Hallo ihr Lieben,
ich habe lange auf die Übersetzung von The Book Eaters gewartet. Ein Buch, das bereits im Englischsprachigen Raum für Aufsehen gesorgt hat und mit einer genialen Idee für einen Dark Fantasy Roman daherkommt. Ganz viel Spaß bei meiner Rezension!
Autorin: Sunyi Dean
Verlag: Luebbe
496 Seiten
Verlag: Luebbe
496 Seiten
Originalsprache: Englisch
Übersetzung: Axel Franken
Kategorie: Dark Fantasy
Einzelband
Broschierte Ausgabe 18,00€ (D), E-Book 12,99€ (D)
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*Dieses Buch hat mir der Luebbe Verlag freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt natürlich vollkommen ehrlich.*
In den Mooren Yorkshires lebt eine geheime Gruppe von Menschen, für die Bücher Nahrung sind, die alles verschlingen, was darin steht. Devon gehört dazu - bis ihr Sohn mit einer dunkleren Art von Hunger geboren wird: nicht nach den Geschichten in Büchern, sondern nach denen in den Köpfen der Menschen. Er ist ein 'Seelenfresser', eine 'Abart', die meist schon bei der Geburt gnadenlos getötet wird. Doch Devon schwört ihn zu retten und flieht mit ihm in die Welt der Menschen, verfolgt vom eigenen Clan und seinen schrecklichen Handlangern, den ‘Rittern’. Um zu überleben, ist sie gezwungen, schlimme Dinge zu tun. Hoffnung verspricht nur ein mysteriöser zweiter Clan. Doch die Hoffnung trügt ... (Quelle: bastei-luebbe.de/ August 2025)
Das Cover wurde aus dem Englischen übernommen und ist ein absoluter Hingucker. Ich liebe die Elemente, die aussehen wie angegilbtes Papier und den Titel in dieser Schriftart, da es zu den altertümlichen Traditionen der Buchesser-Familien passt. Der Farbschnitt ist ein wunderschönes Detail der Ausgabe (in der ersten Auflage) und rundet die wunderschöne Aufmachung der Klappenbroschur perfekt ab.
Wir begleiten auf zwei Zeitebenen Buchesserin Devon und ihren Sohn Cai. In der Gegenwart erfahren wir, dass die beiden versuchen "Die Erlösung" zu bekommen, eine Art Medikament, das dafür sorgen kann, dass der Hunger von Seelenessern gestillt wird. Ein solcher ist Cai, und wenn er dieses nicht einnehmen kann, verlangt sein Hunger nach den Seelen von Menschen, was natürlich kein besonders guter Dauerzustand ist und Devon versucht immer wieder menschliche Opfer für ihn in ihre Wohnung zu locken.
In der Vergangenheit erfahren wir, wie Devon bei einer der sechs Buchesser-Familien in UK aufwuchs, mit welchen strengen Regeln sie dort leben und wie Frauen, die sehr rar sind, in Zwangsehen gezwungen werden und Kinder bekommen sollen. So verstehen wir, weshalb Devon zu der Frau geworden ist, die sie nun ist und weshalb sie für Cai auch ihre moralischen Werte über Bord wirft.
Durch den Inhalt merkt man schon, dass diese Dark Fantasy Geschichte mit Horrorelementen ziemlich komplex ist und ganz viel zu bieten hat. Wir haben einmal die Natur der Buch- und Seelenesser, die total interessant ist und die Besonderheiten dieser Spezies beschrieben werden. In der Vergangenheit fand ich die Werte und religiös geprägten familiären Strukturen der Buchesser-Familien sehr bemerkenswert. Durch die Kritik an den patriarchalen Strukturen und Devons Rebellion gegen diese hat das Buch erstaunliche Strahlkraft gehabt und feministische Züge aufgezeigt, mit denen ich so nicht gerechnet hätte.
Die Handlung ist vielschichtig und ist zum einen von der Suche nach dem Heilmittel, für die es quer durch UK geht, als auch Devons Ausbruch aus ihrer Familie dominiert. Dabei ist immer viel los, es gibt ebenso emotionale, spannende Momente bishin zu brutalen Kampf- oder auch ein bisschen ekligen Szenen, in denen Cai seinen Hunger stillt...
Langweilig wurde es definitiv nicht und durch die vielen Ebenen der Geschichte wirkt die Handlung nach dem Lesen noch eine Weile nach.
Die Figuren sind interessant, ungewöhnlich und moralisch grau. Devon ist nicht unbedingt eine Sympathieträgerin, aber ich konnte ihre Beweggründe immer verstehen und habe sie für ihre Stärke in ihrer Mutterrolle absolut bewundert. Cai ist durch seine Natur als Seelenesser auch sehr spannend, wenn auch ein bisschen gruselig, da er Charakterzüge von seinen Opfern übernimmt und Devon und wir nie ganz sicher sein können, wer gerade aus ihm spricht. Es gibt weitere spannende Nebenfiguren, hier bleibt kaum jemand blass, alle Figuren wurden mit (eher düsterem) Leben gefüllt, und sie alle haben ihre Motive und Geschichte dahinter.
Das Ende war für das Buch genau richtig, nicht zu perfekt, aber trotzdem gab es den ein oder anderen Lichtblick. Ich fand das Buch insgesamt sehr aufwühlend, und so wirkt auch das Ende noch nach, was ein gutes Zeichen für eine gehaltvolle Lektüre ist. The Book Eaters begleitet mich gedanklich noch eine Weile (nur hoffentlich nicht in meinem Träumen^^).
The Book Eaters ist eine Reise in die düsteren Abgründe unserer (insbesondere Sunyi Deans) Fantasie und der moralischen Frage, wie weit eine Mutter bereit ist, für ihr eigenes Kind zu gehen. Die Buch- und Seelenesser haben wahnsinniges Potenzial, sodass ich mir total gut vorstellen könnte, dass die Autorin nochmal etwas zu diesen Spezies schreibt. Ich bin sehr begeistert von dieser Dark Fantasy Geschichte und kann sie allen Fans von düsteren Geschichten wärmstens empfehlen.
Alles Liebe
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