Freitag, 21. Oktober 2022

[Rezension] Lostlife von Jay Kristoff

Hallo ihr Lieben,

im Duett mit Amy Kaufman konnte mich Jay Kristoff bereits mit "Illuminae" und auch "Aurora" mehr als begeistern. Nun wollte ich es gerne mit einem Solo-Projekt von ihm versuchen. Der erste Band von "Das Babel-Projekt" hat mir bereits gut gefallen, sodass ich "Lostlife" entgegengefiebert habe. Viel Spaß bei meiner Rezension!


Autor: Jay Kristoff
Originalsprache: Englisch
Originaltitel: DEV1AT3
Kategorie: Jugendbuch/ Dystopie/ Fantasy
Altersempfehlung: Ab 14 Jahren
2. Band "Das Babel Projekt"
496 Seiten
Gebundene Ausgabe 23,00€ (D), Kindle Edition 16,99€ (D)
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*Dieses Buch hat mir der dtv Verlag freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt natürlich vollkommen ehrlich.*


Nach dem verheerenden Kampf um Babel wurde Lemon Fresh von ihren Gefährten getrennt und schlägt sich nun alleine durch die Einöde der Glaswüste. Doch mörderische Verfolger wollen sie wegen ihrer unterdrückten Fähigkeiten einfangen und für ihre Zwecke missbrauchen. Schutz findet Lemon bei einer Gruppe Außenseiter mit ebenso ungewöhnlichen Begabungen wie den ihren – und einem Anführer, der nicht nur die Geheimnisse von Lemons Vergangenheit aufdecken könnte. Dafür muss Lemon in das Wettrennen mit ihrer ehemaligen besten Freundin Eve einsteigen, um die echte Ana Monrova zu finden und das Geheimnis der Lifelikes zu entschlüsseln. Doch nichts ist, wie es scheint… (Quelle: dtv.de/Oktober2022)


Ich mag die Gestaltung der bisherigen Bücher der Reihe sehr gerne. Das Auge in der Mitte, das auch noch wunderschön glänzt, ist im wahrsten Sinne des Wortes ein echter Blickfang und bekommt nach dem Lesen der Geschichte nochmal eine ganz neue Bedeutung. Besonders gut finde ich, dass die Bände optisch sehr gut aufeinander abgestimmt sind und lediglich das Farbkonzept verändert wurde. Auch die Buchrücken sind etwas Besonderes, da sie nebeneinander ein zusammengehöriges Bild ergeben, super Idee! Ich bin nun umso gespannter, wie Band 3 der Reihe aussehen wird. 


!!!Kann SPOILER zum ersten Band beinhalten!!!

Lemon ist nun auf sich allein gestellt und kämpft sich durch die unerbittlichen Gefahren der Glaswüste. Ihre neu erwachten Fähigkeiten bringen allerdings nicht nur Positives mit sich. Denn diese machen sie zu einer gefährlichen Waffe, die einige Widersacher gerne früher als später ausschalten wollen... Doch wo kannst du Schutz finden, wenn du alles verloren hast, an das du bisher geglaubt hast?



Nachdem der erste Band mit einem ziemlich fiesen Cliffhanger geendet hat, war ich auf die Fortsetzung von "Lifelike" sehr gespannt. Mit dem ersten Band hatte ich zu Anfang so meine Probleme, in die dystopische Welt hineinzufinden, das Worldbuilding und die Figuren zu verstehen. Hier kam ich nun wieder recht schnell in die Geschichte hinein, da wir altbekannte Figuren begleiten und mir die Geschehnisse aus Band 1 noch frisch im Kopf geblieben sind.

Der Schreibstil ist wie in Band 1 auch frech, dynamisch und außergewöhnlich. Jay Kristoff hat ein Händchen für einen besonderen Schreibstil, voller schwarzem Humor, Action, aber auch gefühlvollen Momenten an der richtigen Stelle. Aufgrund des komplexen Worldbuildings und der Brutalität einiger Szenen würde ich die Reihe allerdings eher ab 16 Jahren empfehlen. Für mich liegt die Brutalität hier zwischen "Illuminae" (Action ohne viele explizite Beschreibungen von Gewalt) und "Nevernight" (sehr viel Brutalität).

Wir begleiten hier wieder unsere verschiedenen Protagonisten aus Band 1, obwohl sich die Schwerpunkte etwas verlagern. Während Lemon hier einen großen Anteil hat, tritt Eve hier etwas weniger auf als im Vorgänger. Die neu eingeführten Charaktere haben mir meistens auch gut gefallen, obwohl wir hier nicht sicher wissen, wer Freund und wer Feind ist. Mit Zeke, Cricket und auch dem Priester gibt es ein Wiedersehen und wir erleben die Handlung im Wechsel aus verschiedenen Perspektiven. Das hat wieder für eine Menge Abwechslung und Dynamik gesorgt, da wir sehr unterschiedliche Handlungsstränge verfolgen. 


Die ein oder andere Wendung der Geschichte hat der Autor wieder sehr unvorhersehbar eingewoben, wobei ich manchmal an der Plausibilität gezweifelt habe. Diese sollte man allerdings bei derartigen Action-Geschichten wahrscheinlich gar nicht hinterfragen, unterhalten kann dieser Band wieder sehr gut, wahres Popcorn-Kino. Mir war es manchmal ein bisschen "drüber" an der ein oder anderen Stelle, was den Verlauf der Handlung oder die Reaktionen der Figuren anging. Darauf sollte man sich einlassen können, was bei Jay Kristoff aber auch nichts neues ist. Wer den Autor und seine Plots schätzt, der wird auch hier wieder auf seine Kosten kommen.


Das Ende hat mich hier leider etwas unzufrieden zurückgelassen. Ja, es handelt sich um den Mittelband einer Trilogie, aber dennoch hätte ich mir ein paar mehr Antworten gewünscht. Auch in Band 1 hat der Autor es geschafft, ein paar wesentliche Informationen rauszugeben und trotzdem genug offene Fragen für die Fortsetzungen offen zu lassen. Der Spannung hätte dies hier keinen Abbruch getan. So muss ich leider sagen, dass es doch eher in die Kategorie "typischer Trilogie-Sandwichband" fällt und viel für das Finale aufgespart wurde. Nichtsdestotrotz ist es natürlich spannend zu erfahren, wie es mit Lemon, Eve und Co. weitergehen wird.



"Lostlife" ist eine gute Fortsetzung von "Das Babel-Projekt", die wieder mit viel Action, neuen und altbekannten Figuren und einigen Wendungen überzeugen kann. Ich persönlich hätte mir ein paar mehr Antworten gewünscht und fand die ein oder andere Wendung der Geschichte etwas an den Haaren herbeigezogen. Wer sich daran nicht stört und einfach kurzweilig und humorvoll unterhalten werden möchte, der ist hier goldrichtig.
Ich bin gespannt, wie der Autor diese Trilogie zu Ende führen wird, Potenzial ist allemal vorhanden.


Alles Liebe







Vielen herzlichen Dank an den dtv Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

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