Hallo ihr Lieben,
vor kurzem ist der zweite Band von Teri Terrys Umweltthriller "Circle-Trilogie", "Red Sky Burning", erschienen. Band 1 konnte mich gut unterhalten, hat für meinen Geschmack aber zu wenig Antworten geliefert. Ob der zweite Band da nachlegen konnte, erfahrt ihr nun - viel Spaß bei meiner Rezension!
Originalsprache: Englisch
Originaltitel: Red Sky Burning
Genre: Jugendbuch/ Umweltthriller
2. Band der "Circle-Trilogie"
432 Seiten
Gebundene Ausgabe 20,00€ (D)
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*Dieses Buch hat mir der Coppenrath Verlag im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt natürlich vollkommen ehrlich.*
Tabby ist auf der Flucht und entschlossen, das Geheimnis ihrer Herkunft zu entschlüsseln. Warum zieht das Meer sie fast schon gewaltsam an? Woher kommt dieses andere, wildere Ich, das manchmal die Kontrolle übernimmt? Und weshalb jagt “Der Kreis”, eine Gruppe von Umweltterroristen, sie so unerbittlich? Die radikale Geheimorganisation hält nicht nur Tabby, sondern die ganze Welt mit weiteren Klima-Anschlägen in Atem: verheerende Hurrikans, brechende Staudämme und brennende Kohlekraftwerke lassen die Menschen verzweifeln. Während sich der Himmel blutrot verdunkelt, tauchen Tabby und ihre Freunde Denzi und Jago immer tiefer ein in einen gefährlichen Komplott. Nicht ahnend, welche wichtige Rolle sie dabei noch spielen werden… (Quelle: Coppenrath.de/Dezember2021)
Die ersten beiden Bände der Reihe sind im Deutschen ganz wunderbar aufgemacht und gefallen mir auch deutlich besser als die Originalcover. Die Farbwahl ist sehr treffend den Titeln der beiden Bücher angepasst. Das Mädchen auf dem Cover, das ich für Tabby halte, passt sehr gut zu unserer Protagonistin und ihrer starken, unabhängigen Persönlichkeit. Zudem haben wir schöne folierte Elemente (hier sind es kleine Quallen), die im Lichtwechsel sehr hübsch reflektieren. Alles in allem ist die Gestaltung der Reihe wirklich 1A, ich könnte im Buchladen nicht daran vorbeigehen.
!!!Kann SPOILER zum ersten Band ("Dark Blue Rising") beinhalten!!!
Tabby ist auf der Flucht, denn seit dem schrecklichen Tsunami, der nicht nur ihre Mutter das Leben kostete, wird sie verfolgt. Doch wer sind diese Verfolger und was wollen sie? Als sich "Der Kreis" zu dem Umweltterrorismus bekennt, zieht Tabby Rückschlüsse auf ihre eigene Vergangenheit...
Denzi wurde vor dem schrecklichen Unglück an der Küste, das viele der Schüler*innen des Schwimmkurses mit sich in den Tod riss, zu seiner Mutter ins Krankenhaus gerufen, und konnte so unversehrt entkommen. Ein glücklicher Zufall oder steckt doch mehr dahinter?
Ich habe mich sehr auf die Trilogie als ganzes und den zweiten Band gefreut, nachdem ich besonders von der Thematik in Band eins sehr angetan war. Die Autorin schafft es, brandaktuelle Themen des Klimawandels in spannenden Near-Future Thrillern unterzubringen, ohne dass es künstlich oder "too much" wirkt.
Mein großer Kritikpunkt am ersten Band war allerdings, dass diese tolle Idee in der Umsetzung hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben ist, da es tausende von offenen Fragen gibt, und keinerlei Antworten in Sicht kommen. Ich bin mir bewusst darüber, dass das Spannung aufbauen soll, aber wenn so gar nichts aufgeklärt wird, führt das bei mir eher zu Frustration. Deshalb waren meine Erwartungen in den zweiten Band umso größer, dass endlich ein paar Geheimnisse gelüftet werden.
Der Einstieg fiel mir nicht ganz so leicht, weil wir mit Denzis Perspektive beginnen, und er war mir als Charakter gar nicht so präsent in Erinnerung geblieben. Doch nach und nach kam ich wieder in die Geschichte rein und fand seine Sichtweise als Sohn eines hochrangigen Politikers sehr spannend und tragend für die Handlung. Die Sichtweise wechselt immer wieder zwischen Denzi und Tabby hin und her, was für eine schöne Dynamik der Geschichte gesorgt hat. Der Schreibstil war ebenfalls wieder wunderbar zu lesen, ganz locker geschrieben und mit so mancher Wendung versehen.
Dennoch konnte mich insbesondere die Handlung des zweiten Bandes nicht überzeugen. Zweite Bände von Trilogien haben manchmal den Ruf, als "Füller" bis zum Finale zu funktionieren, und so habe ich es hier leider auch empfunden. Es gibt zwar den ein oder anderen Fortschritt und auch ein paar Antworten in der Geschichte, aber letztendlich lebt dieses Buch eher von der Fluchtthematik und der Frage, wem Tabby und Denzi trauen können. Hinzu kommt hierbei, dass ich insbesondere Denzi als viel zu gutgläubig wahrgenommen habe, was zwischendrin ziemlich nervig war. Deswegen habe ich im zweiten Band das Vorankommen der Gesamthandlung der Trilogie vermisst, da wir nur kleine Schritte nach vorne gehen und die wichtigen Fragen immer noch unbeantwortet sind. Das birgt zudem das Risiko, dass man im finalen Band mit Auflösungen und Antworten überschüttet wird, und diese dann zwecks begrenzter Seitenzahl zu schnell abgehandelt werden.
Die Figuren haben mir wieder gut gefallen, allen voran Tabby. Sie ist die einzige, die Zusammenhänge recht plausibel herstellen kann, und sich der Gefahren wirklich bewusst ist. Eine Entwicklung der Geschichte, die hier mehr oder weniger aufgelöst wird, habe ich bereits seit Band 1 sehr stark vermutet, weshalb hier ein "Aha Moment" leider ausgeblieben ist.
Tabbys Fluchtgeschichte habe ich gerne mitverfolgt. Ihre helfenden Hände auf ihrer Reise fand ich auch nett, das Wiedersehen mit Jago hat Freude gemacht, die anderen Bekannten blieben etwas blass, was aber nicht weiter störte.
Denzis Perspektive war auch interessant zu verfolgen, obwohl seine Naivität wie erwähnt dazu führte, dass er trotz guter Informationsquellen erstaunlich wenig zu Tage brachte und sich an der Nase herumführen ließ. Denzi und Tabby gemeinsam funktionieren wiederum sehr gut, weshalb ich das Aufeinandertreffen der beiden zum Ende des Buches hin gut fand.
Das Ende hat durch die vielen, weiter offenen, Fragen wieder für Spannung gesorgt und macht schon Lust auf Band 3. Wir bekommen noch einen Brotkrumen hingeworfen, auf den ich schon neugierig bin. Dennoch bin ich unschlüssig, ob ich die Reihe weiterlesen möchte. Einerseits hat es sich für das Finale dann hoffentlich gelohnt, in Band 2 dranzubleiben, andererseits könnte der auch sehr komplex und mit Antworten überladen wirken. Ich mache mir bis zum Erscheinen noch Gedanken dazu, ihr werdet es mitbekommen, wie ich mich entscheide.
Teri Terry hat mit der Idee einer brandaktuellen Klima-Thriller-Thematik den Nerv unserer Zeit getroffen und bringt viele spannende Aspekte dessen zusammen, was ich ihr hoch anrechne. Die Umsetzung weist in meinen Augen jedoch leider einige Schwächen auf, sodass wir innerhalb von zwei Bänden noch kaum Antworten bekommen haben und die Handlung insbesondere in diesem Band eher dahinplätschert. Ich setze meine Hoffnung in Band 3, dass es da zu spektakulären Auflösungen der großen Fragezeichen kommt, aber hätte mir bei einer Trilogie eine bessere Verteilung der Handlungskomponenten gewünscht.
Alles Liebe
Vielen Dank für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars an den Coppenrath Verlag und Lovelybooks!
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