Mittwoch, 13. April 2016

[Rezension] Das Spiel der Wünsche von Maggie Lehrman

Autorin: Maggie Lehrman
Verlag: Arena
Gebundene Ausgabe
Seitenzahl: 400 Seiten
Teil einer Reihe? Ein Einzelband.
Genre: Jugendroman
Originaltitel: The cost of all things

Übersetzer: Heinz Tophinke
Empfohlenes Alter: 14-17 Jahre
Themen: Zauber, Wünsche, Freundschaft, Erinnerung, Gefühl, Entscheidungen, Schicksal, Liebe, Trauer

Preis: 16,99€ (D)                                                                   

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Hüte dich vor deinen Wünschen - sie könnten wahr werden! Wieviel bist du bereit zu geben, um schön zu sein? Um Freunde zu finden? Um deinen Liebeskummer zu lindern? Ein passender Zauber kann alle Wünsche wahr werden lassen...

Als Aris Freund Win stirbt, entschließt sie sich, die schmerzhafte Erinnerung an ihn zu löschen - durch einen Zauber. Doch was Ari nicht weiß: Zwischen ihrem eigenen Leben und dem ihrer Freunde und Win bestehen geheime, sogar lebensbedrohliche Verbindungen. Und mit ihrem Wunsch setzt Ari eine Kette an Ereignissen in Gang, die nicht mehr aufzuhalten ist. Denn jeder Wunsch hat seinen Preis. Liebe, Verlust, Freundschaft - das Spiel der Wünsche reißt Ari und ihre Freunde mit sich, machtvoll wie eine Flutwelle. Gelingt es ihnen, dem verhängnisvollen Kreislauf zu entkommen? (Quelle: Amazon.de)


Ich mag dieses Cover sehr. Die cremige Hintergrundfarbe wird ordentlich aufgepeppt mit den bunten Linien und Personen, die auf dem ganzen Bild herumwuseln. Auch der Titel ist sehr präsent und bei diesem frischen und bunt- vergnügten Cover ahnt man noch gar nicht, welch tiefgründige Geschichte sich dahinter verbirgt. Im Gegensatz zu dem amerikanischen Original gefällt mir die deutsche Auflage deutlich besser, da sie ansprechender und außergewöhnlicher gestaltet wurde.


Der Stil ließ einen gleich sehr locker in die Geschichte kommen, obwohl ich nicht gleich mit dem Szenario und den Figuren warm wurde. Erst nach einigen Kapiteln war ich halbwegs vertraut mit der Geschichte und hatte mich quasi "eingelebt". Der weitgehend leichte und jugendliche Schreibstil macht es einem einfach, dem Verlauf der Handlung zu folgen. Obwohl es teilweise auch recht ergreifende, tiefschürfende und traurige Passagen gibt, verliert die Autorin nicht die Leichtigkeit in ihrer Sprache und ihr Debütroman erzeugt mit einem einfachen, aber spannenden Schreibstil jede Menge Atmosphäre, die dem Buch eine besondere Note verleiht.


Diese Geschichte beschäftigt sich mit vielen Facetten des Lebens, Sterbens und unseren Träumen und Wünschen. Auf sehr einfühlsame Weise entführt uns Maggie Lehrman uns in eine etwas andere Welt, in der Wünsche wahr werden können, und sich dadurch einiges verändert. Neugierig geworden bin ich allein durch den Titel des Buches. "Das Spiel der Wünsche" klingt hoffnungsvoll, aber auch risikoreich und verspricht viel Spannung und Spaß. Dass es dann doch so tiefgründig und philosophisch zugeht, hätte ich bei einem Jugendbuch ab 14 Jahren nicht gedacht, und war deshalb mehr als überrascht von diesem Debütroman der Autorin.


Die Idee finde ich immer noch sehr spannend, aber ich muss gestehen, als ich etwas anderes erwartet hatte. Ich habe vorher nur einmal flüchtig den Klappentext überflogen, und so war ich überrascht, als ich von Hekamistinnen las. Ich hätte gedacht, die Wünsche würden hier in anderer Form erfüllt werden und nicht, dass Magie ins Spiel kommen würde. Später sieht man das ganze etwas anders, weil die Geschichte auch zwischen den Zeilen spielt und man nicht alles wortwörtlich nehmen muss, was hier geschrieben steht. Es geht viel mehr um das große ganze, das wir mit Wünschen bezwecken wollen, und tatsächlich erreichen können. Um Verlust zu überwinden, Menschen an uns zu binden oder unser Selbst zu verschönern. 


Die Idee des Buches fand ich neuartig und außergewöhnlich, die Umsetzung hat mich auf andere Art überzeugt, als ich gedacht hatte. Es geht viel mehr in die Bildsprache, als ich gedacht hätte. Die Geschichte macht nachdenklich, traurig, aber auch Mut und bringt Veränderung. Der Anfang des Buches konnte mich gar nicht überzeugen, weshalb ich auch lange brauchte, um über die ersten 50 Seiten hinauszukommen, aber nun bin ich sehr froh, "das Spiel der Wünsche" zu kennen, denn es hat mich nicht nur unterhalten, sondern auch sehr bewegt und sensibel gemacht für einige wichtige Dinge im Leben.

Die Charaktere sind sehr einzigartig und besonders, was sie zum Teil auch eigenartig, undurchschaubar und mystisch wirken lässt. Zu einzelnen möchte ich gar nicht viel sagen, weil man selbst ganz unvoreingenommen in diese Geschichte starten sollte, um zu schauen, wie einem diese Welt der Wünsche hier gefällt, und was man daraus mitnehmen möchte.



Auf diese Geschichte sollte man sich einfach mal einlassen- ohne Wünsche und Erwartungen. Denn egal, was man sich vorstellt, wie dieses Buch sein könnte, es kommt anders, genauso wie das Leben, das sich unsere Protagonisten etwas anders vorgestellt haben. Sie helfen mit ihren Wünschen kräftig nach und bringen damit viel mehr ins Rollen, als sie ursprünglich tatsächlich wollten. Nach einem sehr schleppenden Einstieg konnte mich diese Geschichte noch richtig packen und hat gerade durch seine unerwartete Tiefgründigkeit und Philosophie große Pluspunkte sammeln können. Klappt das Buch auf und lasst "das Spiel der Wünsche" beginnen!








Maggie Lehrman arbeitete als Lektorin, bis sie sich entschloss Creative Writing zu studieren. Sie lebt mit ihrem Mann in Brooklyn, New York. Das Spiel der Wünsche ist ihr Debütroman.

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