Dienstag, 5. November 2024

[Rezension] Nevermoor - Fluch und Wunder von Jessica Townsend - Comic-Adaption

Hallo ihr Lieben,

wenn ihr schon länger im Buchlabyrinth unterwegs seid, dann wisst ihr, dass ich großer Nevermoor Fan bin und dem Erscheinen des 4. Bandes entgegenfiebere. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich entdeckt habe, dass es nun nach und nach Comic-Adaptionen zu der Buchreihe von Jessica Townsend geben wird und Band Eins gerade frisch erschienen ist. Ich freue mich Euch heute einen kleinen Einblick geben zu können - viel Spaß! 😊


Autorin: 
Jessica Townsend
Comic-Autor: Maxe L’Hermenier 
Zeichner: Thomas Labourot
Verlag: 
Splitter Verlag
56 Seiten
Ab 10 Jahren
Kategorie: Comic/ Fantasy
1. Band der Nevermoor Reihe
Gebundene Ausgabe 15,95€ (D), E-Book 7,99€ (D)
Kaufen? Beim Verlag oder in deinem regionalen Buchhandel


*Dieses Buch hat mir der Splitter Verlag freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt natürlich vollkommen ehrlich.*


Morrigan Crow ist ein verfluchtes Kind. An ihrem 11. Geburtstag wird sie sterben, und bis dahin wird sie von ihren Mitmenschen für alle Unglücke dieser Welt verantwortlich gemacht. Sie sieht ihrem Tod tapfer entgegen… und wird in allerletzter Sekunde vom wundersamen Jupiter North gerettet und in die geheime Stadt Nevermoor gebracht! Dort lernt Morrigan viele außergewöhnliche Leute kennen, von gigantischen, sprechenden Katzen bis hin zu kleinwüchsigen Vampiren. Aber um einen Platz in Nevermoor zu finden, muss sie vor allem sich selbst besser kennenlernen und Vertrauen in ihre Fähigkeiten fassen. 
 
Die Comic-Adaption der beliebten Romane von Jessica Townsend entführt ihre Leser in eine Welt der Zauberei und der Wunder. Detailreiche Hintergrundzeichnungen und liebevoll gestaltete Figuren machen »Nevermoor« zu einem Lesevergnügen, das Jung und Alt in seinen Bann zieht. 



Ich bin richtig fröhlich gewesen, als ich diesen Schatz online entdeckt habe. Nevermoor und Protagonistin Morrigan sind für mich so ein Wohlfühl- und Nach-Hause-Komm-Gefühl, dass ich es gar nicht abwarten konnte, die Geschichte nochmal als Comic-Adaption zu entdecken. Die Geschichte rund um Morrigan und Jupiter North ist so bildgewaltig, dass sie sich perfekt als Comic eignet.

Auf den Fotos könnt ihr euch einen Eindruck von dem Zeichenstil von Thomas Labourot verschaffen. Ich finde, dass er den Geist von Nevermoor mit diesen wunderbaren Illustrationen sehr gut eingefangen hat. Ich finde, dass die Figurenzeichnungen ein bisschen was verspieltes und skurriles haben, aber auch düstere Szenen uns Lesern sehr dynamisch und spannend herübergebracht werden. Das i-Tüpfelchen sind die wunderschönen, kräftigen Farben, die den hochwertigen Eindruck des Buches perfekt machen.  

Was ich so nicht erwartet habe, ist, wie gut der Comic auf recht wenigen Seiten die Stimmung Nevermoors und den Inhalt der manchmal doch komplexen Geschichte transportieren kann. Ich wurde ab Seite 1 wieder in den Bann der Handlung gezogen und die wichtigsten Schlüsselszenen wurden hier sehr intensiv behandelt und toll dargestellt. Durch das Zusammenspiel von Text und Bild ergibt sich nochmal ein ganz besonderes Erlebnis der Geschichte. So kann ich diesen Comic unbedingt denjenigen empfehlen, die die Romane bereits kennen, aber genauso Menschen, die Nevermoor hier neu entdecken und danach sicherlich ganz gespannt auf die Romane sein werden.

Ein klitzekleiner Wer­muts­trop­fen war für mich, dass hier nicht der gesamte erste Band der Reihe behandelt wird, sondern wir einen Cut in der Mitte der Handlung haben. Das wusste ich zuvor nicht, da sich der Comic-Titel mit dem des ersten Romans deckt. Ich hätte gerne die gesamte Handlung in einem Comic gehabt, was aber wahrscheinlich seitentechnisch gar nicht so leicht umzusetzen ist. So muss ich mich bis Band Zwei gedulden, um weiterlesen zu können.



Ich kann Euch diesen Comic nur wärmstens empfehlen, und zwar Euch allen! Wenn ihr Nevermoor schon kennt, nutzt die Gelegenheit, nochmal auf diese wunderschöne neue Art in die Handlung einzutauchen. Wenn ihr Nevermoor noch gar nicht kennt, dann nutzt den Comic um diese Welt kennenzulernen und lasst Euch anschließend in die Romane reinfallen. Es ist so oder so ein Genuss und ein Abenteuer für alle Altersgruppen!


Alles Liebe








Vielen herzlichen Dank an den Splitter Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Dienstag, 22. Oktober 2024

[Rezension] Für immer dein Feind von Olivie Blake

Hallo ihr Lieben,

mit Olivie Blake ist es ein Auf und Ab bei mir. "The Atlas Six" fand ich genial zu lesen, der Rest der Reihe hat mich dann leider nicht mehr überzeugen können. "Allein mit dir in der Unendlichkeit" mochte ich leider ebenso wenig. "Für immer dein Feind" wollte ich aber dennoch eine Chance geben, da ich Romantasy, Hexen und das New York Setting super ansprechend fand. Und was soll ich sagen? Ich mochte das Buch! Viel Spaß bei meiner Rezension.


Autorin: Olivie Blake
Verlag: Fischer Tor
464 Seiten
Originaltitel: One For My Enemy
Übersetzung: Heide Franck & Alexandra Jordan 
Kategorie: Fantasy/ Urban Fantasy/ Romantasy
Einzelband
Gebundene Ausgabe 25,00€ (D), E-Book 4,99€ (D)
Kaufen? Beim Verlag oder in deinem regionalen Buchhandel


*Dieses Buch hat mir der Fischer Verlag freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt natürlich vollkommen ehrlich.*



Die Antonova-Schwestern sind schön, klug und begabt. Außerdem leiten sie ein nicht ganz legales Familien-Imperium, das die besten magischen Drogen herstellt, die in New York zu bekommen sind. Ihre Gegner in Crime sind die einflussreichen Fedorov-Brüder, die ihnen die Herrschaft um die Straße streitig machen. Immerhin: Ein Vernunftfrieden zwischen den beiden Familien sorgt dafür, dass in Manhattan seit zwölf Jahren ein prekäres Gleichgewicht herrscht.

Deshalb ist es mehr als unglücklich, dass der jüngste Fedorov und die jüngste Antonova Gefühle füreinander entwickeln. Denn was für Lev und Sasha Liebe auf den ersten Blick und eine herrlich unvernünftige Leidenschaft ist, könnte nicht nur innerhalb der Familien zu Komplikationen führen, sondern ganz New York zum Schauplatz einer blutigen Fehde machen (Quelle: fischerverlage.de/Oktober2024). 



Ich gebe es zu - auch die Optik des Buches ist ein bisschen Schuld daran, dass ich es mit diesem Buch probieren wollte. Ich finde es einfach nur traumhaft schön! Das an sich schlichte cremefarbene Cover mit den goldenen Verzierungen, der Rose und dem Schwert hat es mir total angetan. Dazu noch der rote Buchschnitt, der die Gestaltung abrundet und perfekt macht. Innen befinden sich an den Anfängen der Akte sehr interessante schwarz-weiß Zeichnungen, und auch der Buchdeckel ist Innen mit Zeichnungen der beiden Hexenfamilien bedruckt. Eines der schönsten Bücher in meinem gesamten Regal...

 

Die Hexenfamilien Antonova und Federov leisten sich seit Jahrzehnten in New York eine erbitterte Feindschaft, die neu entflammt, als die älteste Tochter der Antonovas, Masha, den ältesten Federov Sohn Dimitri beinahe umbringt. Es ist ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen den Familien, wobei sie auch nicht voneinander lassen können. Masha und Dimitri verbindet eine jahrelange romantische Geschichte, und nun nähern sich durch einen Zufall auch die jüngsten Sprösslinge Lev und Sasha einander an. Doch die Familien Federov und Antonova haben sich noch nie gut getan, weshalb die Verbindungen sie früher oder später in den Abgrund stürzen könnte... 



Die Autorin hat hier ein modernes Retelling von Romeo und Julia gewagt, und dies mit einem Hauch Fantasy. Wir haben es hier mit zwei sehr mächtigen Hexenfamilien zu tun. Während die Antonovas, die weibliche Linie bestehend aus acht Frauen, eine Drogerie betreiben, die neben magischen Produkten auch ein großes Drogengeschäft im Hintergrund verschleiert, handeln die Federovs, bestehend aus vier Männern, vor allem mit Gefallen. Dabei ist der Fantasyanteil hier sehr subtil, wie es auch schon in "The Atlas Six" der Fall war. Wir wissen von den magischen Fähigkeiten, und es nimmt auch großen Einfluss auf die Handlung, aber es gibt nicht unbedingt viele Szenen, in denen wir Magie in Aktion erleben.

Die Geschichte ist nicht konsequent chronologisch erzählt, wir springen immer mal wieder in der Zeit und erfahren erst nach und nach, wie genau es zu der Fehde der beiden Familien kam, wie sie ihre Macht erlangten und wie einzelne Familienmitglieder immer wieder zueinander fanden und abstießen.
Olivie Blake hat einen sehr besonderen Schreibstil, den ich als komplex und subtil beschreiben würde. Manchmal gibt es nur Andeutungen, den Hauch einer Ahnung, und dabei wirkt der Text immer sehr anmutig und geheimnisvoll. Das bedeutet aber auch, dass ihre Bücher nicht immer leicht nebenher zu lesen sind und man schon gut aufpassen muss, damit einem kein Detail entgeht. Zwischenzeitlich fand ich einige Passagen etwas langatmig, was schnell passieren kann, wenn Geschichten eher ruhig erzählt sind. Nichtsdestotrotz konnte mich ihre Schreibweise hier in ihren Bann ziehen und gut unterhalten.

Die Figuren sind hier wieder sehr interessant und ganz bestimmt nicht alltäglich. Die Frauen sind hier mindestens genauso mächtig wie die Männer und führen diese teilweise ganz schön an der Nase herum. Es gibt viele Namen in diesem Buch, aber ich kam durch das Glossar am Anfang ganz gut zurecht. Wir konzentrieren uns besonders auf die Oberhäupter der Familien, die mit der russischen Sage um Koschei und Baba Yaga verwoben sind, sowie die ältesten und die jüngsten Kinder. Die anderen Familienmitglieder kommen auch vor, neben aber etwas weniger Raum ein. Außerdem spielt ein Anwalt, der von allen nur Der Mittler genannt wird, eine zentrale Rolle bei den Verhandlungen und Fallen, die sich die Familien gegenseitig stellen. Insgesamt gibt es hier eine sehr spannende Figurendynamik und viel zu entdecken.  

Die Liebesgeschichten in dieser Geschichte haben mir sehr gefallen. Es gibt verschiedene Konstellationen innerhalb der Familien und Liebe, Hass und Verrat liegen hier sehr nah beieinander. Die Spannung zwischen einigen Figuren ist hier sehr greifbar geworden, mir haben am besten Sasha und Lev zusammen gefallen. Doch wie es ein Romeo und Julia-Retelling bereits andeutet, ist hier nicht zu 100% mit einem kitschigen, perfekten Ende zu rechnen, was die ganze Geschichte noch tragischer macht.



"Für immer dein Feind" ist ein interessantes Romeo und Julia Retelling, das die Autorin Olivie Blake ganz ihrem eigenen Stil angepasst hat. Wir haben eine recht subtile Fantasy-Komponente in der Geschichte, ebenso wie Liebe, Hass und Verrat, die dicht beieinander liegen. Mir hat das Buch trotz einiger kleinerer Längen gut gefallen und ich würde noch einmal zu einem Buch der Autorin greifen, wenn mich der Klappentext anspricht.



Alles Liebe



Vielen herzlichen Dank an den Fischer Tor Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Dienstag, 24. September 2024

[Rezension] Lovelight Farms – Herbstrauschen von B. K. Borison

Hallo ihr Lieben,

heute habe ich eine Empfehlung für alle von Euch, die gerne cozy Kleinstadt-Geschichten lesen, gespickt mit authentischen und wohlig warmen Liebesgeschichten. Die Rede ist von der Lovelight Farms Reihe von B. K. Borison, bei der nun der letzte Band erschienen ist. Herbstrauschen komplettiert die Quadrologie und ich bin hin und weg - viel Spaß bei meiner Rezension!


Autorin: B. K. Borison
Verlag: dtv
Originalsprache: Englisch
Originaltitel: Business Casual
Übersetzung: Michaela Link 
Kategorie: Romance
4. Band der "Lovelight Farms"
480 Seiten
Taschenbuch 13,00€ (D), E-Book 9,99€ (D)
Kaufen? Beim Verlag oder in deinem regionalen Buchhandel


*Dieses Buch hat mir der dtv Verlag freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt natürlich vollkommen ehrlich.*



Nova Porter kann sich nicht erklären, warum sie sich zu dem zugeknöpften Anzugträger Charlie Milford so hingezogen fühlt. Als die beiden sich der Anziehung hingeben, in der Hoffnung sie damit zu ersticken, passiert das genaue Gegenteil. Nur wie sollen die beiden sich jetzt noch aus dem Weg gehen? (Quelle: dtv.de/September 2024)


Die Lovelight Farms Reihe insgesamt ist wunderschön gestaltet. Die Cover wurden größtenteils aus dem Englischen übernommen und transportieren ganz wunderbar die gemütliche, bunte Atmosphäre der Reihe. Die Illustrationen auf den Cover finde ich sehr stilvoll und mag es sehr, dass man die Gesichter nicht erkennen kann. Herbstrauschen sticht für mich nochmal besonders hervor, da insbesondere Protagonistin Nova durch ihre Tattoos ein sehr besonderes Aussehen hat, was hier ebenfalls abgebildet wird. Ich hoffe, das ganz viele potentielle Fans der Reihe durch die wunderschöne Aufmachung darauf aufmerksam werden. 



Nova Porter und Charlie Milford kennen sich schon lange. Charlie wohnt zwar in New York und ist dort ein erfolgreicher Geschäftsmann, aber er besucht nur zu gerne die Weihnachtsbaumfarm seiner großen Schwester. Auf der Hochzeit von Stella und Luka beginnen Charlie und Nova miteinander zu tanzen und verbringen unverbindlich eine Nacht zusammen. Doch was ursprünglich als One Night Stand geplant war, wird führt zu einer innigen Vertrautheit, und das, obwohl beide keine feste Beziehung suchen...



Diese Reihe hat viele Aspekte, die ich gerne mag. Inglewild als Kleinstadtsetting ist absolut niedlich und dürfte allen gefallen, die gerne Stars Hollow Vibes haben wollen. Es gibt schrullige Bewohner, eine Telefonkette mit dem neusten Tratsch und einige gemütliche Geschäfte. Die Tropes sind in jedem Band anders, in diesem 4. Band könnte man sagen, es handelt sich um Known-to-Lovers, denn fremd sind sich Nova und Charlie nicht, aber sie sind auch keine Freunde. Zudem schwingt mit, dass Charlie und Novas Bruder Beckett befreundet sind. Insgesamt würde ich hier auch mal Found Family als Schlagwort reinwerfen, denn die gesamte Inglewild Gemeinde ist einfach sehr familiär und herzlich miteinander. Wem diese Mischung zusagt, der wird seinen Spaß mit der Geschichte haben. Ich würde empfehlen, auch wenn man die Bände getrennt voneinander lesen und verstehen kann, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen, das gibt nochmal eine viel innigere Verbindung zu all den Figuren.



Diesem Zitat von Hannah Grace kann ich mich nur anschließen - für mich ist dieser 4. Band der beste Band der Reihe. Das liegt zum einen daran, dass ich schon eine richtige Verbindung zu den Nebenfiguren, den Protagonisten aus den vorherigen Bänden, aufgebaut habe und die Stadt sehr mag. Es klingt kitschig, aber diese Reihe war immer wieder wie nach Hause kommen für mich. Des Weiteren waren die vorherigen Bände der Reihe alle super unterhaltsam, aber es hat mir immer ein Fünkchen zum Highlight gefehlt - mal gab es einige Längen, mal bin ich mit dem Couple nicht ganz warm geworden. Hier war alles stimmig. Die 480 Seiten des Buches haben mich erst stutzig gemacht, ob es diese Dicke tatsächlich braucht, aber es hat perfekt gepasst, und dass, ohne irgendwelche Längen.

Nova und Charlie als Paar haben mir einfach unglaublich gut gefallen. Direkt ab ihrer ersten Begegnung liegt ein Knistern in der Luft, und diese Spannung wird im gesamten Buch aufrecht erhalten. Es gibt einige explizite spicy Szenen mehr in diesem Band, doch auch das passt zu unserem Paar und wurde sehr gut eingeflochten, sodass es mich nicht störte. Es gibt hier keine blöde
Misskommunikation und kein unnötiges Drama. Konfliktthemen sind die Sorge vor einer festen Bindung, und dadurch seine Unabhängigkeit zu verlieren, sowie Fernbeziehung. Beides sehr wichtige und interessante Themen, die schön mitschwangen.
Was ich noch anmerken möchte: Auch, wenn die Titel im Deutschen an die Jahreszeiten angelehnt sind, ist das nicht das Augenmerk des Buches. Die Bände spielen zwar in der benannten Jahreszeit, aber außer in Band 1 kommt das wenig durch. Also erwartet hier bitte nicht die gemütlichste Herbstlektüre mit Pumpkin Spice und Laubrascheln, das spielt hier eher eine untergeordnete Rolle.


Das Schlagwort des Buches ist "Gegensätze ziehen sich an", was optisch bei den beiden Protagonisten passen mag, doch innerlich sind die beiden nicht so verschieden, wie es zuerst scheinen mag. Trotz der Leichte und des Witzes des Buches wurde die Geschichte erstaunlich emotional und hatte viel Tiefgang, was mir auch sehr gefallen hat.

Das Ende kam ebenso ohne viel Drama aus und war einfach nur rührend schön und ein bisschen kitschig. Im Nachwort schrieb die Autorin, dass es hier offiziell endet mit der Lovelight Farms, sie aber die Tür noch nicht ganz schließen will, was auch immer das bedeutet. Über einen Zusatzband oder ein Spin-off würde ich mich sehr freuen!

 

Herbstrauschen war eine wunderschöne Romance und mit Abstand der beste Band der Lovelight Farms, obwohl alle Bände sehr lesenswert sind. Ich habe die Kleinstadt Inglewild und die wundervollen Menschen darin sehr in mein Herz geschlossen und kann euch die Reihe nur wärmstens empfehlen, wenn ihr gerne gemütliche Kleinstadt-Romance lest.




Alles Liebe



Hier gibt es meine weiteren Rezensionen zu Lovelight Farms







[Rezension] Spellshop von Sarah Beth Durst

Hallo ihr Lieben,

es ist Herbst und damit cozy Fantasy-Zeit (als wäre das bei mir nicht das ganze Jahr der Fall^^). "Spellshop" von Sarah Beth Durst schreit förmlich "Lies mich, ich bin gemütlich", und deshalb habe ich für euch getestet, ob dem wirklich so ist. Viel Spaß bei meiner Rezension!


Autorin: Sarah Beth Durst
Verlag: Fischer Tor
496 Seiten
Originalsprache: Englisch
Übersetzung: Aimée de Bruyn Ouboter
Kategorie: Fantasy/ Cozy Fantasy/ Romantasy
Einzelband
Gebundene Ausgabe 25,00€ (D), E-Book 4,99€ (D)
Kaufen? Beim Verlag oder in deinem regionalen Buchhandel



*Dieses Buch hat mir der Fischer Verlag freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt natürlich vollkommen ehrlich.*


Kiela hat es nicht so mit den Menschen – was als Bibliothekarin in der Hauptstadt des Reiches auch kein Riesenproblem ist. Doch als eine Revolution ausbricht und fast die gesamte Bibliothek ein Opfer der Flammen wird, flieht sie auf die abgelegene Insel, auf der sie aufgewachsen ist, und beginnt noch einmal ganz von vorne. Sie bezieht ein kleines, gemütliches Cottage, stellt die beste Marmelade her und lernt die Menschen vor Ort kennen. Mit dem durchaus attraktiven Seepferdchenzüchter von nebenan bahnt sich sogar so etwas wie eine … Geschichte an. Doch auch fern der Hauptstadt gibt es Probleme, die nur schwer zu lösen sind. Zum Glück befinden sich in den Bücherkisten, die sie vor den Flammen retten konnte, einige nützliche Zaubersprüche, mit der sie die Dinge ins Lot bringen könnte. Wenn es nur nicht strengstens verboten wäre, sie anzuwenden (Quelle: fischerverlage.de/September2024).



Dieses Buch ist eine richtige Schönheit und trifft die Stimmung des Buches in der Aufmachung auf den Punkt. Wir haben dieses wunde
rschön designte Cover, auf dem Kielas Cottage zu sehen ist, eingerahmt von ganz viel Natur. Meine Ausgabe hat auch noch einen violetten Farbschnitt, sodass das Buch rundum hübsch aussieht. Ich war sofort hin und weg und habe mich direkt in das Cover verliebt.



Bibliothekarin Kiela muss wegen einer Rebellion aus der Hauptstadt fliehen, natürlich nicht ohne einige magische Bücher im Gepäck. Gemeinsam mit ihrem Gefährten Caz, einem munter plappernden Spinnenkraut, reist sie zurück auf die Insel ihrer Kindheit, wo immernoch unbewohnt das Haus ihrer Eltern steht. Zuerst ist Kiela ziemlich skeptisch und möchte so wenig Kontakt wie möglich zu den Inselbewohnern aufbauen. Doch nach und nach schleichen sich diese in ihr Herz und besonders Seepferd-Züchter Larran kann Kiela nicht mehr widerstehen...


Im Nachwort der Autorin steht, dass ihr Ziel mit dieser Geschichte war, eine richtige Wohlfühlgeschichte zu schreiben und man im besten Fall bei jedem Kapitel lächeln soll. Diesem Ziel ist sie meines Erachtens sehr nah gekommen. "Spellshop" ist eine sehr warmherzige, gemütliche Geschichte, die sich wie eine warme Umarmung um uns legt und mir auch das ein oder andere Lächeln entlockt hat.

Zum Aufbau lässt sich sagen, dass ich den Einstieg in die Geschichte mit der Flucht aus der Hauptstadt sehr spannend fand. Wir werden ziemlich hineingeworfen in die Handlung. Worldbuilding gibt es kaum, ich habe erst nach vielen Seiten erfahren, dass Kiela blaue Haut hat, und generell gibt es viele unterschiedliche magische Wesen und Erscheinungsformen in dieser Welt. Auch das Magiesystem wird erst nach und nach etwas beschrieben.

Als Kiela dann auf der Insel ankommt lebt sie sich allmählich ein, und diesen Mittelteil fand ich leider ziemlich langatmig. Die Geschichte ist insgesamt sehr ruhig erzählt, aber hier passierte dann Hunderte von Seiten zu wenig für meinen Geschmack. Die letzten 200 Seiten waren dann aber wieder sehr interessant und es kamen neue Aspekte in die Geschichte hinein, die sie nochmal sehr aufgewertet haben. Wenn ihr ohnehin gerne ruhige Geschichten lest, dann wird euch das hier bestimmt auch gut gefallen. Ich hätte mir im Mittelteil etwas mehr Handlung gewünscht.

Die Figuren sind sehr warmherzig, teilweise witzig und in jedem Fall skurril. Kiela ist anfangs wirklich sehr zurückhaltend und im Umgang mit den sehr freundlichen Inselbewohnern sehr schroff und abweisend. Umso größer ist natürlich ihre Entwicklung am Ende, aber ich fand Kiela im ersten Drittel richtig unsympathisch. Das liebe Spinnenkraut Caz konnte dies zum Glück etwas auffangen, denn diese vorlaute Pflanze ist mit Abstand meine liebste Figur aus diesem Buch. Er hat manchmal Sprüche rausgehauen, die ich wirklich witzig fand, und als später ein weiterer Gefährte zu dem Duo stößt (ich sage nur Miep!) ergeben sich viele schöne Szenen, die geprägt sind von Hilfsbereitschaft und dem Gefühl der gefundenen Familie. Die Inselbewohner haben mir auch gut gefallen, insbesondere Bäckerin Bryn mit ihrer mütterlichen Art. Viele der anderen sind etwas blass geblieben und teilweise konnte ich sie nicht so gut auseinanderhalten (was vielleicht auch mit den ungewöhnlichen Namen zusammenhing). Seepferd-Züchter Larran war ein tolles Love Interest und ein herzensguter Mann. An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir gewünscht, dass sein absolut perfekter Charakter mal etwas durchbrochen wird, aber abseits davon war seine wachsende Zuneigung für Kiela schön mit anzusehen.

Wie bereits erwähnt kommt am Ende noch einmal ziemlich viel Spannung auf, was mir richtig gut gefallen hat. Hätte das Buch 100 Seiten weniger gehabt, wäre es für mich perfekt gewesen. So behalte ich das Buch in positiver, gemütlicher Erinnerung, es konnte mich aber nicht ganz so begeistern wie "Magie & Milchschaum", was von der Atmosphäre her schon sehr ähnlich war.  


"Spellshop" ist eine süße cozy Fantasy Geschichte, die mit einem malerischen Inselsetting und ganz viel Naturliebe begeistern kann. Mit Protagonistin Kiela musste ich erst mal warm werden und der Mittelteil des Buches zog sich etwas, weshalb es für mich nicht zum Highlight gereicht hat. Nichtsdestotrotz spreche ich eine warme Empfehlung aus, besonders wenn ihr gerne ruhige Geschichten lest, die man langsam wie eine gute Tasse Tee schlürfen kann.





Alles Liebe


Vielen herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar an den Fischer Verlag!