Montag, 17. März 2025

[Rezension] Blood over bright haven von M. L. Wang

Hallo ihr Lieben,

ich bin immer auf der Suche nach starken Fantasygeschichten, die das besondere Etwas mitbringen. Blood over bright haven war hier ein absoluter Glücksgriff und ich möchte euch diese komplexe Adult Fantasy sehr gerne ans Herz legen. Viel Spaß bei meiner Rezension!


Autorin: 
M. L. Wang
Verlag: Adrian Verlag
Originalsprache: Englisch
Übersetzung: Ulrike Brauns
Kategorie: Fantasy/ Dark Academia Fantasy
Einzelband
480 Seiten
Gebundene Ausgabe 22,00€ (D), Taschenbuch 13,00€ (D) (verfügbar ab 28.10.2025)
Kaufen? Bei Thalia oder in deinem regionalen Buchhandel


*Dieses Buch wurde mir vom Adrian Verlag freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt natürlich vollkommen ehrlich.*



Die erste Frau, die jemals in einen prestigeträchtigen Magierorden aufgenommen wurde, kommt in dieser eigenständigen düsteren Fantasie der Autorin von „The Sword of Kaigen“ eine geheime Verschwörung auf die Spur, die die Ausübung der Magie für immer verändern könnte.

Seit zwanzig Jahren widmet Sciona jeden wachen Moment dem Studium der Magie, angetrieben von dem wahnsinnigen Wunsch, das Unmögliche zu erreichen: die erste Frau zu sein, die jemals zum Hohen Magisterium der Universität für Magie und Industrie zugelassen wird.

Als Sciona endlich ihr Ziel erreicht und eine Hochmagierin wird, stellt sie fest, dass die Herausforderungen gerade erst begonnen haben. Ihre neuen Kollegen sind entschlossen, ihr das Gefühl zu geben, nicht willkommen zu sein – und stellen ihr statt einer qualifizierten Laborassistentin einen Hausmeister zur Seite.

Weder Sciona noch ihre Kollegen wissen, dass ihr schweigsamer Assistent nicht immer Hausmeister war. Vor zehn Jahren war er ein nomadischer Jäger, der seine Familie auf der gefährlichen Reise von den wilden Ebenen in die Stadt verlor. Aber jetzt sieht er die Gelegenheit, die Kräfte zu verstehen, die seinen Stamm dezimiert und ihn aus seiner Heimat vertrieben haben, um die Privilegierten an der Macht zu halten.

Zunächst herrscht zwischen Magier und Außenseiter ein zerstrittenes Verhältnis. Doch gemeinsam decken sie ein uraltes Geheimnis auf, das den Lauf der Magie für immer verändern könnte – wenn sie nicht vorher getötet werden. (Quelle: thalia.de/März 2025)




Das Buch ist wunderschön gestaltet und macht einen hochwertigen Eindruck. Das Originalcover wurde hier übernommen und es könnte auch gar nicht zutreffender für die Geschichte sein. Es handelt sich um ein nacktes Hardcover mit Folienveredlung und in der ersten Auflage gibt es einen sehr passenden Farbschnitt. Innen gibt es eine Landkarte von Tiran sowie eine Zeichnung des Formelographen - ich liebe solche Details! Für mich ist die Ausgabe rundum gelungen. Für alle, die gerne im Taschenbuch lesen, kommt bereits im Oktober 2025 die Taschenbuchausgabe auf Deutsch raus.



Ich kann nur empfehlen, dass ihr vorab so wenig wie möglich über diese Geschichte wisst, umso größer ist der Lesespaß, diese besondere Fantasywelt gemeinsam mit Sciona zu entdecken.

Sciona ist unsere Protagonistin, die durch ihren hellen Geist und ihren eisernen Willen zur ersten weiblichen Hochmagierin von Tiran ernannt wird. Nun kann sie mit den mächtigsten Männern des Landes eine Zauberformel suchen, um den Schutzzauber der Stadt auszuweiten. Doch kurz nach ihrer Ernennung entdeckt Sciona eine düstere Wahrheit, die dafür sorgt, dass sie ihr gesamtes bisheriges Leben in Frage stellt...



Wo fange ich nur an?! Von der Idee bis zur Umsetzung ist dieses Buch etwas ganz besonderes. Die Autorin kreiert hier eine komplexe Fantasywelt, die geprägt ist von der Dominanz des männlichen Geschlechts sowie einem neuartigen Glaubenssystem mit unterschiedlichen Göttern. Die Magie ist vor allem technisch geprägt und kann durch sogenannte Formelographen aus der Anderwelt gefördert werden. Diese Fähigkeit beherrschen nur wenige Menschen, aber durch die Magie wird alles in Tiran am Laufen gehalten: Von der warmen Tasse Tee bishin zu der Fortbewegung der Fahrzeuge ist alles auf der Magie begründet. 

Es lohnt sich sehr, diese Welt durch Scionas Augen kennenzulernen, denn am Anfang der Geschichte bekommt sie als neue Hochmagierin einen Assistenten an die Seite gestellt und auch ihm erklärt sie das fremdartige Magiesystem und den Formelographen, sodass wir neugierig über die Schulter schauen dürfen. Obwohl die Welt Tirans recht komplex ist durch die sehr eindrücklich beschriebene Historie des Landes, der Götter und der Magie konnte ich jederzeit gut folgen und M. L. Wang hat für mich das perfekte Erzähltempo gefunden. Das Setting mutet eher historisch an und hat manchmal gewisse Impressionen der Industrialisierung, ist meines Wissens nach aber nicht wirklich einem Zeitalter zuzuordnen, da der technische Fortschritt unmittelbar mit der Magieförderung zusammenhängt.

Die Autorin drückt bei gewissen gesellschaftlichen Themen den Finger tief in die Wunde, was dieses Werk so wunderbar übertragbar macht auf unsere Welt. Deshalb kann ich das Buch sogar den Menschen empfehlen, die nicht so viel mit Highfantasy anfangen können. Gesellschaftskritik hinsichtlich des Patriarchats und des Feminismus, der Kolonialisierung sowie einer Mehrklassengesellschaft sind zentrale Themen der Handlung. Dabei fließen diese mal sehr deutlich, mal subtiler ein und haben mich zum Nachdenken angeregt. Ich hätte mir noch ein Nachwort der Autorin gewünscht, welche Ideen sie zu der Geschichte inspiriert haben.

Die Figuren dieser Geschichte sind komplex und unbequem. Allen voran Sciona als Hochmagierin habe ich gleichermaßen bewundert wie zwischenzeitlich verabscheut. Ihre Gedankenwelt ist sehr interessant zu beobachten und äußerst komplex. Sie befindet sich immer wieder im Zwiespalt zwischen dem, was sie bisher gelernt hat, und dem, was sie an neuen Wahrheiten aufdeckt. Am Ende habe ich vor allem Respekt für sie und ihre Entscheidungen und werde noch lange an diese kluge, starke Frauenfigur zurückdenken. Auch die anderen Figuren dieser Geschichte sind sehr gelungen, hervorheben möchte ich Scionas Assistenten Thomil, ohne weiteres über ihn preiszugeben. Sciona und er sind ein Duo wie Feuer und Wasser und machen diese Geschichte genau zu dieser ungleichen Mischung. Weitere Nebenfiguren werden teilweise näher beleuchtet, teilweise auch nur angeschnitten, aber sind prototypisch für Stimmungsbilder und Meinungen der Gesellschaft, was der Geschichte viel Dimension und Komplexität verliehen hat. Das Ende des Buches war für mich perfekt gewählt und ebenso bittersüß wie der Rest der Geschichte - einfach emotional aufwühlend.



So kryptisch meine Rezension auch ist, weil ich bloß nicht zu viel verraten möchte und euch genau die Momente des Staunens wünsche, die ich erlebt habe, hoffe ich, dass meine Begeisterung für die Geschichte durch die Zeilen spürbar wird und ich euch dieses Buch nur wärmstens empfehlen kann! Solltet ihr Fantasy lieben, dann lest dieses Buch. Solltet ihr Fantasy noch nicht für euch entdeckt haben, ist dieses Buch ebenso toll, um einen Einstieg zu finden, in dem Fantasy uns einen Spiegel der Gesellschaft vorhält. Ich wünsche euch ganz viel Spaß bei der Lektüre!




Alles Liebe


Vielen herzlichen Dank an den Adrian Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Freitag, 14. Februar 2025

[Rezension] What the River knows von Isabel Ibañez

Hallo ihr Lieben,

ganz oben auf dem Wunschzettel der Neuerscheinungen für 2025 stand What the River knows von Isabel Ibañez bei mir, da ich aus dem englischsprachigen Raum so viel gutes über diese Dilogie gehört habe. Umso passender, dass ich selbst bald nach Ägypten reise und auf den Spuren von Inez wandeln kann. 😊
Ich wünsche Euch ganz viel Spaß bei meiner Rezension!


Autorin: 
 Isabel Ibañez
Verlag: Ravensburger
Originalsprache: Englisch
Übersetzung: Maria Zettner
Kategorie: Fantasy/ Romantasy
Auftakt einer Dilogie
544 Seiten
Broschierte Ausgabe 17,99€ (D)
Kaufen? Beim Verlag oder in deinem regionalen Buchhandel


*Dieses Buch wurde mir vom Ravensburger Verlag freundlicherweise als Rezensionsexemplar für eine Leserunde auf Lovelybooks zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt natürlich vollkommen ehrlich.*



Inez Olivera wünscht sich nichts mehr, als ihre Eltern auf ihren Abenteuern zu begleiten – bis ein Brief alles verändert: Ihre Eltern sind unter mysteriösen Umständen verstorben. Entschlossen, die Wahrheit herauszufinden, macht sie sich – ihren antiken Ring im Gepäck – auf den Weg nach Kairo. Doch bei ihrer Ankunft in Ägypten entflammt jahrtausendealte Magie in dem Ring, und Inez gerät nicht nur in ein Spiel voller tödlicher Geheimnisse, sondern auch mit dem gut aussehenden Whit aneinander... (Quelle: ravensburger.de/ Februar 2025)


Das Cover finde ich sehr schön, obwohl es so dunkel gehalten ist. Die Oberfläche des Covers fühlt sich gummiert an, was haptisch beim Lesen sehr angenehm war. Die folierten Goldelemente mit typisch ägyptischen Symbolen passt natürlich perfekt und auch der ergänzende Farbschnitt ist sehr gelungen. Als kleines Extra hat das Buch sogar innen noch einige schwarz-weiße Illustrationen, die immer passend zur Geschichte eingewoben sind - super schön. Ich mag die Gestaltung sehr und bin schon gespannt, wie der Farbschnitt von Band 1 und 2 zusammen im Regal aussehen wird.


Inez bekommt von den Abenteuern ihrer Eltern in Ägypten immer nur aus Briefen und Erzählungen zu hören, bis ihre Eltern eines Tages nicht mehr nach Hause kommen - sie sind bei einer Expedition in der Wüste verschwunden und unauffindbar. Inez reist selbst nach Ägypten, um dem Verschwinden ihrer Eltern auf die Spur zu kommen. Ihr Onkel Ricardo zeigt sich erst mal nicht begeistert, seine impulsive Nichte mit auf Forschungsreise zu nehmen, doch letztlich schafft Inez es, mit ihm uns seinem Kollegen Whitford Hayes auf den Spuren von Kleopatra zu wandeln. Dabei kommt sie nicht nur dem Verschwinden ihrer Eltern auf die Spur, sondern gerät auch immer wieder mit dem unerhört attraktiven Whit aneinander...


Über Ägypten habe ich bisher, sei es Roman oder Sachbuch, wenig gelesen. Nur ab und an gibt es Elemente der ägyptischen Mythologie in Fantasyromanen, wie es z.B. in Marah Woolfs Atlantis-Chroniken der Fall ist. Deshalb war ich sehr gespannt darauf, wie Isabel Ibañez dieses Thema aufgreifen wird und ob es anschaulich und atmosphärisch beschrieben wird.

Die Geschichte beginnt in Buenos Aires, wo Inez die meiste Zeit des Tages darüber nachdenkt, was ihre Eltern in Ägypten gerade tun. Wir befinden und im späten 19. Jahrhundert und es erscheint erstmal unmöglich für eine junge Frau, allein nach Ägypten zu reisen. Doch Inez ist eine mutige junge Frau und schafft es mit wachem Verstand und einem ausgeklügelten Plan allein nach Kairo. Obwohl ihr immer wieder Widrigkeiten begegnen - sei es durch ihren zwielichtigen Onkel Ricardo oder auch Whitford Hayes, setzt Inez ihren Kopf durch.

Allein an dieser Grundidee habe ich schon großen Gefallen gefunden, ich mag es sehr gerne über junge clevere Frauen zu lesen, die ihrer Zeit voraus sind und sich gegen die Konventionen stellen. Falls jemand Audrey Rose aus der "Stalking Jack the Ripper" Reihe von Kerri Maniscalco kennt, Inez hat mich immer wieder an sie erinnert. Inez ist schlagfertig und kommt nur mit etwas Dreistigkeit voran, was ich sehr bewundernswert fand.

Das ägyptische Setting hat die Autorin ganz hervorragend eingefangen. Wir haben vorne im Buch eine Karte Ägyptens und klappern erstaunlich viele verschiedene Orte des Landes ab. Sei es das wuselige Kairo und seine Basare, eine Schifffahrt den Nil entlang oder das bekannte Tal der Könige - Isabel Ibañez hat die Atmosphäre unheimlich gut rübergebracht. Da Inez' Eltern Artefakte suchten und auch ihr Tio Ricardo Forscher ist, finden wir uns auch auf der ein oder anderen Ausgrabung wieder und entdecken so manchen Tempel und Schatz von vor tausenden von Jahren. Wer also gerne viel Ägypten möchte, der ist hier genau richtig. 

Dabei ist der Fantasyanteil der Geschichte recht gering, weshalb ich hier gerne von Low-Fantasy spreche. Wir haben magische Gegenstände, die gewisse Fähigkeiten inne haben und sehr praktisch sein können. Viel mehr Fantasy gibt es aber nicht, sodass der Fokus eher auf dem Setting und dem Plot liegt, ohne dass die Gegenstände eine riesige Rolle spielen. Ich fand das gerade schön, da wir so viel mehr Raum für die Handlung und die Protagonisten haben, und dennoch haben wir eine Prise Magie, die es besonders macht.

Zu Inez habe ich schon einiges gesagt, sie trägt die Handlung des Buches und war eine tolle Protagonistin, auch wenn sie manchmal sehr stur und ein bisschen nervig sein kann. Die weiteren Figuren haben auch ihre Ecken und Kanten, aber wem kann man eigentlich trauen? Die Autorin sät viel Zwietracht und ich wurde nicht nur einmal überrascht, dass jemand sein wahres Gesicht zeigte, von dem man dachte, er sei ein guter Mensch und auf Inez' Seite. Die Liebesgeschichte mit Whit ist sehr subtil und der Inbegriff von Slowburn. Ich mochte sie deshalb aber umso mehr, weil sie nebenbei erzählt wird und es knisternde Momente gibt sowie richtig guten Schlagabtausch. Ich freue mich sehr, die Charakterentwicklungen im 2. Band weiter zu begleiten, es ist noch viel Potenzial da.

Das Ende hat mich erst mal mit offenem Mund dasitzen lassen und ich war überrascht, geschockt und hatte sofort den Impuls, weiterlesen zu wollen. Das ist auf Deutsch leider erst am dem 01.09. möglich, aber ich bin in jedem Fall wieder dabei, da die Geschichte von vorne bis hinten eine tolle Unterhaltung geboten hat.


What the River knows ist eine wunderschöne, atmosphärische Low-Fantasy mit einer toughen Protagonistin, die allen Widrigkeiten strotzt und ein einmaliges Abenteuer im historischen Ägypten erlebt. Ich kann Euch allen nur empfehlen, Inez auf dieser Reise zu begleiten und die Geheimnisse des Nils mit ihr zu ergründen. Romantasy-Fans kommen hier voll auf ihre Kosten!



Alles Liebe







Vielen herzlichen Dank an den Ravensburger Verlag und Lovelybooks für das Rezensionsexemplar und die schöne Leserunde!

Montag, 10. Februar 2025

[Rezension] Gazing into the Stars von Jodie S. Calussi

Hallo ihr Lieben,

für 2025 habe ich mir unter anderem vorgenommen, wieder mehr Science-Fiction zu lesen. Deshalb kam der Debütroman von Jodie S. Calussi gerade recht, denn sie vereint in "Gazing into the Stars" Science-Fiction mit Fantasy. Ich wünsche Euch viel Spaß bei meiner Rezension!


Autorin: 
Jodie S. Calussi
Verlag: Community Editions
Originalsprache: Deutsch
Kategorie: Urbane Sci-Fi-Fantasy
Einzelband
384 Seiten
Broschierte Ausgabe 16,00€ (D)
Kaufen? Beim Verlag oder in deinem regionalen Buchhandel


*Dieses Buch wurde mir vom Community Editions Verlag freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt natürlich vollkommen ehrlich.*



Woran erkennt man, dass das Ende der Welt erreicht ist? Der junge Gazing muss sich dieser Frage bald stellen, denn er ist auf der Suche nach einem verschwundenen Kind, das sich genau dort aufhalten soll. Unterwegs stößt er auf das dunkelste Geheimnis des Universums — und seiner Selbst. Jodie S. Calussi zeichnet eine detailreiche, rätselhafte Welt, verhandelt auf kreative Weise Themen wie Social Media und Technologie und übt charmant Kritik an unserer Gesellschaft (Quelle: community-editions.shop/ Februar 2025).



Dieses Cover ist einfach ein Träumchen, ich habe mich sofort verliebt! Das kräftige Lila in Verbindung mit den changierenden Folierungen ist einfach wunderschön. Zudem sehen wir Gazings Silhouette und ein Protagonist mit Hasenohren hat mich auch sofort angesprochen. Deshalb habe ich mich umso mehr auf die Lektüre des Buches gefreut.



Gazing hält sich im Königreich Brensin auf und ist ein Vertrauter von Prinzessin Lilith. Als diese zum Erwerb ihrer Vollmündigkeit verheiratet werden soll, flieht Gazing gemeinsam mit dem kleinen Mädchen Amber aus dem Reich. Auf ihrem Weg haben sie so manche skurrile Begegnung und kommen nicht nur ihrem Ziel immer näher, sondern finden auch mehr und mehr zu sich selbst.


Mit der Beschreibung der Geschichte habe ich mich bei diesem Buch sehr schwer getan, denn die Geschichte ist so anders, dass man sie schlecht in wenigen Sätzen zusammenfassen kann. Vielleicht trifft es am besten die Tatsache, dass wir Gazing und Amber auf ihrem Weg begleiten, aber sich der Weg als eigentliches Ziel herausstellt und die beiden einiges über sich, ihre Vergangenheit und neue Freundschaften lernen. "Gazing into the Stars" ist ein typisches Beispiel für die Sorte von Geschichten, die man einfach entdecken sollte, ohne zuvor viel darüber gehört zu haben. 

Ich würde die Geschichte in erster Linie als skurril beschreiben. Es gibt viele Szenen, die zwischen Realität und Fantasie schweben, allein Gazing und sein Erscheinungsbild werfen schon viele Fragen auf. Man sollte sich auf die Geschichte einfach einlassen und alles so hinnehmen, wie es kommt. Ich habe mich manchmal an Alice im Wunderland erinnert gefühlt bei all den Kuriositäten und sonderbaren Begegnungen. Dennoch folgt die Geschichte (trotz einer eher sprunghaften Erzählweise) einem roten Faden und geht der Frage nach, wer Gazing ist und woher er kommt. Zudem webt die Autorin einige gesellschaftskritische Aspekte mit ein, was in Verbindung mit der präsentierten Fantasywelt eine wilde Mischung abgibt. Einige Szenen fand ich sehr witzig, beispielsweise hat Amber ein Smartphone und teilt Inhalte in dem "ach so veralteten Internet", und Gazing ist damit überhaupt nicht vertraut. Die Geschichte lädt ein, unsere moderne Gesellschaft mit etwas Abstand zu betrachten und sich aus der Alien-Perspektive zu fragen: Was machen wir hier eigentlich den ganzen Tag?! 👽

Die Figuren sind ebenso wie die Handlung speziell und sonderbar. Amber fand ich mit ihrer unverblümten Art und den Neckereien gegenüber Gazing (Ich sag nur "Bunny") sehr witzig und hab sie schnell ins Herz geschlossen. Der wohl spannendste Charakter ist und bleibt allerdings Gazing, der einen weißen Fleck in seiner Vergangenheit hat und erst mal herausfinden muss, wer er ist. Das ist eine spannende Ausgangssituation gewesen, gemeinsam mit ihm auf Spurensuche nach seiner Vergangenheit zu gehen. Es gibt weitere Figuren, denen die beiden auf ihrer Reise begegnen, die man ebenfalls entdecken sollte und die weitere Besonderheiten in die Handlung bringen. Hierzu verrate ich jetzt mal nichts weiter. 😊

Was vielleicht noch gesagt sein sollte: Ich habe bei dem Cover und der Beschreibung Science-Fiction-Fantasy einen größeren Science-Fiction-Anteil erwartet und war etwas irritiert darüber, dass die Handlung in einem fiktiven Königreich auf der Erde beginnt und wir es mit fremdartigen Ländereien zu tun haben. Nur so viel sei verraten: Der Science-Fiction-Anteil kommt, aber eher später in der Geschichte. Als er dann kam, hat er mir aber ganz gut gefallen und es gab die ein oder andere unerwartete Überraschung. 

Das Ende kam mit einigen Wendungen daher und lässt Raum für Folgebände. Für mich sind noch nicht abschließend alle Fragen geklärt, sodass ich neugierig bin, wie Gazings Geschichte weitergeht... 



"Gazing into the Stars" ist ein wilder Genremix und ein eine echte Wundertüte, was Inhalt und Charaktere angeht. Man muss sich einlassen auf diese skurrile Mischung a la Alice im Wunderland. Wenn man das kann, erwartet einen eine interessante, etwas merkwürdige Geschichte, die es zu entdecken gilt. Ich bin angetan gewesen und kann Euch das Buch empfehlen. 




Alles Liebe



Vielen herzlichen Dank an den Community Editions Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Freitag, 7. Februar 2025

Mein Lesemonat Januar 2025

Hallo ihr Lieben,

die Lesemonate habe ich letztes Jahr auf dem Blog etwas schleifen lassen und bin dazu übergegangen, diese meistens in meiner Story auf Instagram zu teilen. Das mache ich auch weiterhin, aber auch hier möchte ich Euch ein kurzes Update dazu geben, welche High- und Lowlights es in den einzelnen Monaten des Lesejahres so gibt - viel Spaß!


Hier seht ihr einmal meine Reado-Übersicht zu den gelesenen Büchern. Es gab eine bunte Mischung, sowohl von den gelesenen Genres her, als auch qualitativ. Zu meinen Monatshighlights zählen defintiv "Deliliah Green doesn't care" von Ashley Herring Blake, "Sadie" von Courtney Summers, "The Ballad of Never After" von Stephanie Garber und "Balck Bird Academy II" von Stella Tack. 

Bei dem Hörbuch zum ersten "Harry Potter"-Band sowie "Das Tal" Band 7 und 8 handelte es sich um Rereads. 

Eine positive Neuentdeckung war für mich "Spellbound", eine super gemütliche Fantasyreihe, die bereits 10 Bände umfasst, und die ich in den nächsten Monaten gerne weiterverfolgen möchte.

Leider gab es auch schon die ersten Flops: "Coven of Bones" von Harper L. Woods war mir viel zu spicy, worunter der Fantasyplot sehr litt. Die größte Enttäuschung war jedoch "A Pessimist's Guide to Love". Nachdem mir 2024 "An Optimist's Guide to Heartbreak" soooo gut gefallen hat, war dieser zweite Band echt enttäuschend und ich wünschte, ich hätte diesen einfach weggelassen. Die entzückende Liebesgeschichte wurde mir damit rückblickend etwas madig gemacht. 


Wie lief euer Lesemonat Januar?  😊


Alles Liebe