[Rezension] Das Königreich aus Kupfer von S. A. Chakraborty

Hallo ihr Lieben,

"Die Stadt aus Messing" konnte mich beim Lesen total in seinen orientalischen Bann ziehen. Nun geht die Geschichte um Nahri und Ali weiter - viel Spaß bei meiner Rezension!

Autorin: S. A. Chakraborty

Erscheinungsdatum: 22.02.2022

Verlag: Panini

Zweiter Band der Daevabad-Trilogie

Originalsprache: Englisch

Originaltitel: The Kingdom of Copper

Kategorie: Fantasy

704 Seiten

Broschierte Ausgabe 19,00€ (D)

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*Dieses Buch hat mir der Panini Verlag freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt natürlich vollkommen ehrlich.*

Jetzt da sich die Heimstätte aller Dschinns – Daevabad – in den Nachwehen einer verheerenden Schlacht befindet, steht die junge Heilerin Nahri vor der wichtigsten Entscheidung ihres Lebens. Doch wenn sie ihr Erbe – und damit gleichsam unermessliche Macht – annehmen sollte, wartet ein goldener Käfig auf sie – argwöhnisch beäugt von einem Herrscher, der auf dem Thron sitzt, der einst Nahris Familie gehörte (Quelle: paninishop.de/März2022).

Die Bücher sehen im Deutschen wirklich Spitze aus und der zweite Band gefällt mir vom Cover her sogar noch besser als "Die Stadt aus Messing". Im internationalen Vergleich gibt es mehrere Coveroptionen und die mit den Türen gefallen mir auch ausgesprochen gut. Nichtsdestotrotz bin ich mit dieser schönen Gestaltung absolut zufrieden. Einzig die Broschierte Ausgabe führt bei diesen dicken Schinken gezwungenermaßen zu deftigen Leserillen, da hätte ich mir Hardcover gewünscht. Ansonsten innen wie außen ein echtes Schmuckstück.

!!!Kann SPOILER zum ersten Band beinhalten!!!

Während Nahri über das Schicksal von sich selbst und Daevabad entscheidet und das Erbe ihrer Familie auf dem Spiel steht, kämpft Ali in der Verbannung ums blanke Überleben. Doch die beiden wissen noch nicht, wie vieles tatsächlich auf dem Spiel steht und welch düstere Familiengeheimnisse Ali aufdecken könnte, die alles in einem neuen Licht erscheinen lassen.

In Band 1 habe ich mich komplett in die Welt der Dschinn und vor allem Nahri verliebt. Ich musste aber auch feststellen, dass ich mit epischer Fantasy teilweise meine Probleme habe, da es dauert, in die Geschichten hineinzufinden und das komplexe Worldbuilding ausreichend zu verstehen, um richtig mitfiebern zu können. Was das angeht, ist die Daevabad Trilogie ein echtes Parade Beispiel. Es gibt unfassbar viele Figuren, politische Verstrickungen, die verschiedenen Clans und Fähigkeiten. Obwohl ich in Band 1 einen ganz guten Überblick bekommen habe, viel mir der Einstieg hierbei auch wieder nicht ganz so leicht. Das mag auch damit zusammenhängen, dass Band 1 schon wieder ein bisschen zurückliegt, ich hätte mir definitiv Notizen machen sollen...

Nachdem ich aber erst mal wieder drin war, ging es wieder spannend und rasant weiter. Das Ende des 1. Bandes war eine Achterbahnfahrt der Gefühle für mich, und hier geht es direkt so weiter. Der Schreibstil ist weiterhin sehr ausschweifend, was mir nicht immer gut gefällt, aber es passt zu der Atmosphäre und der Welt, die die Autorin hier erschaffen hat. Dadurch werden allerdings emotionale und Actionszenen umso realistischer und laden uns Leser*innen absolut zum Mitfiebern ein. An der ein oder anderen Stelle hatte es für meinen Geschmack seine Längen, aber alles in allem wurde ich wieder gut unterhalten und zwischendurch vom Handlungsverlauf wirklich überrascht. 

Die Figuren, besonders unsere Protagonisten, sind großartig. Obwohl sie im 1. Band schon eine 180° Wendung gemacht haben, setzt sich dieses spannende Wachstum auch hier fort. Nahri ist durch ihre Reise nach Daevabad so gereift, während sie so viele Herausforderungen und Schicksalsschläge bewältigen musste. Ihr habe ich mich bisher immer am nächsten gefühlt, mit Ali musste ich erst mal wieder warm werden. Das kann aber auch an der weiblichen Sichtweise liegen, in die ich mich besser hineinversetzen kann, Ali ist ebenfalls ein sympathischer, starker Charakter. Dara ist mit ebenfalls im Laufe der Handlung sehr ans Herz gewachsen, und viele der Nebenfiguren. Die Autorin beherrscht es, richtig liebenswerte, aber auch verabscheuungswürdige Figuren zu schreiben und ihnen eine Seele zu geben. Deswegen konnte ich gar nicht anders, als bei jedem Schritt absolut bei den Figuren zu sein, da wir sie nun schon über so viele Seiten begleitet haben.

Zum Verlauf der Handlung und dem Ende des zweiten Bandes möchte ich gar nicht zu viel verraten. Für Leser*innen, die den 1. Band noch nicht gelesen haben, ist die Rezension ohnehin nicht spoilerfrei, und alle anderen sollten die Fortsetzung selber entdecken. Teilweise kommt es nicht nur auf das große Ganze an, sondern die Liebe zum Detail, die die Autorin in jedem Satz, in jedes Wort gelegt hat. Man kann nicht anders, als in diese heiße, bedrohliche Welt einzutauchen und dieser Welt mit Haut und Haar einen Besuch abzustatten.

"Königreich aus Kupfer" war für mich eine würdige Fortsetzung von "Stadt aus Messing", die wieder mit einem großartigen Worldbuilding und der Weiterentwicklung unserer liebgewonnenen Hauptfiguren überzeugen kann. Für mich gab es wieder einige Längen und etwas Verwirrung beim Einstieg, aber Fans des ersten Bandes werden hier wieder auf ihre Kosten kommen.

Alles Liebe

Herzlichen Dank an den Panini Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars!