Freitag, 26. September 2025

[Rezension] Don't Let the Forest In von CG Drews

Hallo ihr Lieben,

draußen wird es immer dunkler und kühler - der Herbst steht vor der Tür. Deshalb greife ich nun vermehrt nach gemütlichen Büchern voller Magie, aber auch dem ein oder anderen Horrorbuch. Don't Let the Forest in ist ein YA Horrorroman, den ich euch heute näher vorstellen möchte. Viel Spaß bei meiner Rezension!


Autorin: CG Drews
400 Seiten
Originalsprache: Englisch
Kategorie: Jugendbuch/ Horror
Ab 16 Jahren
ET: 24.09.2025
Einzelband
Gebundene Ausgabe 19,90€ (D), E-Book 4,99€ (D)
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*Dieses Buch hat mir der Fischer Verlag freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt natürlich vollkommen ehrlich.*


»Es hatte ihm nicht wehgetan, sich das Herz herauszuschneiden.«
Andrew und Thomas, Schüler der Wickwood Academy, sind besondere Freunde: Andrew erfindet Märchen, so schön wie befremdlich, und Thomas schenkt ihnen in seinen Bildern von Monstern und Dunkelheit Leben. Doch als das neue Schuljahr beginnt, verhält Thomas sich seltsam. Die Kunst interessiert ihn nicht mehr und er kommt mit Blut am Ärmel zur Schule. Eines Nachts folgt Andrew Thomas in den verbotenen Wald – und trifft auf seine Albträume. Die Monster sind zum Leben erwacht und sie töten jeden, der ihnen zu nahe kommt. Gemeinsam müssen Andrew und Thomas die dunklen Kreaturen bekämpfen. Getrieben von Angst – und Liebe – begeben sich die Jungen in große Gefahr. 
Doch was, wenn das Schicksal der Monster untrennbar mit dem ihres Schöpfers verbunden ist?
(Quelle: fischer-sauerlaender.de/September2025)

Das Buch sieht von außen unfassbar mystisch und gruselig aus, was auch die Stimmung in der Geschichte perfekt widerspiegelt. Besonders der Titel, dass der Wald in die Menschen hineinkriecht, ist hier wörtlich zu nehmen, denn es gibt zahlreiche Horrorelemente in der Geschichte. Auch innen drin ist das buch ein wahres Schmuckstück, denn es gibt unterschiedliche Zeichnungen von Monstern, die in der Geschichte zum Leben erweckt werden.

Ich habe nicht besonders viel Erfahrung mit dem Horrorgenre, bin aber immer wieder fasziniert von sehr düsteren, mystischen Geschichten. Dies hier ist eine Young Adult Horrorgeschichte, was sie allerdings nicht weniger atmosphärisch oder düster macht. Ich würde sogar sagen, sie eignet sich für Einsteiger sehr gut.

Wir begleiten Andrew auf einer düsteren Reise, nicht nur im Wald und Schulsetting der Wickwood, sondern vor allem innerhalb seines Kopfes. Dieses Buch ist besonders für Fans von Body Horror geeignet, denn hier gibt es viele Szenen, bei denen sich mir die Fußnägel hochgerollt haben, so eklig und bildhaft waren sie beschrieben. Auch wenn die Zielgruppen etwas jünger ist und auch die Protagonisten im jugendlichen Alter sind, heißt das hier keineswegs, dass das Buch etwas für schwache Nerven ist.

Die Autorin beherrscht es wunderbar, eine Mischung aus Realität und phantastischen Elementen herbeizuführen, sodass weder Andrew, noch wir wissen, was Realität und was Fantasie ist. Gerade dieses verschwimmen der Grenzen finde ich bei solchen Geschichten besonders beeindruckend. Generell hat die Geschichte eine düstere Atmosphäre, die mich in ihren Bann ziehen konnte. Den Schreibstil empfand ich als sehr poetisch, aber auch teilweise etwas langatmig, sodass ich die Geschichte etwas träge anfühlte. Grundsätzlich habe ich sie aber sehr gerne gelesen und je weiter die Handlung voranschritt, desto spannender wurde es.

Den Plottwist am Ende habe ich leider kommen sehen, was mir ein bisschen von dem Lesespaß weggenommen hat. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass jüngere Leser*innen vielleicht nicht so leicht drauf kommen und von dem Twist überrascht werden können. Die emotionale Komponente war mir hier etwas zu wenig vorhanden, dennoch gibt es einige wichtige Themen die angesprochen werden, beispielsweise Essstörungen und Asexualität. 

Ende: Das Ende fand ich sehr gut gelungen und ich mochte vor allem, dass es kein gänzliches Happy End war, sondern der Geschichte entsprochen hat und auch zum Ende hin eher düster und geheimnisvoll bleibt. 



Don't Let the Forest In ist ein atmosphärischer Jugendroman mit gelungenen Body Horrorelementen und einigen wichtigen Themen, die aufgegriffen werden. In teilen fand ich es leider etwas langatmig, was aber durch den poetischen Schreibstil wett gemacht werden konnte. Emotional konnte mich das Buch nicht ganz erreichen, was ein kleiner Kritikpunkt ist. Dennoch habe ich die Geschichte sehr gerne gelesen und kann sie insbesondere in der dunklen Herbstzeit und für Fans von Body Horror, auch für Einsteiger, wärmstens empfehlen. Von mir gibt es eine 3,5/5. 





Alles Liebe







[Rezension] Zauberei und etwas Magie von Maiga Doocy

Autorin: 
Maiga Doocy
Originalsprache: Englisch 
Übersetzt von Kerstin Fricke
Kategorie: Fantasy/ Cozy Fantasy/ LGBTQIA+
ET: 02.10.2025
1. Band der Wildersong-Trilogie
Broschierte Ausgabe 18,00€ (D), E-Book 12,99€ (D)
Kaufen? Beim Verlag oder in deinem regionalen Buchhandel


*Dieses Buch hat mir der Foliant Verlag freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt natürlich vollkommen ehrlich.*


Ein magischer Wohlfühlroman voller Zauberei, Humor und Romantik – perfekt für Fans von Magie und Milchschaum und Mr. Parnassus’ Heim für magisch Begabte. Leovander Loveage ist ein Meister kleiner Magien, doch große Zauber enden bei ihm im Chaos. Als ein missglückter Fluch ihn an seinen Rivalen Sebastian Grimm bindet, bleibt ihnen nur ein Ausweg: ein riskantes Abenteuer durch den Unruhigen Wald, um einen Gegenzauber zu finden. Zwischen magischen Pannen, hitzigen Wortgefechten und unerwarteten Funken entdecken die beiden jedoch weit mehr als nur alte Zaubersprüche … Ein warmherziger, humorvoller Fantasy-Roman über Rivalität, Magie und die Liebe, die manchmal genau dort entsteht, wo man sie am wenigsten erwartet. Ideal für Leser*innen, die Cosy Fantasy mit LGBTQ+-Romantik lieben und sich in eine zauberhafte Welt entführen lassen möchten. (Quelle: foliantverlag.de/September2025)



Das Buch ist im Deutschen wunderschön aufgemacht und versprüht eine magische Waldatmosphäre. Die beiden Protagonisten sind als Zeichnung auf dem Cover abgebildet und sehr treffend, wie beschrieben, illustriert. Der Farbschnitt rundet die Gestaltung in der ersten Auflage perfekt ab - ich bin ganz verliebt in diese cozy Aufmachung. 


Zauberei und etwas Magie wird als Mix aus Cozy Fantasy und einer hohen Repräsentation queerer Charaktere vermarktet; da ich großer Fan von Cozy Fantasy bin, habe ich mich deshalb sehr auf dieses Buch gefreut. Zu Anfang bekommen wir ein magisches Academy Setting präsentiert, erfahren aber erst mal relativ wenig über die Strukturen der Schule, es gibt kein riesengroßes Worldbuilding, was ich bei Cozy Fantasy aber auch nicht zwingend erwarte. Da der Fokus der Handlung letztlich auf der abenteuerlichen Reise von Leovander und Grimm liegt, ist das Schulsetting nicht vordergründig. Ich hätte es gar nicht schlecht gefunden, wenn größere Teile der Handlung in der Academy gespielt hätten, da ich das  Gefühl hatte, dass hier viel Potential schlummert.

Der Fluch, um den sich die Handlung dreht, wird bereits auf den ersten 60 Seiten gewirkt und hat den Effekt, dass Leo nun alles tun muss, was Grimm ihm befiehlt. Diese Dynamik zwischen den beiden Rivalen sorgt für viele lustige Szenen und einen richtig guten Schlagabtausch, sodass das Buch auf jeden Fall etwas für Fans von humorvollen Geschichten ist, ich musste häufiger schmunzeln.^^

Die Reise durch den Wald, um den Fluch brechen zu können, hat mir grundsätzlich gut gefallen, obwohl ich nicht der größte Fan von solchen "Odyssee" Geschichten bin, in denen es immer mehrere Stationen und Handlungsorte gibt, trotzdem hat die Autorin die Szenerie des Waldes sehr bildhaft und schön beschrieben. Es gibt klassische Erzählelemente, die ein bisschen an ein typisches Märchen erinnern, wie beispielsweise Kämpfe gegen Monster. Der Fokus bleibt aber auf einer eher seichten Handlung und der Dynamik der Hauptfiguren. Leo und Grimm nähern sich Stück für Stück an, lernen sich besser kennen und ein gewisses Knistern entsteht, wobei man hier keine große Liebesgeschichte erwarten sollte. Vielmehr fand ich, dass es sich um eine Selbstfindungsgeschichte von Leo selbst
handelt, denn er lernt sich und seine Ziele im Leben besser kennen und schaut, wo sein Platz in der Welt sein könnte. 

Ende: Das Ende fand ich grundsätzlich gut gewählt; es bleibt offen, wie die Geschichte weitergeht. Meines Wissens nach handelt es sich hierbei um einen Trilogie-Auftakt. Ich hab mich von Leos Geschichte gut unterhalten gefühlt, habe aber aktuell nicht unbedingt das Bedürfnis, die Reihe weiterverfolgen zu müssen. Trotzdem war es ein schöner, leichter Read für zwischendurch und für Cozy Fantasy Fans auf jeden Fall eine schöne Empfehlung.

Zauberei und etwas Magie ist eine humorvolle, atmosphärische Geschichte für Fans der Cozy Fantasy und der Repräsentation queerer Charaktere. Mir hat Leos und Grimms Reise zu sich und einander gut gefallen und ich kann euch die Geschichte für einen gemütlichen Sonntag auf dem Sofa ans Herz legen.





Alles Liebe





[Rezension] Lost Girls - Breathing for the First Time von Nikola Hotel

Autorin: Nikola Hotel
Verlag: Kyss
480 Seiten
Originalsprache: Deutsch
Kategorie: Romance
ET: 16.09.2025
1. Band einer Dilogie
Gebundene Ausgabe 22,00€ (D), E-Book 12,99€ (D)
Kaufen? Beim Verlag oder in deinem regionalen Buchhandel



*Dieses Buch hat mir der Kyss Verlag freundlicherweise als Rezensionsexemplar über vorablesen.de zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt natürlich vollkommen ehrlich.*


Ein luxuriöses Strandhaus, ein erfolgreicher Footballstar als Ehemann. Von außen wirkt das Leben der 21-jährigen Darcy perfekt. In Wahrheit ist es ein Albtraum. Jeder Schritt wird von ihrem Mann beobachtet, jeder vermeintliche Fehler bestraft. So kann sie nicht weitermachen. So will sie nicht weitermachen. Während sie ihre Flucht plant, begegnet sie Ellis – einem Engländer, der auf den ersten Blick erkennt, was sie vor allen anderen verzweifelt verbirgt. Darcy ahnt nicht, dass es genau diese Begegnung ist, die ihr Leben für immer verändern wird. Denn Jason wird sie nicht einfach so gehen lassen … (Quelle: rowohlt.de/ September 2025)



Die Aufmachung des Buches unterscheidet sich schon alleine durch das Format. Nikola Hotels Bücher waren bisher Klappenbroschuren, Lost Girls stellt sowohl inhaltlich als auch optisch eine Neuerung zu ihren anderen Werken dar. Ansonsten ist die Gestaltung eher schlicht gehalten und komplett im Farbkonzept eines schönen Lilatons und in der 1. Auflage hat das Buch einen Farbschnitt mit Scherben darauf, was sehr gut zur Geschichte passt. Die Innenklappen sind mit Illustrationen gestaltet, die ebenfalls sehr schön sind und ein bisschen den Schmerz und gleichzeitig die Zuversicht der Geschichte einfangen.


Ich weiß gar nicht, wo ich bei dieser Geschichte anfangen soll, denn nach dem Lesen bin ich voll und leer zugleich. Das Buch fühlt sich an, als würde es in zwei Hälften erzählt werden: Die erste Hälfte ist geprägt von Schmerz und Hoffnungslosigkeit, die wir bei Darcy 
miterleben. Wir begleiten Sie in ihrem Alltag und lernen, was es bedeutet, einem Mann völlig ausgeliefert zu sein. In der zweiten Hälfte geht es um Darcys Leben am Bexley College und wie sie versucht, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen, was nur bedingt gelingen kann, wenn ein mächtiger Mann aus der Öffentlichkeit dir auf den Fersen ist.
Was sich stellenweise liest wie spannender Thriller ist für viele Frauen der Alltag, was es so grausam und wichtig macht, diese Geschichte zu erzählen. Ich fand es in großen Teilen schmerzhaft das Buch zu lesen und gleichzeitig ist es so wichtig, dass Nikola Hotel auf diese Themen aufmerksam macht, in dieser aufrüttelnden Klarheit. Zur Handlung möchte ich gar nicht weiteres vorwegnehmen; das Buch hat nicht umsonst Triggerwarnungen, die es gilt zu beachten, ich finde es aber wichtig, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen, auch wenn sie beim Lesen sehr schmerzhaft sind. 

Figuren: Die Charaktere in dieser Geschichte strotzen vor Authentizität und repräsentieren in meinen Augen sehr gut die Schicksale vieler Frauen. Darcy ist eine unfassbar facettenreiche, starke junge Frau und ich habe mich ihr sehr nah gefühlt. Es tut so weh in ihren Gedanken und Gefühlen unterwegs zu sein und gleichzeitig bedeutet es, ihr Schicksal genau zu verstehen.
Alle Frauen in dieser Geschichte sind absolute Unterstützerinnen, wie wir es uns in der Realität nur wünschen können. Eine Blake sollte jede Frau ihrem Leben haben. Männer haben in dieser Geschichte wenig Raum, aber Ellis, unser männlicher Protagonist, ist ein absolut toller Mann, abgesehen von seinem britischen Charme glaubt er Darcy von Beginn an und ist für sie ein absoluter Traummann (er ist ja auch von einer Frau geschrieben ;-)).
Das Bexley College als Setting und alle weiblichen Figuren sind absolutes Female Empowerment und haben mich durch ihre Unterstützung füreinander absolut berührt. Diese Geschichte ist von einer Frau für Frauen geschrieben.

Ende: Das Ende war zum Nägel kauen spannend, gleichzeitig ein wenig heilend, aber auch absolut erschütternd. Darcys Geschichte endet, wie viele Schicksale in der Realität es auch tun - unbefriedigend für die Opfer. Nikola Hotel beschönigt hier nichts und das steigert den Wert des Buches nochmal enorm. Ich fand es sehr aufwühlend, wie sie das Ende gestaltet, es hätte nicht anders enden sollen. Nun fiebere ich auf Blakes Geschichte hin, die sicherlich nicht minder emotional sein wird.


Nikola Hotel hat mit Lost Girls ein sehr wichtiges, schmerzhaftes und aufwühlendes Buch auf den Markt gebracht, dass wir unbedingt brauchen. Sie zeigt auf, in welchen teils schwierigen Beziehungen sich Frauen befinden können und wie schwierig und schmerzhaft es sein kann, sich daraus zu befreien. Wenn ihr in der Stimmung seid, begebt euch mit Darcy auf die Flucht und lernt diese Geschichte mit allen Facetten nachzuspüren. Wir alle können unser Bewusstsein für diese wichtigen Themen unserer Gesellschaft schärfen. 




Alles Liebe








[Rezension] A Dark and Secret Magic von Wallis Kinney

Autorin: 
Wallis Kinney
Originalsprache: Englisch
Übersetzung: Jasmin Humburg
Kategorie: Fantasy/ Cozy Fantasy
Gebundene Ausgabe 24,00€ (D), E-Book 5,99€ (D)
Kaufen? Beim Verlag oder in deinem regionalen Buchhandel



*Dieses Buch hat mir der kiwi space Verlag freundlicherweise als Rezensionsexemplar für eine Leserunde auf Lovelybooks zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt natürlich vollkommen ehrlich.*


Kate hat sich in ihrem abgelegenen Hexenhaus ein ruhiges Leben eingerichtet – doch als ihre Schwester sie bittet, das jährliche Halloween-Treffen ihres Zirkels auszurichten, beginnt ihr wohlgeordnetes Dasein zu wanken. Dann taucht Matthew auf, ein Mann aus ihrer Vergangenheit, der ein dunkles Geheimnis verbirgt: Er ist ein Anhänger der verbotenen Magie. Als Kate ein rätselhaftes Buch mit einer verstörenden Nachricht ihrer verstorbenen Mutter findet, steht sie vor der wichtigsten Entscheidung ihres Lebens: Wem kann sie wirklich vertrauen?


Die Aufmachung des Buches könnte herbstlicher nicht sein und versprüht eine magische und gemütliche Atmosphäre. Neben dem dezenten, aber ansprechenden Cover ist vor allem der Farbschnitt mit den Kürbissen ein absoluter Hingucker. Zusammen mit dem Lesebändchen und der Innengestaltung ist das Buch insgesamt wunderschön.


Der Schreibstil der Geschichte ist locker und baut eine sehr schöne gemütliche Atmosphäre auf. Die Autorin schafft es sehr gut, das Cottage Feeling und die herbstliche Stimmung vor allem durch Gerüche, Geschmäcker und Rezepte zu zeigen und dennoch durch die dunklen Elemente der Geschichte, wie zum Beispiel die Kommunikation mit verstorbenen Hexen, eine spannende und etwas gruselige Stimmung zu erzeugen. Diese Erzählelemente sind die ganze Zeit in perfekter Balance und führen zu einer gemütlichen Geschichte, die gleichzeitig spannend erzählt ist.

Was die Hexen und Hexenzirkel angeht hat sich die Autorin viele Gedanken gemacht und ein interessantes System aus verschiedenen Hexenarten und Magien entwickelt; so gibt es zum Beispiel Bücherhexen und Haushexen. Es gibt aber auch Hexen, die sich der dunklen Magie zugewandt haben. Zu den einzelnen Hexentypen hätte ich gerne noch mehr erfahren, leider bleiben die meisten Figuren (alle außer Kate und Matthew) ziemlich an der Oberfläche und werden teilweise nur kurz eingeführt oder erwähnt. Hier wäre durchaus mehr Potential dagewesen, um das ganze System tiefgreifender zu erzählen und die Geschichte dadurch noch etwas facettenreicher zu gestalten.



Der Plot dreht sich um Hecate, die bisher von ihrer Magie noch recht wenig weiß und diese Stück für Stück besser kennenlernt. Sie merkt, dass einige Personen aus der Vergangenheit ihr Dinge verschwiegen haben und sie nochmal völlig neu über Magie zu denken beginnt. Zudem gibt es Berührungspunkte zur Schattenwelt, der sich Kate stückweise nähert, und was der Geschichte eine Prise Dunkelheit verleiht. Allerdings ist die Geschichte nie wirklich richtig gruselig, es wird immer der Zusammenhang zum gemütlichen Herbst hergestellt. So würde ich vom Genre her das ganze als cozy Fantasy betiteln, weil wir es vor allem mit einer herbstlichen, gemütlichen Atmosphäre und einer eher seichten Umsetzung des Hexenthemas überzeugen kann.


Figuren: Wie bereits erwähnt bleiben die Figuren hier etwas oberflächlich. Kate macht eine gewisse Charakterentwicklung durch, ist aber besonders am Anfang der Geschichte sehr naiv und wirkt nicht ihrem Alter entsprechend, laut Beschreibung ist sie bereits Anfang dreißig. Matthew ist an sich ein sympathischer Love Interest, ist mir allerdings etwas zu glatt; hier fehlten mir Ecken und Kanten und auch eine gewisse Charakterentwicklung, ohne sich für andere völlig aufzuopfern. Andere Figuren, vor allem die im Hexenzirkel, hätten durchaus mehr Potential gehabt, allein um ihre Fähigkeiten besser darzustellen oder ihnen eine größere Rolle in der Geschichte beizumessen.

Der romantische Aspekt des Plots ist dabei relativ unauffällig, was mir gut gefallen hat. Wir haben zwischen den Protagonisten eine gewisse Verbindung aus der Vergangenheit und eine eher sanft erzählte Slow-Burn Liebesgeschichte, die insgesamt nicht im Fokus der Geschichte steht, aber für eine Prise Romantik sorgt.


Ende: Das Ende wurde relativ schnell abgehandelt, nachdem sich das zweite Drittel des Buches ein kleines bisschen gezogen hat; grundsätzlich ist die Geschichte aber straff erzählt und hat keine größeren Längen. Das Ende fand ich durchaus gelungen, auch wenn ich manche Entwicklungen nicht in Gänze verstehen konnte. Wenn man das ganze als leichte cozy Fantasy Kost betrachtet kann die Geschichte super unterhalten. Für Fans von komplexen Hexengeschichten ist das Buch sicherlich zu oberflächlich, wer eine gemütliche, atmosphärische Herbstlektüre mit magischen Einflüssen erwartet, der kann in der Geschichte durchaus viel Spaß haben.



Wer auf der Suche nach einer herbstlichen Lektüre ist, die nach Pumpkin Spice und Zimt schmeckt, und auch eine dunkle Prise von Hexenmagie eingewoben hat, der wird mit diesem Buch sicherlich glücklich. Die Geschichte ist nicht unfassbar ausgefeilt oder komplex, kann aber mit ganz vielen tollen Beschreibungen einer gemütlichen Herbstatmosphäre punkten. Wer mit diesen Erwartungen herangeht, der kann die Geschichte bei einer guten Tasse Tee oder Kakao an einem regnerischen Herbsttag weglesen und wird gut unterhalten und in Herbststimmung versetzt.




Alles Liebe