Hallo meine Lieben,
Und schon wieder hatten wir das Vergnügen, mit einer sehr sympathischen Autorin ein kleines Interview führen zu dürfen. Sie hat uns schöne Lesestunden mit Büchern wie "Solange du schläfst" und "Alice im Netz" beschert - Richtig, die Rede ist von Schriftstellerin Antje Szillat.
© Antje Szillat
Liebe Frau Szillat,
Vielen Dank erstmal, dass ich Ihnen ein paar Fragen stellen darf.
Mich würde interessieren…
Liebe Fina, vielen Dank, dass du mich gefragt hast ;-)
Ihr erstes Buch, Spiele für Kopf und Herz, wurde 2008 herausgegeben. Wie fühlte es sich an, ein eigenes Buch veröffentlicht zu haben und eigene Werke im Buchladen zu sehen?
Das ist nicht ganz richtig. Zuvor habe ich „Motiv: Angst!“ in den Händen halten können, eine Jugendbucherzählung, die mir sehr wichtig war, weil es um ein Thema geht, das mich damals wie heute ohnmächtig vor Wut und Hilflosigkeit macht: Mobbing!
Eine Zeitlang sah es so aus, als ob das meine Richtung werden sollte (neben den vielen Sachbüchern und Ratgebern), aber dann habe ich gemerkt, dass nur „ernst und betroffen“ nicht sein kann. Ich brauchte unbedingt etwas LUSTIGES. Ein Buch, das mich schon beim Schreiben zum Lachen bringt und die Leser mindestens genauso. Daraus entstand dann mein „Rick“, der ja ein sehr großer Erfolg wurde. Gerade schreibe ich den sechsten Band.
Hups – jetzt bin ich aber mal wieder völlig abgeschweift – schrecklich, das ist leider immer so bei mir ;-).
Also, es war und ist immer wieder ein unglaublich geniales Gefühl, wenn man das erste Mal „sein“ Buch endlich in den Händen halten kann. Das ist ungefähr so, als ob man auf einer sonnenwarmen Hühnerfeder durch die Lüfte schwebt und dabei himmlischsüßen Kakao trinkt. :-)
Wie sieht bei Ihnen ein gewöhnlicher Arbeitstag aus? Wo und wann schreiben Sie am liebsten?
Wie kamen Sie dazu, nach einigen Kinder- und Sachbüchern auch Bücher für eine ältere Zielgruppe zu verfassen? Gerade „Solange du schläfst“ ist ja eher für Jugendliche ab 13 Jahren gedacht.
Leider ist das so auch nicht ganz richtig. Ich habe schon immer für Jugendliche geschrieben – vor den Kinderbüchern.
Wenn Sie eine neue Buchidee im Kopf haben, wann wissen Sie, dass es sich lohnt, diese niederzuschreiben?
Liebe Frau Szillat,
Vielen Dank erstmal, dass ich Ihnen ein paar Fragen stellen darf.
Sie sind ja eine der bekanntesten deutschen Autorinnen und haben schon zahlreiche Bücher geschrieben und veröffentlicht.
Liebe Fina, vielen Dank, dass du mich gefragt hast ;-)
Ihr erstes Buch, Spiele für Kopf und Herz, wurde 2008 herausgegeben. Wie fühlte es sich an, ein eigenes Buch veröffentlicht zu haben und eigene Werke im Buchladen zu sehen?
Das ist nicht ganz richtig. Zuvor habe ich „Motiv: Angst!“ in den Händen halten können, eine Jugendbucherzählung, die mir sehr wichtig war, weil es um ein Thema geht, das mich damals wie heute ohnmächtig vor Wut und Hilflosigkeit macht: Mobbing!
In „Motiv: Angst!“ noch in „der klassischen Form“ – der körperlichen Gewalt gegen einen vierzehnjährigen Schüler. Das Buch hat viele authentische Züge und ihm sind dann einige weitere „authentische Erzählungen zu brisanten Themen“ wie z. B. Mobbing, Cyber Bulling, Internet-Stalking, etc. gefolgt.
Eine Zeitlang sah es so aus, als ob das meine Richtung werden sollte (neben den vielen Sachbüchern und Ratgebern), aber dann habe ich gemerkt, dass nur „ernst und betroffen“ nicht sein kann. Ich brauchte unbedingt etwas LUSTIGES. Ein Buch, das mich schon beim Schreiben zum Lachen bringt und die Leser mindestens genauso. Daraus entstand dann mein „Rick“, der ja ein sehr großer Erfolg wurde. Gerade schreibe ich den sechsten Band.
Hups – jetzt bin ich aber mal wieder völlig abgeschweift – schrecklich, das ist leider immer so bei mir ;-).
Also, es war und ist immer wieder ein unglaublich geniales Gefühl, wenn man das erste Mal „sein“ Buch endlich in den Händen halten kann. Das ist ungefähr so, als ob man auf einer sonnenwarmen Hühnerfeder durch die Lüfte schwebt und dabei himmlischsüßen Kakao trinkt. :-)
Wie sieht bei Ihnen ein gewöhnlicher Arbeitstag aus? Wo und wann schreiben Sie am liebsten?
Tja, eigentlich ist mein ganz normaler Arbeitstag nicht besonders spannend. Wenn die Kinder aus dem Haus sind gehe ich eine Gassi-Runde mit den Hunden und sitze dann spätestens um 8:00 Uhr am PC. Ich habe ein sehr schönes Arbeitszimmer, das klein und gemütlich und mit Büchern vollgestopft ist. Meistes liegt Sammy (das ist mein blonder Labrador) unter meinem Schreibtisch und schnarcht. Ich liebe das Geräusch, weil es mich total entspannt.
Ich schreibe nach Möglichkeit ein Kapitel (manchmal mehr) und gegen 13:00 Uhr ist dann erst einmal Schluss. Die Kids trudeln langsam aus der Schule wieder ein und dann gehört der Nachmittag voll und ganz meiner Familie (es sei denn, Abgabetermine drängen, dann arbeite ich auch nachmittags einige Stunden). Am Abend setzte ich mich dann meistens noch mal eine oder auch zwei Stunden an den PC und erledige dann solche Arbeiten wie Korrekturlesen, Exposes erstellen, E-Mails beantworten, Lesungstermine absprechen, etc. An Lesungstagen ist dann der Ablauf natürlich ein ganz anderer. Ich bin unterwegs und das macht mir auch sehr viel Spaß, obwohl ich mir vorgenommen habe, ein wenig zu reduzieren. Ich habe in den letzten Jahren sehr, sehr viel gelesen – und bei all dem Spaß, es ist schon ziemlich anstrengend und bedeutet für mich viel Organisation. Außerdem brauche ich zukünftig noch mehr Zeit zum Schreiben … ;-)
Wie kamen Sie dazu, nach einigen Kinder- und Sachbüchern auch Bücher für eine ältere Zielgruppe zu verfassen? Gerade „Solange du schläfst“ ist ja eher für Jugendliche ab 13 Jahren gedacht.
Leider ist das so auch nicht ganz richtig. Ich habe schon immer für Jugendliche geschrieben – vor den Kinderbüchern.
„Alice im Netz“ ist ab Klasse 7. und für Erwachsene, „Motiv: Angst!“ ab Klasse 5, „Rache@“ ebenfalls ab Klasse 6/7, „Die Hoffnung ist grün, „Prost Mathilda!“ alles Erzählungen ab Klasse 6/7 und natürlich höher. Nur sind die Bücher nicht unbedingt so bekannt (was den Buchhandel betrifft). Allerdings werden sie (und sind sie) schon viele hunderte Male (und mehr) als Klassenlektüren eingesetzt worden. Gerade „Alice im Netz“ ist der absolute Klassenbuchrenner! ;-)
Haben Sie sich schon immer für die Deutsche Sprache und das Schreiben interessiert? Wann wussten Sie, dass Sie Schriftstellerin werden möchten?
Mit 8 Jahren habe ich beschlossen, Schriftstellerin zu werden. Allerdings ist mir dieser kindliche Entschluss für ungefähr dreißig Jahre irgendwie abhanden gekommen, bis er mir zum Glück eines Tages wieder einfiel. Seitdem schreibe ich …
Wenn ich sie auch noch morgen, übermorgen und überübermorgen im Kopf habe und sie weiter Gestalt annimmt. Na ja, und spätestens dann, wenn meine Lektorin sagt:
Super Idee! ;-)
Oh ja, die gibt es. Aber beim Schreiben kann und darf man nicht warten, bis einen die Muse küsst, es ist mein Beruf, es gibt Verträge und die habe ich wie jeder andere zu erfüllen. Da bleibt keine Zeit für Schreibtiefs oder Schaffenskrisen. So einfach ist das …;-)
Und zum dritten Mal: Oh ja!!! Und zwar sehr, sehr viele. Unfassbar viele sogar. Ich habe neulich mal die Manuskriptseiten zusammengezählt, die ich Ende dieses Jahres in 2012 geschrieben habe und bin bei unfassbaren knappen 1300 Seiten angelangt. Puh …
Und dann gibt es natürlich noch etwas, was mich sehr, sehr antreibt: Ich liebe meinen Job und könnte mir keinen anderen mehr vorstellen. Das ist es, was ich machen wollte, will und immer tun möchte.
In „Solange du schläfst“ erzählen Sie von einer tiefgehenden Liebesgeschichte zweier Jugendlicher, die aber auch einige Thrillerelemente enthält. Könnten Sie sich vorstellen, einmal einen reinen Thriller für Jugendliche zu schreiben?
Oh ja, sehr gut sogar. Einen „kleinen Thriller“ gibt es ja bereits von mir. „Alice im Netz“. Ich kann dir versprechen, es wird nicht der letzte sein und ich werde mich „Thrillermäßig“ bestimmt noch steigern. ;-)
Dürfen wir uns in der nächsten Zeit auf weitere Werke von Ihnen freuen und wenn können Sie und verraten, in welche Richtung es geht?
Ab Januar/Februar 2013 geht es dann los mit meinem neuen Jugendroman (allerdings eher für etwas ältere Jugendliche und Erwachsene) der wieder im Coppenrath Verlag erscheinen wird. Ein ganz, ganz tolles Buch (finde ich;-)) – fast schon ein Jugendbuchdrama. Ich bin sehr glücklich über dieses Buch und unheimlich gespannt, wie er bei den Lesern ankommt.
Eine weitere Jugendbucherzählung wird im Frühjahr bei meinem kleinen (aber sehr feinen) Edition Zweihorn Verlag erscheinen. „Asphaltspuren“ – sehr heftiger Stoff, ein Krimi, authentisch, keine leichte Kost und bestimmt nichts für schwache Nerven.
Dann gibt es insgesamt 8(!!!) neue Kinderbücher in 2013 von mir. Ich war wirklich fleißig oder bin es noch. ;-) Allesamt im Coppenrath Verlag und ganz neu auch bei Random House.
Es gibt ja selten nur Lob für Bücher. Wenn Sie negatives Feedback zu Ihren Werken erhalten, wie gehen Sie damit um?
Ich könnte jetzt ein viertes Mal „Oh ja“ schreiben – mache ich aber nicht.
Ich beginne lieber mit: So ist es!
Eigentlich kann ich ganz gut mit Kritik umgehen, ich weiß ja, dass sie dazu gehört und wenn sie sachlich rüberkommt, dann kann ich sogar daraus lernen. Bisher war ich allerdings in der glücklichen Lage, dass meine Bücher (gerade die authentischen Erzählungen im kleinen Verlag) und natürlich mein „Rick“ quasi NUR mit wunderbaren Lob überschüttet wurden. Das ist natürlich supertollunfassbarhimmlischgenial.
Aber bei „Solange du schläfst“ gab es dann die eine oder andere negative Stimme, was auch nicht schlimm ist, denn schließlich sind die Geschmäcker verschieden und das ist gut so. Stell sich einer vor, wir würden alle in denselben Klamotten herumrennen, dieselbe Frisur haben … wie langweilig. Tja, und hier habe ich dann das erst Mal gedacht: Hallo? Geht es noch???
Kein Problem, wenn einem Leser ein Buch nicht gefällt. Geht mir ja schließlich auch hin und wieder so. Aber das gibt NIEMANDEN!!! das Recht mich persönlich anzugreifen oder zu verletzen. Allerdings sehe ich auch hier wieder, dass so etwas halt das Internet mit sich bringt. Da schreibt man dann schon mal gerne und vor allen Dingen locker und leicht:
Hallo Frau Szillat. Ihr Buch ist scheiße. Und Sie sollten sich schämen, dass Sie Ihrem Verlag so viel Kohle für dieses tolle Cover abgezockt haben und dann so einen Müll schreiben. Lassen Sie es doch zukünftig lieber sein.
Gefunden und gelesen im Internet, natürlich anonym.
Aber bei amazon gibt es auch die eine oder andere „sehr nette“ Rezi :-( .
Da hört es für mich auf, denn ich bin mir sicher, Auge in Auge hätte diese „Person“ mir so etwas nicht gesagt. Es ist doch okay, wenn mein Buch ihr nicht gefällt. Tooootal. Aber muss man mich deswegen persönlich so angreifen? Mir dazu auch noch etwas unterstellen?
Das ist übrigens nur ein Beispiel von einigen. Und wenn ich jetzt damit beginnen würde, von Kollegen und ihren „negativen“ Kommentaren, die sie über sich im Netzt finden und lesen dürfen zu berichten, würde ich den ganzen Tag mit der Beantwortung dieser Frage zubringen müssen … nein, viel mehr …
Kritik ja, gerne sogar, aber bitte immer sachlich auf das Buch bezogen und nicht den Autor persönlich angreifen und verletzen. Dann ist alles gut, finde ich. ;-)
Sehr viele! Zu viele, um sie hier alle aufzuzählen, deshalb nur ein zwei für viele andere sozusagen stellvertretend. Im Kinderbuchbereich mag ich sehr die Bücher von Sabine Ludwig. Im Jugendbuchbereich von Isabel Abedi. Dazu sind beide ganz wunderbare und sehr sympathische Kolleginnen. Perfekt!
Danke für Ihre Zeit!
Gerne doch! :-)
Ein interessantes Interview ;) Ich habe vor allem durch Solange du schläfst viel über die Autorin mitbekommen, bin aber bis jetzt leider noch nicht dazu gekommen, eines ihrer Bücher zu lesen. Will ich bald mal tun :)
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