Hallo ihr Lieben,
der kürzeste Monat des Jahres ist um, aber bei mir bestimmt nicht der leseärmste. Dadurch, dass das Wetter bei uns vor allem grau und schmuddelig war, habe ich doch einiges lesen können und ein paar richtig tolle Bücher entdeckt. Viel Spaß bei meinem Lesemonat für den Februar 2023!
Im Februar sind die gelesenen Bücher sieben an der Zahl. Ich habe mal wieder ein bisschen mehr Abwechslung in meinen Lesestoff gebracht, da die letzte Zeit wirklich sehr Fantasy-lastig war. So habe ich fünf Bücher gelesen, die im weiteren Sinne nicht zum spekulativen Genre gehören, und zwei Bücher mit einem größeren Fantasy-Anteil.
Den Anfang machte "Sechs Leben" von Véronique Petit aus dem Mixtvision Verlag. Dieser Jugendbuch-Verlag steht für besondere, eher unkonventionelle Geschichten, und so war auch dieses Buch. Es geht hier um die Frage, was ein Leben denn wert ist, wenn wir mehrere haben. So ergeht es unserem Protagonisten, der mit sechs Leben gesegnet ist und als sogenannter Multi ziemlich verschwenderisch mit seinen Leben umgeht. Ein interessantes Jugendbuch mit spannendem philosophischem Ansatz, das dem Thema auf gut 200 Seiten leider nicht ganz gerecht werden konnte. Dennoch einen Blick wert, wenn euch das Thema anspricht. Meine Rezension dazu ist ebenfalls online *klick*.
Mein Monatshighlight und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in meiner Statistik der Jahreshighlights vertreten ist "Das irrationale Vorkommnis der Liebe" von Ali Hazelwood. Nachdem ich "Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe" im letzten Jahr so geliebt habe (es war eines meiner Top Bücher des Jahres!), war ich etwas skeptisch, ob mir ihre weiteren Bücher genauso gut gefallen können. Nun weiß ich "Ja, sie können", denn dieses Buch hat mir mindestens ebenso gut gefallen. Ich habe Bee als Protagonistin geliebt, fand das NASA Thema sehr originell und mochte die Handlung, auch wenn die Storyline sehr vorhersehbar war. Ali Hazelwood ist als Größe im Romance Genre nun nicht mehr wegzudenken, und ich möchte zukünftig alles von ihr lesen.
"Im Schatten des Märchenerzählers" von Antonia Michaelis ist im Mittelfeld gelandet. Es war schon spannend, in diese Welt meiner Jugend zurückzukehren. Ich habe "Der Märchenerzähler" in meiner frühen Jugend gelesen, sodass das über zehn Jahr her sein muss. Dass die Autorin jetzt einen zweiten Band geschrieben hat, fand ich schon interessant. Inhaltlich mochte ich den Plot gerne, die Autorin hat es geschafft, wieder eine ähnliche Atmosphäre durch ihren poetischen Stil und die geheimnisvollen Märchen zu erschaffen. Mein größter Kritikpunkt betrifft das Tempo der Geschichte, da ich weite Teile in der Mitte des Buches doch ziemlich langatmig fand. Wer sich noch einmal mit Anna und ihrem Sohn Elias auf die Suche nach Abel machen möchte, der sollte Band 2 eine Chance geben.
Mein Flop des Monats war leider "Rosen & Violen" von Gry Kappel Jensen. Ich habe die Geschichte in einer Leserunde auf Lovelybooks gelesen, aber auch das konnte das Leseerlebnis nicht aufwerten. Die Idee eines fantastischen Internats mit Magie, die von nordischer Mythologie inspiriert ist, fand ich genial, und auch optisch ist das Buch einfach ein Hingucker. Doch bei Handlung und Figuren hat die Autorin leider maßlos Potenzial verschwendet, sodass alles sehr an der Oberfläche bleibt und mich weder spannungstechnisch, noch emotional packen konnte. Sehr schade, aber vielleicht findet die jüngere Zielgruppe mehr Freude daran. Wer mehr erfahren mag, kann *hier* meine Rezension lesen.
Größtenteils gehört habe ich den Reihenauftakt "A Magic Steeped in Poison" von Judy I. Lin. Diese asiatisch inspirierte Fantasywelt mit Protagonistin Ning konnte mich in ihren Bann ziehen. Ich fand das Konzept der "Tee-Magie" sehr spannend, auch wenn mich vieles stark an "Ein Kleid aus Seide und Sternen" von Elizabeth Lim erinnert hat. Doch im weiteren Handlungsverlauf driften die Geschichten thematisch schon noch sehr auseinander. Wo sich Lim eher auf die Liebesgeschichte und Dämonen stürtzt, nimmt sich Lin politischen Interessenkonflikten an. Mein größtes Highlight an dieser Geschichte waren tatsächlich die kulinarischen Beschreibungen des Tees und Essens, das hat die Autorin sehr genussvoll geschrieben. Zum absoluten Highlight hat etwas gefehlt, aber ich freue mich auf den 2. Band. *Hier* kommt ihr zu meiner Rezension.
Ben Guterson hat mit "Die Einsteins und der geheimnisvolle Turm" nach seiner wunderbaren "Winterhaus"-Trilogie einen neuen Einzelband geschrieben. Die Geschichte rund um die kunterbunte Familie Einstein und den Turm war nett, ist aber leider nicht wirklich in Erinnerung geblieben. Dazu fehlte mir ein bisschen Spannung und der atmosphärische Zauber der bisherigen Bücher. Für Fans von ruhigen Geschichten ist das Buch vielleicht etwas, aber Kinder dürften eher ins Gähnen kommen. *Hier* gibt es meine Rezension dazu.
Zuletzt ausgelesen habe ich "Bleib bei mir, Sam" von Dustin Thao. Bei diesem Buch habe ich auf den richtigen Zeitpunkt fürs Lesen gewartet, weil ich wusste, dass das Buch sehr emotional sein soll. Nach einem etwas ruhigeren Einstieg hat es mich trotzdem komplett in Stücke gerissen und danach wieder zusammengesetzt. Ich hatte bereits auf den ersten Seiten einen Kloß im Hals und hab zum Ende hin nicht nur einmal weinen müssen. Also ja, dieses Buch war für mich genauso emotional, wie es der Hype angekündigt hat. Wenn ihr mal richtig schluchzen wollt, ist dieses Buch perfekt dafür.
Das waren alle Bücher aus dem Februar. Ich hoffe, euch hat mein kleiner Rückblick auf den Monat gefallen und ihr seid wieder dabei, wenn es um den März geht. Da kann ich jetzt schon prognostizieren, dass dieser durch einen turbulenten Start und eine größere Reise Ende des Monats lesetechnisch deutlich schlanker ausfallen wird. Aber das ist ja egal, solange die Bücher gut sind!
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