Freitag, 27. November 2020

[Rezension] 19 Love Songs von David Levithan

Hallo ihr Lieben,

vielen von euch dürfte der Name David Levithan etwas sagen, wenn ihr im Kinder- und Jugendbuchbereich bewandert seid. Ich kenne den Autor bereits seit vielen Jahren und mochte besonders gerne "Will & Will" und "Letztendlich sind wir dem Universum egal". Er lässt sehr oft queere Themen in seine Bücher einfließen und steht absolut für Toleranz und "Love is love". Umso gespannter war ich auf diese Kurzgeschichtensammlung, in der er einige seiner Charaktere wieder aufleben lässt und auch neue Geschichten präsentiert. Viel Spaß bei meiner Rezension! :-)


Autor: David Levithan
Erschienen am 10.11.2020
Originalsprache: Englisch
Kurzgeschichtensammlung
352 Seiten
Gebundene Ausgabe 16,99€ (D), Kindle Edition 12,99 € (D)



*Dieses Buch hat mir der Verlag freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt natürlich dennoch vollkommen ehrlich.*


Ein Valentinstag im Leben von A, dem Protagonisten von Letztendlich sind wir dem Universum egal.
Eine Rückkehr zu den Charakteren aus Two Boys Kissing.
Eine unerwiderte Liebe innerhalb einer Schulmannschaft.
Die »19 Love Songs« des New-York-Times-Bestsellerautors sind aus David Levithans Tradition entstanden, am Valentinstag Geschichten für seine Freunde zu schreiben. Geistreich, romantisch und ehrlich schreibt er über die unterschiedlichen Facetten der Liebe und findet so den Weg ins Bücherregal von Teenagern und Erwachsenen (Quelle: Lago Verlag/November 2020).


Ich liebe das deutsche Cover und finde es sogar um Längen schöner als das Original. Die Illustrationen der Kassetten haben bei mir nostalgische Erinnerungen an meine Kindheit geweckt und ein bisschen weihnachtlich sieht das Buch durch die dunkelrote Farbe auch aus. Ich mag die Gestaltung wirklich sehr! Insgesamt ist das Buch auch sehr hochwertig gedruckt.


In jeder der Kurzgeschichten geht es um eine Form von Liebe. In vielen wurde das erste Aufeinandertreffen oder Kennenlernen eines Paares ins Zentrum gestellt. In anderen geht es wiederum um familiäre Liebe, Freundschaft oder unerfüllte Liebe und Liebeskummer. Ich habe nicht alle Bücher von Levithan gelesen, habe aber eine der Geschichten aus einer anderen Kurzgeschichtensammlung wiedererkannt und konnte ein Wiedersehen mit A aus "Letztendlich sind wir dem Universum egal" feiern. Eine Geschichte stammt auch aus "Two Boys Kissing" das ich nicht gelesen habe. Also eine bunte Mischung aus verschiedenen Themen, Figuren und Liebesbekundungen.
 

Ich wusste sofort, dass ich das Buch haben muss! Erstens, weil David Levithan ein Autor ist, von dem ich blind alles lesen würde, und zweitens, weil es sich um eine Kurzgeschichtensammlung handelt. Vom Aufbau her erinnert es mich sehr an "Liebe auf den ersten Blick", das von Stephanie Perkins gemeinsam mit vielen anderen Autoren*innen herausgebracht wurde. Im Übrigen kannte ich daher auch die Geschichte "Aushilfs-Santa", die auch in diesem Buch enthalten ist.

Da ich nicht auf jeden einzelne Geschichte eingehen kann, schildere ich meinen Gesamteindruck. Vom Schreibstil her mag ich David Levithan unheimlich gerne, da er den perfekten Grad zwischen atmosphärischen Beschreibungen und spannender Dynamik findet. Irgendwie hat die Stimmung auch gut in die Vorweihnachtszeit gepasst, obwohl nur wenige der Geschichten um Weihnachten herum spielen. Aber diese Geborgenheit, die in den Geschichten in der Luft liegt, war perfekt für den Herbst/ Winter. 


Vom Inhalt her haben mir einige Geschichten besser gefallen als andere, was glaube ich ganz normal ist. Auch in der Länge unterscheiden sich die Geschichten und es gibt sogar einen Comic! Also an Abwechslung fehlt es in diesem Buch ganz und gar nicht.
Meine liebsten Geschichten waren unter anderem: "Die braven Mädchen", "Weihnachtsmann für eine Nacht", "Wie sich meine Eltern kennenlernten" und "Eine kurze Geschichte der ersten Küsse".

Nicht unerwähnt lassen möchte ich, dass David Levithan seinem Ruf als Autor vieler queerer Geschichten auch hier gerecht wird, da es fast eine ausgewogene Mischung aus heterosexueller und homosexueller Liebe gibt, auch Transsexualität ist hier vertreten. 

Insgesamt habe ich mich mit diesem Buch sehr wohl gefühlt und war ausgesprochen traurig, als es vorbei war, obwohl 19 einzelne Geschichten doch eine recht große Zahl für eine Kurzgeschichtensammlung sind und ein rundes Bild ergeben haben.


David Levithan hat mit dieser Kurzgeschichtensammlung etwas ganz besonderes geschaffen. Er bricht eine Lanze für Liebe aller Art auf sehr feinfühlige und unterhaltsame Art und Weise. Kurzgeschichten sind für jeden etwas, und auch denjenigen, die bisher damit vielleicht noch nicht in Berührung gekommen sind, kann ich dieses Buch nur ans Herz legen. Probiert es auch und erhaltet Einblick in ganz unterschiedliche und spannende Formen der Liebe und des Lebens.

Alles Liebe

Vielen herzlichen Dank für dieses Rezensionsexemplar an: