
Genre: Kinder-/Jugendbuch
Altersempfehlung: Ab 12 Jahren
380 Seiten
Gebundene Ausgabe 20,00€ (D), Kindle Edition 16,99€ (D)
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*Dieses Buch hat mir der Verlag Freies Geistesleben freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt natürlich vollkommen ehrlich.*
Ein gesunkenes Schiff, ein Kristallleuchter, der in tausend Stücke zersplittert und ein Mädchen, das sich plötzlich in einem Kostümkorb in der Königlichen Oper wiederfindet. Von da an ist nichts mehr wie zuvor. Was hat es mit dem mysteriösen Mann mit dem smaragdgrünen Anzug auf sich, der dem Mädchen Celeste ein Spiel vorschlägt? Wird sie die retten können, die sie liebt? Ein gefährlicher Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Sally Gardner erzählt in ihrem neuen Jugendroman eine magische Geschichte, die tief hineinführt in die Welt des Theaters, von Liebe und Familienbande (Quelle: VerlagFreiesGeistesleben/August2021).
Ein wahr gewordener Traum! Dieses Buch ist so wunderschön, dass ich es, als es bei mir ankam, erst mal ausgiebig angeschmachtet habe. Ich liebe die Farbzusammenstellung, die goldenen Reflexe und die Haptik des Buchumschlags - hier ist alles sehr stimmig und passt auch wundervoll zur Geschichte. Ich hoffe, die Bilder geben euch einige Eindrücke dazu, wie herrlich dieses Buch aufgemacht ist. Die vielen liebevollen Details lassen sich mit der Kamera gar nicht alle einfangen...
Celeste findet sich nach dem Gespräch mit einem Mann in smaragdgrünem Anzug, der etwas von einem Spiel der Abrechnung erzählte, plötzlich in einem Theater wieder. Dort wird sie für eine gewisse Maria gehalten, die Tänzerin im Theater ist und dort auftreten wird. Einige der Menschen kommen ihr wage bekannt vor, doch sie ist sich sehr sicher, dass sie weder Maria ist, noch tanzen kann. Nach und nach kommt Celeste dem Rätsel um sich und ihrer Vergangenheit näher und muss nicht nur sich, sondern auch die Menschen, die sie liebt, retten.
Bei der Beschreibung des Inhalts bin ich sehr kryptisch geblieben, was daran liegt, dass diese Geschichte sehr vielschichtig und nicht leicht zu greifen ist. Im weitesten Sinne würde ich diese Erzählung als modernes Märchen beschreiben, bei dem der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind.
Wir haben in diesem Buch zwei verschiedene Handlungsebenen. Einmal begleiten wir Celeste dabei, wie sie mit dem Mann im smaragdgrünen Anzug unter Wasser spricht, der ihr Aufgaben stellt, um ein gewisses Spiel der Abrechnung gewinnen zu können. Der andere, größte Teil der Handlung, spielt im Theater und der Umgebung der Stadt K. Dort wird Celeste für Maria gehalten, die Angestellte einer berühmten Opern-Diva, und soll zudem als Tänzerin in einem Theaterstück auftreten.
Mehr kann und will ich zum Aufbau der Geschichte gar nicht sagen, da es sinnvoll ist, diese Geschichte auf eigene Faust zu erkunden und die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Erzählsträngen selber zu ergründen.
Die Idee der Geschichte offenbart sich eigentlich erst am Ende des Buches, vorher bleibt man ziemlich im Dunklen, weshalb die Geschichte anfangs für mich ziemlich verwirrend war. Ich hatte große Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden. Am liebsten wollte ich sofort wissen, was es mit dem Mann im smaragdgrünen Anzug auf sich hat, doch dazu bekommen wir erst viel später Antworten.
Das Treiben im Theater war nett zu lesen, konnte mich aber nicht vollends packen. Ich selber habe keinen Bezug zum Theater und fand die ganze Handlung dort recht unspektakulär und langatmig. Insgesamt muss ich leider sagen, dass ich die Handlung und den Spannungsaufbau nicht komplett gelungen fand. Die ersten zwei Drittel empfand ich als "Vorbereitung" auf die eigentlich sehr spannende Wendung, die im letzten Drittel aufkommt. Ich weiß nicht, ob es vielleicht besser gewesen wäre, vorher bereits ein paar mehr Informationen zu bekommen, was es mit Celeste, Maria und der ganzen Begründung für ihre verworrene Lage auf sich hat.
Vielleicht lag es aber auch am Schreibstil der Autorin, mit dem ich nicht ganz warm geworden bin. Er ist an sich ganz schön, passt zu der Erzählung des modernen Märchens, aber mir hat einfach die Spannung gefehlt. Die Kapitel waren sehr kurz, aber es gab keine Cliffhanger oder unerwartete Richtungen der Handlung, die meiste Zeit plätschert die Geschichte in der Stadt K. vor sich hin. Das fand ich sehr schade, weil ich wissen wollte, was der Grund für dieses große Mysterium ist, und weniger, wie es mit der Tochter der Opernsängerin oder anderen Figuren weitergeht.
Die Figuren waren in Ordnung, haben in mir aber nicht die gewünschten Emotionen hervorgerufen. Die meiste Zeit über war es mir größtenteils egal, was mit den Personen geschieht, weil einige auch super unsympathisch waren und Böses im Schilde geführt haben, aber niemand auf die Idee kam, denjenigen mal komplett das Handwerk zu legen. Eine Charakterentwicklung war da, und am Ende mochte ich besonders Celeste und Maria auch gerne, aber bis dahin war es ein etwas holpriger Weg.
Das letzte Drittel und auch das Ende haben mir sehr gut gefallen. Auf die eher zähe Haupthandlung folgte ein großartiger Showdown und eine tolle Zusammenführung der verschiedenen Erzählstränge. Ich weiß nicht, ob es letztendlich das Theater Thema war, die eher blassen Figuren, oder die Tatsache, dass mir moderne Märchen nicht liegen, aber ich war leider eher enttäuscht von der Geschichte.
In diesem Schmuckstück verbirgt sich eine moderne Märchenerzählung über zwei Mädchen im Theater, die einige Steine in den Weg gelegt bekommen, um das Spiel der Abrechnung zu gewinnen. Die Auflösung der Geschichte war großes Kino, aber leider war der Weg dahin ziemlich verworren und holprig. Am besten lest ihr mal in eine Leseprobe rein, ob euch der Schreibstil und die Struktur der Geschichte zusagt. Meinen Geschmack hat es leider nicht ganz getroffen, man muss sich gänzlich auf die Welt des Theaters einlassen, und der Fantasie freien Lauf lassen.
Alles Liebe
Vielen herzlichen Dank an den Verlag Freies Geistesleben für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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