Donnerstag, 20. September 2018

[Rezension] Bienenkönigin von Claudia Praxmayer

Hallo ihr Lieben,

ich bin wieder zurück mit einer Rezension zu einem etwas anderen Jugendbuch. Dieses hier behandelt das Thema Bienensterben und ist damit eine Art "Umweltthriller". Wie mir diese Art von Jugendbuch-Unterhaltung gefallen hat, erfahrt ihr nun. Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Lesen meiner Rezension :-)



- Autorin: Claudia Praxmayer
- Verlag: cbj
- Einzelband
- Jugendbuch ab 14 Jahren 
- 352 Seiten
- Gebundene Ausgabe 17,00€ (D)

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*Dieses Buch wurde mir als kostenloses Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt natürlich meine eigene*


Stirbt sie, stirbst auch du

»In meiner zitternden Handfläche liegt, matt in der Sonne schimmernd, eine nachtschwarze Biene.«
Doch jenes unheimliche Wesen, das Mel eines Tages vor dem Bienenstock im Garten ihrer WG findet, ist keine der samtigen Bienen, die sie so liebt. Ganz im Gegenteil: Es ist eine tödliche Miniatur-Drohne, die es offensichtlich auf ihre lebenden »Artgenossen« abgesehen hat. Nur, wer würde die ohnehin bedrohten Bienenvölker um San Francisco ausrotten wollen? Mel und ihre vier WG-Freunde sind entsetzt und beginnen nachzuforschen. Und ihre Ermittlungen führen sie unversehens mitten hinein in eine hochbrisante Verschwörung... (Quelle: Amazon.de/September 2018).


Mir gefällt das Cover bei diesem Buch sehr gut. Es ist schlicht schwarz und bekommt aber seinen Pepp durch die gelbgoldenen Honigtupfer, die die Front zieren. In diesen sieht man einige sehr hübsch illustrierte Bienen und den Titel des Buches. Obwohl es auf den ersten Blick eintönig wirken könnte, hat mich die Gestaltung des Buches durch die goldenen Farbakzente überzeugt, die einfach perfekt auf die Thematik des Buches abgestimmt sind und für ein harmonisches Gesamtbild sorgen. 


Der Klappentext fasst die Geschichte bei diesem Buch schon sehr gut zusammen. Die junge Erwachsene Mel liebt Bienen sehr und hat eine besondere Verbindung zu diesen Tieren. Umso geschockter ist sie, als sie in der Nähe ihrer WG eine winzige Drohne entdeckt, die alles andere als Bienen-freundlich zu sein scheint. Gemeinsam mit ihren WG Mitbewohnern macht sie sich auf, der Drohne und ihrer Herkunft auf die Spur zu kommen und die Bienen zu retten...


Ich habe ein Buch dieser Art tatsächlich noch nicht gelesen, geschweige denn ein Jugendbuch. Ich bin niemand, der sich übermäßig stark mit Umweltschutz beschäftigt (was ich bestimmt verbessern könnte). Trotz dessen habe ich natürlich schon in der Schule von der Wichtigkeit der Bienen für unser menschliches Leben gehört, aber mich danach nicht mehr mit dem Thema auseinandergesetzt. Umso besser gefällt es mir, dass dieser Jugendthriller jungen Menschen die Möglichkeit eröffnet, sich auf unterhaltsame und altersgerechte Weise dem Problem anzunähern und dafür zu sensibilisieren.
Vor dem Lesen dieses Buches wusste ich nichts mit dem Begriff "Umweltthriller" anzufangen, welchen ich in Zusammenhang mit diesem Buch mehrfach gelesen und gehört habe. Auch, wenn das Wort "Thriller" einen hier erst einmal etwas auf die falsche Fährte lockt, da ich persönlich mir darunter meistens etwas mit Mord, Ermittlung und Psychoterror vorstelle, ist der Begriff schlussendlich treffend. Er bedeutet nichts anderes, als dass hier auf spannende und actionreiche Art und Weise auf ein Umweltproblem aufmerksam gemacht wird. Und das kann ich so unterschreiben.
Die Umsetzung gefiel mir insgesamt gut. Ich behalte dabei im Hinterkopf, dass ich mit Anfang 20 nicht mehr zur Zielgruppe der 14+ Jugendlichen gehöre. Einige Passagen empfand ich manchmal als etwas ausschweifend und ein bisschen langatmig, doch alles in allem war die Geschichte durchaus spannend und wendungsreich erzählt. Einige "Überraschungsmomente" wirkten bei mir nicht ganz so stark, weil ich Vermutungen in die richtige Richtung angestellt hatte - für 14 Jährige mag dies anders sein.
Die Autorin bietet uns hier ein Jugendbuch mit einer wirklich neuartigen und ausgereiften Idee, die mit viel Liebe zum Detail und größtenteils ordentlicher Spannung zu Papier gebracht wurde. 

       

Mel hat mir als Protagonistin gut gefallen. Ich habe häufiger Probleme damit, mich mit Charakteren von deutschsprachigen Autoren zu identifizieren (keine Ahnung, warum...), aber hier fiel es mir erstaunlich leicht, Sympathie mit Mel zu hegen. Ihre Liebe zu Bienen empfand ich als wirklich schön erzählt und besonders, weil ich bei Bienen automatisch auch an Wespen denke, die ich ganz und gar nicht leiden kann. Doch in dieser Geschichte bekommt man durch die insektenfreundliche Haltung der Figuren und die Thematik eine neue Sichtweise auf die Dinge präsentiert, sodass ich Bienen nun definitiv freundlicher gegenüberstehe. Insbesondere Mels WG Mitbewohner sind ebenfalls schön gezeichnet gewesen und haben mir mit ihrer angenehmen Art die Geschichte versüßt. Fast alle Charaktere, ob Sympathieträger oder nicht, waren ausgereift und plastisch dargestellt. Auf jeden Fall ein dicker Pluspunkt der Geschichte. 

    

Wer zu diesem Buch greift sollte darauf eingestellt sein, dass dies hier kein Thriller im üblichen Sinne ist, wie es das Cover verspricht. Es geht um die aktuelle Problematik des Bienensterbens und der Bekämpfung der Bienen eingefasst in eine spannende Spurensuche für Jugendliche, an der auch ich meinen Spaß gefunden habe. Wenn euch die Thematik interessiert oder ihr jemanden im passenden Alter für das Thema begeistern wollt, seht euch dieses Jugendbuch unbedingt mal an.

Alles Liebe











Vielen Dank an: