Dienstag, 24. September 2024

[Rezension] Lovelight Farms – Herbstrauschen von B. K. Borison

Hallo ihr Lieben,

heute habe ich eine Empfehlung für alle von Euch, die gerne cozy Kleinstadt-Geschichten lesen, gespickt mit authentischen und wohlig warmen Liebesgeschichten. Die Rede ist von der Lovelight Farms Reihe von B. K. Borison, bei der nun der letzte Band erschienen ist. Herbstrauschen komplettiert die Quadrologie und ich bin hin und weg - viel Spaß bei meiner Rezension!


Autorin: B. K. Borison
Verlag: dtv
Originalsprache: Englisch
Originaltitel: Business Casual
Übersetzung: Michaela Link 
Kategorie: Romance
4. Band der "Lovelight Farms"
480 Seiten
Taschenbuch 13,00€ (D), E-Book 9,99€ (D)
Kaufen? Beim Verlag oder in deinem regionalen Buchhandel


*Dieses Buch hat mir der dtv Verlag freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt natürlich vollkommen ehrlich.*



Nova Porter kann sich nicht erklären, warum sie sich zu dem zugeknöpften Anzugträger Charlie Milford so hingezogen fühlt. Als die beiden sich der Anziehung hingeben, in der Hoffnung sie damit zu ersticken, passiert das genaue Gegenteil. Nur wie sollen die beiden sich jetzt noch aus dem Weg gehen? (Quelle: dtv.de/September 2024)


Die Lovelight Farms Reihe insgesamt ist wunderschön gestaltet. Die Cover wurden größtenteils aus dem Englischen übernommen und transportieren ganz wunderbar die gemütliche, bunte Atmosphäre der Reihe. Die Illustrationen auf den Cover finde ich sehr stilvoll und mag es sehr, dass man die Gesichter nicht erkennen kann. Herbstrauschen sticht für mich nochmal besonders hervor, da insbesondere Protagonistin Nova durch ihre Tattoos ein sehr besonderes Aussehen hat, was hier ebenfalls abgebildet wird. Ich hoffe, das ganz viele potentielle Fans der Reihe durch die wunderschöne Aufmachung darauf aufmerksam werden. 



Nova Porter und Charlie Milford kennen sich schon lange. Charlie wohnt zwar in New York und ist dort ein erfolgreicher Geschäftsmann, aber er besucht nur zu gerne die Weihnachtsbaumfarm seiner großen Schwester. Auf der Hochzeit von Stella und Luka beginnen Charlie und Nova miteinander zu tanzen und verbringen unverbindlich eine Nacht zusammen. Doch was ursprünglich als One Night Stand geplant war, wird führt zu einer innigen Vertrautheit, und das, obwohl beide keine feste Beziehung suchen...



Diese Reihe hat viele Aspekte, die ich gerne mag. Inglewild als Kleinstadtsetting ist absolut niedlich und dürfte allen gefallen, die gerne Stars Hollow Vibes haben wollen. Es gibt schrullige Bewohner, eine Telefonkette mit dem neusten Tratsch und einige gemütliche Geschäfte. Die Tropes sind in jedem Band anders, in diesem 4. Band könnte man sagen, es handelt sich um Known-to-Lovers, denn fremd sind sich Nova und Charlie nicht, aber sie sind auch keine Freunde. Zudem schwingt mit, dass Charlie und Novas Bruder Beckett befreundet sind. Insgesamt würde ich hier auch mal Found Family als Schlagwort reinwerfen, denn die gesamte Inglewild Gemeinde ist einfach sehr familiär und herzlich miteinander. Wem diese Mischung zusagt, der wird seinen Spaß mit der Geschichte haben. Ich würde empfehlen, auch wenn man die Bände getrennt voneinander lesen und verstehen kann, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen, das gibt nochmal eine viel innigere Verbindung zu all den Figuren.



Diesem Zitat von Hannah Grace kann ich mich nur anschließen - für mich ist dieser 4. Band der beste Band der Reihe. Das liegt zum einen daran, dass ich schon eine richtige Verbindung zu den Nebenfiguren, den Protagonisten aus den vorherigen Bänden, aufgebaut habe und die Stadt sehr mag. Es klingt kitschig, aber diese Reihe war immer wieder wie nach Hause kommen für mich. Des Weiteren waren die vorherigen Bände der Reihe alle super unterhaltsam, aber es hat mir immer ein Fünkchen zum Highlight gefehlt - mal gab es einige Längen, mal bin ich mit dem Couple nicht ganz warm geworden. Hier war alles stimmig. Die 480 Seiten des Buches haben mich erst stutzig gemacht, ob es diese Dicke tatsächlich braucht, aber es hat perfekt gepasst, und dass, ohne irgendwelche Längen.

Nova und Charlie als Paar haben mir einfach unglaublich gut gefallen. Direkt ab ihrer ersten Begegnung liegt ein Knistern in der Luft, und diese Spannung wird im gesamten Buch aufrecht erhalten. Es gibt einige explizite spicy Szenen mehr in diesem Band, doch auch das passt zu unserem Paar und wurde sehr gut eingeflochten, sodass es mich nicht störte. Es gibt hier keine blöde
Misskommunikation und kein unnötiges Drama. Konfliktthemen sind die Sorge vor einer festen Bindung, und dadurch seine Unabhängigkeit zu verlieren, sowie Fernbeziehung. Beides sehr wichtige und interessante Themen, die schön mitschwangen.
Was ich noch anmerken möchte: Auch, wenn die Titel im Deutschen an die Jahreszeiten angelehnt sind, ist das nicht das Augenmerk des Buches. Die Bände spielen zwar in der benannten Jahreszeit, aber außer in Band 1 kommt das wenig durch. Also erwartet hier bitte nicht die gemütlichste Herbstlektüre mit Pumpkin Spice und Laubrascheln, das spielt hier eher eine untergeordnete Rolle.


Das Schlagwort des Buches ist "Gegensätze ziehen sich an", was optisch bei den beiden Protagonisten passen mag, doch innerlich sind die beiden nicht so verschieden, wie es zuerst scheinen mag. Trotz der Leichte und des Witzes des Buches wurde die Geschichte erstaunlich emotional und hatte viel Tiefgang, was mir auch sehr gefallen hat.

Das Ende kam ebenso ohne viel Drama aus und war einfach nur rührend schön und ein bisschen kitschig. Im Nachwort schrieb die Autorin, dass es hier offiziell endet mit der Lovelight Farms, sie aber die Tür noch nicht ganz schließen will, was auch immer das bedeutet. Über einen Zusatzband oder ein Spin-off würde ich mich sehr freuen!

 

Herbstrauschen war eine wunderschöne Romance und mit Abstand der beste Band der Lovelight Farms, obwohl alle Bände sehr lesenswert sind. Ich habe die Kleinstadt Inglewild und die wundervollen Menschen darin sehr in mein Herz geschlossen und kann euch die Reihe nur wärmstens empfehlen, wenn ihr gerne gemütliche Kleinstadt-Romance lest.




Alles Liebe



Hier gibt es meine weiteren Rezensionen zu Lovelight Farms







[Rezension] Spellshop von Sarah Beth Durst

Hallo ihr Lieben,

es ist Herbst und damit cozy Fantasy-Zeit (als wäre das bei mir nicht das ganze Jahr der Fall^^). "Spellshop" von Sarah Beth Durst schreit förmlich "Lies mich, ich bin gemütlich", und deshalb habe ich für euch getestet, ob dem wirklich so ist. Viel Spaß bei meiner Rezension!


Autorin: Sarah Beth Durst
Verlag: Fischer Tor
496 Seiten
Originalsprache: Englisch
Übersetzung: Aimée de Bruyn Ouboter
Kategorie: Fantasy/ Cozy Fantasy/ Romantasy
Einzelband
Gebundene Ausgabe 25,00€ (D), E-Book 4,99€ (D)
Kaufen? Beim Verlag oder in deinem regionalen Buchhandel



*Dieses Buch hat mir der Fischer Verlag freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt natürlich vollkommen ehrlich.*


Kiela hat es nicht so mit den Menschen – was als Bibliothekarin in der Hauptstadt des Reiches auch kein Riesenproblem ist. Doch als eine Revolution ausbricht und fast die gesamte Bibliothek ein Opfer der Flammen wird, flieht sie auf die abgelegene Insel, auf der sie aufgewachsen ist, und beginnt noch einmal ganz von vorne. Sie bezieht ein kleines, gemütliches Cottage, stellt die beste Marmelade her und lernt die Menschen vor Ort kennen. Mit dem durchaus attraktiven Seepferdchenzüchter von nebenan bahnt sich sogar so etwas wie eine … Geschichte an. Doch auch fern der Hauptstadt gibt es Probleme, die nur schwer zu lösen sind. Zum Glück befinden sich in den Bücherkisten, die sie vor den Flammen retten konnte, einige nützliche Zaubersprüche, mit der sie die Dinge ins Lot bringen könnte. Wenn es nur nicht strengstens verboten wäre, sie anzuwenden (Quelle: fischerverlage.de/September2024).



Dieses Buch ist eine richtige Schönheit und trifft die Stimmung des Buches in der Aufmachung auf den Punkt. Wir haben dieses wunde
rschön designte Cover, auf dem Kielas Cottage zu sehen ist, eingerahmt von ganz viel Natur. Meine Ausgabe hat auch noch einen violetten Farbschnitt, sodass das Buch rundum hübsch aussieht. Ich war sofort hin und weg und habe mich direkt in das Cover verliebt.



Bibliothekarin Kiela muss wegen einer Rebellion aus der Hauptstadt fliehen, natürlich nicht ohne einige magische Bücher im Gepäck. Gemeinsam mit ihrem Gefährten Caz, einem munter plappernden Spinnenkraut, reist sie zurück auf die Insel ihrer Kindheit, wo immernoch unbewohnt das Haus ihrer Eltern steht. Zuerst ist Kiela ziemlich skeptisch und möchte so wenig Kontakt wie möglich zu den Inselbewohnern aufbauen. Doch nach und nach schleichen sich diese in ihr Herz und besonders Seepferd-Züchter Larran kann Kiela nicht mehr widerstehen...


Im Nachwort der Autorin steht, dass ihr Ziel mit dieser Geschichte war, eine richtige Wohlfühlgeschichte zu schreiben und man im besten Fall bei jedem Kapitel lächeln soll. Diesem Ziel ist sie meines Erachtens sehr nah gekommen. "Spellshop" ist eine sehr warmherzige, gemütliche Geschichte, die sich wie eine warme Umarmung um uns legt und mir auch das ein oder andere Lächeln entlockt hat.

Zum Aufbau lässt sich sagen, dass ich den Einstieg in die Geschichte mit der Flucht aus der Hauptstadt sehr spannend fand. Wir werden ziemlich hineingeworfen in die Handlung. Worldbuilding gibt es kaum, ich habe erst nach vielen Seiten erfahren, dass Kiela blaue Haut hat, und generell gibt es viele unterschiedliche magische Wesen und Erscheinungsformen in dieser Welt. Auch das Magiesystem wird erst nach und nach etwas beschrieben.

Als Kiela dann auf der Insel ankommt lebt sie sich allmählich ein, und diesen Mittelteil fand ich leider ziemlich langatmig. Die Geschichte ist insgesamt sehr ruhig erzählt, aber hier passierte dann Hunderte von Seiten zu wenig für meinen Geschmack. Die letzten 200 Seiten waren dann aber wieder sehr interessant und es kamen neue Aspekte in die Geschichte hinein, die sie nochmal sehr aufgewertet haben. Wenn ihr ohnehin gerne ruhige Geschichten lest, dann wird euch das hier bestimmt auch gut gefallen. Ich hätte mir im Mittelteil etwas mehr Handlung gewünscht.

Die Figuren sind sehr warmherzig, teilweise witzig und in jedem Fall skurril. Kiela ist anfangs wirklich sehr zurückhaltend und im Umgang mit den sehr freundlichen Inselbewohnern sehr schroff und abweisend. Umso größer ist natürlich ihre Entwicklung am Ende, aber ich fand Kiela im ersten Drittel richtig unsympathisch. Das liebe Spinnenkraut Caz konnte dies zum Glück etwas auffangen, denn diese vorlaute Pflanze ist mit Abstand meine liebste Figur aus diesem Buch. Er hat manchmal Sprüche rausgehauen, die ich wirklich witzig fand, und als später ein weiterer Gefährte zu dem Duo stößt (ich sage nur Miep!) ergeben sich viele schöne Szenen, die geprägt sind von Hilfsbereitschaft und dem Gefühl der gefundenen Familie. Die Inselbewohner haben mir auch gut gefallen, insbesondere Bäckerin Bryn mit ihrer mütterlichen Art. Viele der anderen sind etwas blass geblieben und teilweise konnte ich sie nicht so gut auseinanderhalten (was vielleicht auch mit den ungewöhnlichen Namen zusammenhing). Seepferd-Züchter Larran war ein tolles Love Interest und ein herzensguter Mann. An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir gewünscht, dass sein absolut perfekter Charakter mal etwas durchbrochen wird, aber abseits davon war seine wachsende Zuneigung für Kiela schön mit anzusehen.

Wie bereits erwähnt kommt am Ende noch einmal ziemlich viel Spannung auf, was mir richtig gut gefallen hat. Hätte das Buch 100 Seiten weniger gehabt, wäre es für mich perfekt gewesen. So behalte ich das Buch in positiver, gemütlicher Erinnerung, es konnte mich aber nicht ganz so begeistern wie "Magie & Milchschaum", was von der Atmosphäre her schon sehr ähnlich war.  


"Spellshop" ist eine süße cozy Fantasy Geschichte, die mit einem malerischen Inselsetting und ganz viel Naturliebe begeistern kann. Mit Protagonistin Kiela musste ich erst mal warm werden und der Mittelteil des Buches zog sich etwas, weshalb es für mich nicht zum Highlight gereicht hat. Nichtsdestotrotz spreche ich eine warme Empfehlung aus, besonders wenn ihr gerne ruhige Geschichten lest, die man langsam wie eine gute Tasse Tee schlürfen kann.





Alles Liebe


Vielen herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar an den Fischer Verlag!

Freitag, 13. September 2024

[Reread] Wie mich eine Trilogie nach 7 Jahren wieder vom Hocker haute


Hallo ihr Lieben,

heute gibt es einen Post, den es in der Form noch nicht gab im Buchlabyrinth. Ich weiß, dass viele von Euch Bücher mehrfach lesen und immer wieder in ihre Lieblingsgeschichten eintauchen. Bei mir ist es dazu bisher nur ganz selten gekommen, da es mich doch mehr reizt, neue Geschichten zu entdecken.

Doch dieses Jahr habe ich es gewagt und die Caraval Trilogie von Stepahanie Garber nochmal gelesen. Dies hatte mehrere Gründe...

1) Inzwischen erscheint die Spin-Off-Trilogie Once Upon a Broken Heart auch auf Deutsch unter dem Dach von Penguin Randomhouse und ich möchte diese natürlich gerne lesen. Da ich aber von Caraval nur noch sehr wenig wusste (Band 1 habe ich 2017 gelesen...), musste ein Reread her.


2) Die Bücherbüchse hat 2024 eine Neuauflage der Caraval Trilogie angekündigt, im HARDCOVER! 💖 Passend dazu erscheint im November diesen Jahres eine neue Caraval Novelle in weihnachtlichem Setting - ein großartiger Anlass, die Bücher neu aufzulegen.



Somit habe ich mich an einen Reread gewagt und alle drei Bände innerhalb kürzester Zeit nochmal gelesen. Ich hatte wirklich Sorge, dass mir die Bücher nicht mehr so gut gefallen könnten, da ich 2017 nun mal 20 Jahre alt war und noch andere Bücher gelesen habe als jetzt mit Ende 20. Dies war zum Glück nicht der Fall.


In Band Eins lernen wir diese fiktive Fantasywelt überhaupt erst kennen. Wir erfahren die Geschichte aus der Perspektive von Scarlett Dragna, die gemeinsam mit ihrer Schwester Donatella auf der Insel Trisda ein wahrlich tristes Dasein fristet. Ihr Vater ist der Governor der Insel und seit dem Verschwinden ihrer Mutter sehr gewalttätig und herrisch. So trifft es sich wunderbar, dass Scarlett Antwort von Master Legend bekommt und sie zu den nächsten Spielen von Caraval einlädt - ein magisches Spektakel, bei dem man nicht vergessen sollte, das alles nur ein Spiel ist...

Ich hätte nicht gedacht, wie viel Spaß es mir machen würde, wieder in die Welt von Caraval einzutauchen. Die Bücher haben eine ganz besondere Stimmung, manche Abschnitte lesen sich ein bisschen wie ein Fiebertraum, aber am Ende macht doch alles Sinn. Die Autorin spielt mit Illusion und Realität, wir wissen nicht, welchen Charakteren man trauen kann und hinter jeder Ecke lauert ein Hinterhalt. Im Rückblick empfinde ich Band Eins als schwächsten Band, lustigerweise habe ich dies in meinen Rezensionen von damals anders gesehen (ich verlinke Euch die alten Rezensionen unten im Post). 


In Band Zwei steht dann Donatella Dragna im Fokus bei den zweiten Spielen von Caraval. In Band Drei verändert sich der Plot dann etwas und wir erleben die Geschichte abwechselnd aus Scarletts und Tellas Sicht. Zum Inhalt möchte ich hier gar nicht mehr sagen, damit es spoilerfrei bleibt, sondern Euch vielmehr meine Gefühlslage während des Lesens beschreiben.


Mich hat es fasziniert, dass die Bücher mich wieder zurückversetzt haben in die Zeit des ersten Lesens. Ich kann gar nicht beschreiben, wie Bücher das schaffen, aber durch den Stil der Autoren und Autorinnen transportieren sie eine bestimmte, unnachahmliche Atmosphäre mit, die ich nun wieder genauso erleben konnte.

Was mich etwas traurig gestimmt hat, war zu sehen, wie viel man von Büchern wieder vergisst, ich konnte mich an viele Details und sogar größere Plottwists (z.B. wer Legend ist) gar nicht mehr erinnern. Wie angedeutet habe ich die Bücher nach dem Reread etwas anders bewertet als damals. Ich empfand damals Band 2 Legendary als den schwächsten und habe Caraval in den höchsten Tönen gelobt. Heute würde ich das Ranking 1) Legendary, 2) Finale, 3) Caraval aufstellen, also ein Mal umgekehrt. Interessant, wie sich die Wahrnehmung dahingehend verändern kann, oder?


Was möchte ich mit diesem Post aussagen?

Ich bin wahrscheinlich die letzte, die Rereads für sich entdeckt hat, verstehe nun aber den Reiz darin. Es macht riesigen Spaß Geschichte nochmal (neu) zu entdecken, sodass ich gerne noch weitere Bücher rereaden möchte. Ganz oben auf der Liste stehen Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte von T. J. Klune sowie Die Clans von Tokito von Caroline Brinkmann. Beide, da auch hier zeitnah eine Fortsetzung erscheinen wird.


?Was war denn Euer letzter Reread?


Alles Liebe








Meine Rezensionen von damals:

Caraval

Legendary

Dienstag, 10. September 2024

[Rezension] Buttercream Magic von Lea Melcher

Hallo ihr Lieben,

seit dieser Woche hat der Herbst so richtig Einzug gehalten und ich widme mich schon den ersten gemütlichen Herbstlektüren. Letztes Jahr um diese Zeit hat mir Buttercream Witch von Lea Melcher die Herbstabende versüßt, dieses Jahr ist es der 2. Band, Buttercream Magic. Ich wünsche Euch ganz viel Spaß bei meiner Rezension!


Autorin: Lea Melcher
Verlag: Selfpublished
Originalsprache: Deutsch
Kategorie: Cozy Fantasy/ Romance
2. Band einer Dilogie (Buttercream Witch 2)
445 Seiten
Paperback 16,00€ (D), E-Book 4,99€ (D)


*Dieses Buch hat mir die Autorin freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt natürlich vollkommen ehrlich.*


Es ist wieder Halloween in Snickerford - und die Schwarze Magie ist stark wie nie zuvor! Millicent Battersea hat deshalb alle Hände voll damit zu tun, ihr geliebtes Dorf zu retten, in dem dieses Jahr auch noch der internationale magische Tortenwettbewerb stattfindet. Niemand darf bemerken, wie schlecht es wirklich um Snickerford steht. Bei all dem Trubel (und einem hartnäckigen Blutschwur, der Millie nachts nicht schlafen lässt) ist es gar nicht so leicht, eine magische Gewinnertorte zu backen!

Und dann ist da noch Remington, der sich letztes Halloween als Schwarzer Magier entpuppt und Millies Herz gebrochen hat. Er hat Snickerford für immer verlassen … oder etwa doch nicht?

Willkommen zurück im kurios-magischen Snickerford, wo es die leckersten verzauberten Torten gibt und eine kleine gestaltwandelnde Fledermaus alle Herzen im Sturm erobert!





Die Bücher der Autorin sind so liebevoll gestaltet, dass mir jedes Mal das Herz aufgeht. Die Autorin ist auch als Illustratorin tätig, und ihr künstlerisches Talent steckt auch in jeder Seite ihrer eigenen Bücher. Vom Cover, über die Innenklappen, bis hin zu schwarz-weiß Zeichnungen, die an den Kapitelanfängen und zwischendurch auftauchen und die Geschichte illustrieren, ist alles ein Augenschmaus.
Wir bekommen hier durch das Zusammenspiel der Geschichte und der untermalenden Aufmachung wirklich ein besonderes Leseerlebnis geboten. Zu Druck und Bindung möchte ich noch sagen, dass die Bücher sehr hochwertig produziert sind und ich 16 € für diesen Schatz wirklich mehr als fair finde. Ich habe schon deutlich schlechter produzierte Bücher von Verlagen gesehen.
 

!!!Kann SPOILER zu Band 1 beinhalten!!!

In Snickerford ist wieder Herbst und Halloween steht kurz vor der Tür. Dem Hexenzirkel stecken dabei noch die Ereignisse des letztes Jahres in den Knochen. Doch Tortenhexe Millie bleibt wenig Zeit, über die Verbrechen ihrer Großmutter oder Remingtons Verschwinden nachzugrübeln, denn sie soll die Torte für den internationale magische Tortenwettbewerb backen, der dieses Jahr in Snickerford ausgetragen wird. Wäre da nicht die schwarze Magie, die den Hexen wieder Mal einen Strich durch die Rechnung machen will...



Was ich an diesen Büchern, auch schon im ersten Band, so liebe, ist die Atmosphäre. Lea Melcher schafft es hervorragend, eine gemütliche, heimelige Atmosphäre zu schaffen. Wir haben einmal das Dorfsetting Snickerford, das dazu beiträgt, mitsamt seinen etwas skurrilen und schrulligen Bewohnern. Die Dialoge zwischen den sehr unterschiedlichen Hexen sind dabei einfach sehr komisch, sodass ich beim Lesen immer wieder schmunzeln musste. Auch das Herbstfeeling kommt nicht zu kurz, wir haben Halloweenzeit, einen Kostümball und jede Menge kulinarische Köstlichkeiten durch Millies Tortenaction. Was ich zudem sehr gemütlich fand, war das ständige Teetrinken der Hexen und auch der ein oder andere Kürbis findet Erwähnung, mehr benötige ich gar nicht für den perfekten cozy Herbstread.

Da, wo die Handlung in Band 1 erst etwas gemächlicher von statten ging und erst im letzten Drittel so richtig heftig wurde, ist Band 2 durchweg spannend und geprägt von der ein oder anderen überraschenden Wendung. In Buttercream Witch wollte ich eintauchen, wenn ich Entspannung und Gemütlichkeit wollte, durch Band 2 bin ich förmlich durchgerast, um zu wissen, wie es weitergehen wird. Getreu dem Motto Ein Kapitel noch hat mich diese Fortsetzung mit ihrem Erzähltempo und dem ausgeklügelten Plot begeistern können. Die Autorin beweist hier einmal mehr, dass sie richtig tolle Geschichten erzählen kann, die sich von der breiten Masse abheben und denen deutlich mehr Beachtung geschenkt werden sollte.


Die Charaktere möchte ich noch einmal hervorheben, da sie sehr besonders sind und sich mit der Geschichte weiterentwickeln. Millie ist zwar ein Sonnenschein, kommt aber auch manchmal an ihre Grenzen, was emotional sehr greifbar wurde, z.B. durch die ambivalente Beziehung zu ihrer Großmutter und anfangs auch zu Remington. Sie wurde verletzt und versucht sich zu schützen, kann aber gleichzeitig nicht loslassen und glauben, dass sie so getäuscht wurde. Mit Millie konnte ich jederzeit mitgehen und ihre Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen.

Remington war am Ende des ersten Bandes ein großes Fragezeichen und ich war sehr gespannt, was es mit seiner Perspektive auf sich haben wird. Ich wurde nicht enttäuscht, es war sehr interessant und tiefgründig. Mehr möchte ich gar nicht verraten, außer dass ich die Zuneigung zwischen Millie und Remington sehr schön fand und immer ein bisschen quieken musste, wenn es romantische Szenen gab.

Der Spannungsbogen des Buches war richtig gut getroffen und das Ende dementsprechend ein turbulentes Finale mit unerwarteten Twists und ein bisschen Abschiedsschmerz. Die Autorin hat verraten, dass die Dilogie zwar abgeschlossen ist, aber vielleicht Snickerford als Setting nochmal wiederkommt, was ich großartig finden würde. Egal, was die Autorin schreibt, ich werde wieder dabei sein.

  

Buttercream Magic ist ein würdiger Nachfolger von Buttercream Witch und konnte mich wieder mit seiner cozy Atmosphäre und den tollen Figuren begeistern. Zudem gibt es noch mehr Spannung und Überraschungen als in Band 1, wodurch mir die Fortsetzung sogar noch besser gefallen hat als Band 1. Insgesamt ist die Dilogie ein ganz heißer Tipp für alle cozy Fantasy Fans und ich kann sie euch nur wärmstens empfehlen.




Alles Liebe



Vielen herzlichen Dank an Lea Melcher für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars!