vor einigen Wochen erreichte mich mein erstes Buch aus dem "Kadmos" Verlag, von dem ich bis dahin noch gar nichts gehört hatte. Wie mir "Kryonium", das bereits den Deutschen Verlagspreis abgeräumt hat, gefallen hat, erfahrt ihr nun - viel Spaß!
Autor: Matthias A. K. Zimmermann
Verlag: Kulturverlag Kadmos Berlin
Erschienen am 28.10.2019
Gebundene Ausgabe
Erschienen am 28.10.2019
Gebundene Ausgabe
Fantasy/Sci-Fi
Hardcover: 19,90€ (D)
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*Dieses Buch wurden mir als kostenloses Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt natürlich dennoch vollkommen ehrlich.*
Gefangen an einem unbekannten Ort, schmiedet der Erzähler heimlich Fluchtpläne. Die Tatsache, ohne Erinnerungen zu sein, erschwert das Vorhaben. Doch der Drang, endlich auszubrechen aus diesem furchteinflößenden, schneeverwobenen Schloss, lässt ihn jedes Risiko eingehen. Und so gerät der Erzähler immer tiefer hinein in einen wirren Strudel aus rätselhaften Begegnungen und magischer Paranoia, die er spielerisch zu entschlüsseln hofft, was ihn letztlich zum Ursprung seiner Erinnerungen führt. Der All-Age-Roman ist ein technoides Märchen, das sich mit Virtualität auseinandersetzt und die Frage aufwirft, was Erinnerungen sind und was sie bedeuten. Nichts ist so, wie es scheint in der Geschichte und die Frage, was Realität ist, muss immer wieder neu überdacht werden. Mit einem Nachwort von Stephan Günzel (Quelle: Amazon.de/März2020).
Erst einmal vorweg: Dieses Buch beruht nicht auf "der Idee", sondern ist eine komplexe, mehrschichtige Erzählung über ganz unterschiedliche Themen und je weiter man im Buch voranschreitet, kommen neue Ebenen und Facetten hinzu. Diesen Aufbau des Buches fand ich erstaunlich, da man anfangs gar nicht damit rechnet, weil 1/3 des Buches erst einmal die Geschichte des Erzählers im Schloss behandeln. Danach kommen einige Wendungen, mit denen wohl niemand gerechnet hat, und die der Geschichte eine ganz andere Thematik verleihen. Ich muss gestehen, dass ich diesen Verlauf zwar sehr cool fand, aber der Schreibstil mich daran hinderte, mich so richtig auf das Buch einzulassen.
Zu Beginn fand ich erst einmal gar nicht in die Geschichte hinein. Der Autor drückt mit seinen Worten sehr gut die Monotonie des Alltags des Erzählers aus und Tag ein, Tag aus begleiten wir ihn bei seinem Weg zur Arbeit und später dann bei seinen Recherchen und Fluchtversuchen. Mich packte die Geschichte in diesem Teil der Geschichte - den Erzählungen rund um das Schloss mit seinen Bewohnern, Fabelwesen und der Hexe - leider nicht richtig. Möglicherweise lag das daran, dass der "Erzähler" recht anonym bleibt, wie man bereits an dem unbekannten Namen erkennen kann. Ich habe keine Bindung zu ihm oder ihr (für mich habe ich mir eher eine Frau vorgestellt) aufbauen können und deswegen auch nicht so mitgefiebert. In großen Abschnitten fand ich die Handlung leider recht lahm und langatmig.
Wenn sich die Geschichte dann um 180° wendet, war ich positiv überrascht und angetan von dieser Idee der Mehrebenen. Ich verrate hier nicht, worum es sich dabei handelt, aber das hat noch mal ein ganz anderes Licht auf die Handlung geworfen. Leider wurde ich aber nie komplett warm mit dem Stil des Autors und habe mich zwischendrin immer wieder dabei erwischt, wie ich Seiten nur überflogen habe, statt mich richtig in der Geschichte zu verlieren, wie ich es mir gewünscht hätte.
Zusammenfassend ist diese Idee des Buches, oder besser die vielen Ideen und der komplexe Handlungsaufbau mal etwas ganz anderes, sehr bewundernswert und abseits des Mainstream. An der Umsetzung hat es für mich persönlich durch den eher trockenen Schreibstil gehapert, der für viele Längen sorgte und durch den ich nicht komplett in die Geschichte eintauchen konnte.
Alles Liebe
Vielen herzlichen Dank für dieses Buch an:
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